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Die Geliebte des Rebellen

Die Geliebte des Rebellen

Titel: Die Geliebte des Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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registrierte AnnaClaire, dass die Lippen der Frau bebten, und tätschelte ihr beruhigend eine Hand. “Aber wenn es einen Gott gibt”, fuhr die Unbekannte fort, “wird er Rory zum Sieg führen. Wenn nicht, sind alle Menschen in unserem Land verloren.”
    AnnaClaire behielt ihre Gedanken für sich. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie ein erschöpfter, aus mehreren Wunden blutender irischer Kämpfer auch nur die geringste Chance gegen einen ausgeruhten, frischen Soldaten haben sollte.
    “Er gehört mir!”, rief Rory und machte einen Schritt auf Tilden zu. Aber bevor er ihn attackieren konnte, tauchten mehrere Söldner auf, die sich bislang verborgen gehalten hatten.
    O’Neil und seine Männer kämpften um ihr Leben. Trotz ihrer grenzenlosen Erschöpfung gaben sie keinen Augenblick lang auf und ließen sich nicht zurückdrängen. Es grenzte an ein Wunder, dass sie es schafften, alle englischen Soldaten zu besiegen.
    Rory schaute sich nach Tilden um. Er war schwer verwundet, doch noch immer glitzerten seine Augen vor mörderischer Kampfeslust. “Du kannst dich nicht verstecken!”, rief er. “Tilden, du Feigling, zeig dich.”
    Einer seiner Gefährten legte Rory einen Arm um die Schultern. “Komm, Rory, wir müssen uns in Sicherheit bringen. An Bord des englischen Schiffs sind noch mehr Soldaten. Ein Mann wie Tilden würde sich niemals einem Zweikampf stellen. Gewiss holt er sich bereits Verstärkung.”
    “Ich will ihn haben. Viel zu lange habe ich ihn schon gesucht, als dass ich jetzt, so kurz vor dem Ziel, aufgebe.”
    “Nein, mein Freund. Du hast viel Blut verloren und wirst immer schwächer. Lass uns fliehen, solange wir noch laufen können. Wir müssen erst wieder zu Kräften kommen, bevor wir uns den Schurken schnappen.”
    Rorys Widerstand war gebrochen. Er ließ sich fortführen, wobei er mehrmals stolperte.
    AnnaClaire beobachtete, wie die Leute nach vorn drängten, wobei sie mit ihren Körpern eine schützende Wand bildeten, hinter der Rory und seine tapferen Männer verschwinden konnten.
    “Nun, das war ja ein unglaubliches Spektakel”, erklärte sie und strich sich die Röcke glatt. “Jetzt verstehe ich, warum Rory O’Neil der Blackhearted O’Neil genannt wird. Aber ich …” Sie drehte sich zu der Stelle um, an der die junge Frau neben ihr gestanden hatte. Doch die Unbekannte war verschwunden, zusammen mit ihrem Kind.
    AnnaClaire runzelte die Stirn. Es schien, als hätten diese Leute die Angewohnheit, sich nach Belieben einfach in Luft aufzulösen.
    “Danke, Tavis.” AnnaClaire ließ sich in die offene Kutsche helfen und nahm aufatmend in dem gepolsterten Sitz Platz. Mehr als eine Stunde war vergangen, seit sie den Schauplatz des Kampfes zwischen den Engländern und den Iren um Rory O’Neil verlassen hatte.
    Eine weitere Verzögerung war dadurch entstanden, dass ihr Kutscher erst noch ein Brathuhn besorgen musste, was sich schwierig gestaltete, da die Händler beim Auftauchen der Soldaten hastig ihre Stände verlassen und sowohl sich als auch ihre Waren in Sicherheit gebracht hatten.
    “Ich hoffe, Bridget wird es zu würdigen wissen, welche Mühen wir auf uns genommen haben, um etwas zum Abendessen mitzubringen”, bemerkte AnnaClaire.
    “Jawohl, Mylady. Aber wenn Ihr seht, was für ein delikates Mahl meine Bridget aus einem kleinen Huhn zaubern kann, wird die Dankbarkeit bei Euch liegen.”
    AnnaClaire lachte und zupfte ihre Röcke zurecht, während die Kutsche mit einem Ruck anrollte. “Tavis, wo ist mein Umhang? Ich glaube, ich habe ihn verloren.” Suchend schaute sie sich um.
    “Nein, Mylady. Er ist Euch von den Schultern geglitten, aber ich habe ihn aufgehoben.” Nach kurzer Überlegung setzte der Kutscher hinzu: “Wir werden wohl nur langsam vorankommen. Es sind viele Fuhrwerke unterwegs.”
    “Das soll mir recht sein”, erwiderte AnnaClaire. “Nach allem, was ich heute erlebt habe, ist es mir lieb, wenn ich mich ein wenig ausruhen kann.”
    “Ihr habt den Kampf gesehen?”
    “Er fand direkt vor meinen Augen statt.”
    Tavis warf ihr über die Schulter einen Blick zu. “Dann habt Ihr wohl auch unseren Blackhearted O’Neil gesehen? Er soll, wie ich höre, ein prächtiger Bursche sein.”
    AnnaClaire nickte. “Ja, manche mögen ihn so empfinden. Ich würde ihn eher als gefährlich und gewalttätig beschreiben.”
    “Ja, er ist ein gewalttätiger Mann mit einer tiefen Leidenschaft. Und es wird erzählt, dass er dazu allen Grund hat. Seine Braut wurde an ihrem

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