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DIE GELIEBTE DES MILLIARDAERS

Titel: DIE GELIEBTE DES MILLIARDAERS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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würde.
    Nun hatte sie also den Ernst der Lage erfasst. Aber was sollte sie dagegen unternehmen? Eigentlich müsste sie Lucy umgehend von ihrer Entdeckung erzählen. Lucy hatte Nick zwar eine Vollmacht über das Firmenkonto ausgestellt, aber damit zweifellos nicht gemeint, dass er Carlys Unterschrift fälschen durfte, um noch mehr Geld zu bekommen. Trotzdem wäre sie bestimmt fürchterlich verletzt und gedemütigt, wenn sie von Carly erfuhr, dass Nick sie bestohlen hatte. Schließlich war er ihr Ehemann. Und wenn Lucy ihr nun nicht glaubte und Nick behauptete, er hätte Carlys Unterschrift nicht gefälscht? Oder noch schlimmer: Wenn er – um sich zu retten – den Spieß umdrehen und sie beschuldigen würde, seine Unterschrift gefälscht zu haben? Wäre es nicht besser, sich mit Marcus in Verbindung zu setzen und ihn darauf aufmerksam zu machen, was für dunkle Machenschaften sich in der Firma abspielten? Carly war hin- und hergerissen zwischen ihrer Loyalität zu Lucy und ihrer Sorge um sie.
    Kurzerhand verdrängte sie das Problem und konzentrierte sich stattdessen auf ihre aktuellen Aufgaben. Bei ihrem Telefongespräch hatte ihr die New Yorker Eventmanagerin versichert, dass alles nach Plan laufen würde – abgesehen natürlich von den üblichen Problemen, die aber inzwischen alle gelöst wären.
    „Wir hatten kurzfristig ein Problem mit dem Kanapeemenü. Erst verlangen sie streng veganes Essen in den Farben der Zeitschrift, und dann rufen sie plötzlich an und sagen, sie hätten gehört, dass eine gewisse Herausgeberin eines Hochglanzmagazins nur Beluga-Kaviar esse und sie deshalb dringend welchen haben müssten.“
    Jeder wusste, dass diese britische Herausgeberin diktierte, was in den wichtigen New Yorker Modekreisen „in“ war. Es war schon ein großer Erfolg, dass sie den Event überhaupt besuchte. Natürlich hatte Carly ihrer amerikanischen Kollegin Recht gegeben: Der Kaviar musste besorgt werden, auch wenn das Farbschema dadurch zerstört wurde.
    „Zum Empfang servieren wir Champagnercocktails – Pfirsich und Rhabarber mit Pfeffer. Wir haben den neuen Star unter den New Yorker Barkeepern engagiert. Er steht darauf, die skurrilsten Geschmacksrichtungen zu mixen. Überhaupt ist er sehr avantgardistisch. Virginia möchte alles exklusiv, aber schlicht haben. Deshalb hat sie auch die Hamptons als Schauplatz gewählt.“
    Nur die Megareichen konnten sich den „schlichten“ Lebensstil der Hamptons leisten. Dort war das alte Geld zu Hause. Oder zumindest war es das gewesen, bis die Medien- und Modeclique die Hamptons für sich entdeckt hatte.
    Die Kunden hatten sich ein sehr exklusives Event gewünscht, eines mit Klasse und Eleganz, und Carly vermutete, dass sie deshalb Prêt a Party beauftragt hatten. Denn auch wenn Lucy nicht damit hausieren ging, dass ihr Urgroßvater ein Duke gewesen und sie die Nichte des Duke of Ryle war, hatte sie nun einmal sehr gute Beziehungen.
    „Wir haben das Tafelsilber von ‚Cristoffle‘ geliehen und die Gläser sind von ‚Baccarat‘. Sehr schlicht, natürlich.“
    „Natürlich“, hatte Carly wiederholt und gebetet, dass alles gut versichert war. Obwohl sie inzwischen zu wissen glaubte, was echter Luxus war, überraschten die Lebenswelten der Reichen sie doch immer wieder. Wie ihr Besuch bei „Barneys“ an diesem Morgen bewiesen hatte. Das exklusive Geschäft übertraf alles, was sie bisher gesehen hatte, und sie hatte sich gefragt, wer es sich leisten konnte, dort einzukaufen.
    Eine Verkäuferin hatte angeboten, ihr zu helfen, und Carly ließ sich verschiedene wunderschöne, aber unmöglich teure Roben zeigen, die alle perfekt waren für die Geburtstagsparty in dem französischen Schloss an der Loire. Eines der Abendkleider gefiel ihr besonders gut. Im Empirestil geschnitten, aus hauchzarter hellgrüner Seide, kam es ihr vor wie aus einem Märchen. Doch erst nachdem die Verkäuferin einiges an Überredungskunst angewandt hatte, hatte Carly sich getraut, das Kleid anzuprobieren.
    „Es steht Ihnen großartig“, sagte die Verkäuferin.
    Insgeheim war Carly derselben Meinung gewesen, doch sie hatte bedauernd den Kopf geschüttelt und es ausgezogen. Dann hatte sie behauptet, keine Zeit mehr zu haben, und war geflüchtet.
    Der Event in den Hamptons sollte um vier Uhr nachmittags beginnen und bis acht Uhr abends dauern. Dafür war ein Privathaus mit riesigen Rasenflächen und eigenem Strand gemietet worden. Damit sie dem Anlass entsprechend angezogen war, hatte Carly

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