DIE GELIEBTE DES MILLIARDAERS
Harvey?“
„Ja, echt klasse.“
Ricardo ging schneller. Immer, wenn er dem Bedürfnis nachgab, Carly zu suchen, war sie von anderen Männern umringt. Das gefiel ihm überhaupt nicht!
„Entschuldigen Sie bitte die Störung“, sagte er, als er das Trio erreichte. Sofort wichen die beiden Männer zurück, und er stellte sich absichtlich so vor Carly, dass sie keine Chance mehr hatten, sich weiter mit ihr zu unterhalten.
„Hast du alles gesehen, was du sehen wolltest?“ fragte Carly gespielt munter. Den ganzen Nachmittag hatte sie daran gedacht, wie wichtig es war, dass er von dem Event beeindruckt war. Er würde ihnen nur einen Vertrag anbieten, wenn er überzeugt war, dass sie bei Prêt a Party gute Arbeit leisteten.
Ganz kurz war Ricardo in Versuchung, Carly unverblümt zu sagen, dass sie es war, die er sehen wollte – und zwar am liebsten nackt auf seinem Bett liegend. Stattdessen nickte er und fragte: „Wann kannst du hier weg?“
Luella hatte ihr schon mehrfach versichert, dass sie nicht bleiben müsse, und die Kunden hatten sich auch schon von ihr verabschiedet.
„Ich bin jetzt fertig“, antwortete sie.
„Schön. Dann lass uns gehen.“
Carly zögerte. Nur ein Schritt nach vorn, und ihre Körper würden sich berühren. Dann würden sie zusammenstehen wie ein Liebespaar … Der Gedanke weckte sofort wieder quälendes Verlangen in ihr.
„Was ist los? Vermisst du deine neuen Freunde? Soll ich sie zurückrufen?“ fragte er misstrauisch.
„Nein“, erwiderte sie leise. „Ich habe mir nur gerade gewünscht, ich würde mich nicht so sehr danach sehnen, dass du mit mir schläfst!“ Im nächsten Moment wandte sie sich beschämt ab und ging zum Hubschrauberlandeplatz. Du lieber Himmel, sie hatte tatsächlich ausgesprochen, was sie dachte und fühlte! Vor Verlegenheit brannte ihr Gesicht.
Ricardo holte sie ein und umfasste ihren Arm. „Ist das ein Eingeständnis oder eine Einladung?“
„Beides.“
Ricardo konnte sich nicht einmal erinnern, wie viele Frauen sich ihm im Laufe der Jahre schon angeboten hatten. Aber keine von ihnen hatte so schlicht und direkt ihr Verlangen nach ihm zugegeben.
„Das ist aber eine ziemliche Sinneswandlung! Warum nun auf einmal doch?“ fragte er erstaunt.
„Mir ist plötzlich klar geworden, dass ich es später vermutlich sehr bereuen würde, nicht mit dir geschlafen zu haben. Aber es versteht sich hoffentlich von selbst, dass es nur Sex ist, was wir wollen.“
„Vor nicht einmal vierundzwanzig Stunden warst du empört, weil ich deine neuen Sachen bezahlt habe. Und jetzt bietest du mir Sex an? Findest du das nicht ein bisschen merkwürdig?“
„Ich war eben wütend, weil ich das Gefühl hatte, du würdest damit schon wieder andeuten wollen, dass ich käuflich bin. Wenn ich aber frei entscheide, Sex mit dir zu haben, ist das doch etwas völlig anderes. Oder etwa nicht?“
„Allerdings. Aber ist dir nie der Gedanke gekommen, dass auch ich beleidigt sein könnte?“ fragte Ricardo scharf. „Immerhin hast du angedeutet, dass ich eine Frau will, die ich bestechen muss, damit sie mit mir ins Bett geht.“ Da Carly so tiefe Gefühle in ihm weckte wie noch keine Frau zuvor, nahm Ricardo sich instinktiv vor seiner Reaktion darauf in Acht. Gleichzeitig forderte es ihn heraus, dass Carly offensichtlich fest entschlossen war, sich auf keinen Fall emotional mit ihm einzulassen. Eine Frau, die einfach nur Sex wollte. Anstatt mich zu ärgern, sollte ich begeistert sein, sagte er sich. Und mit Sicherheit würde er sie nicht abweisen.
Aufgewühlt und auch reichlich verunsichert, fragte sich Carly, was Ricardo wohl gerade dachte. Hatte es ihn etwa schockiert, was sie gesagt hatte? Vielleicht sogar abgestoßen? Oder war es ihm gleichgültig? Vielleicht hätte sie weniger direkt sein und auf eine Situation warten sollen, in der er auf sie zugehen konnte – falls er es denn überhaupt wollte?
„Ich habe dich heute Nachmittag beobachtet“, sagte er leise. „Und ich habe mir vorgestellt, dass du mir deine langen Beine fest um die Hüften schlingst, während ich dich liebe. Wie hast du es am liebsten?“
Eine heiße, berauschende und atemberaubende Lust durchflutete Carly.
Ihr verwirrter, erwartungsvoller Blick erregte Ricardo mehr, als er es für möglich gehalten hatte.
„Zeit, dass wir abfliegen“, sagte er heiser und zeigte auf den Hubschrauber.
„Du bist sehr schweigsam. Bist du dir nicht mehr sicher?“ fragte Ricardo herausfordernd, während er den
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