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Die Gerüchteköchin

Die Gerüchteköchin

Titel: Die Gerüchteköchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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einfach selbst angerufen?
    Candace war diejenige, die ihr vorgeschlagen hatte, im Schließfach nachzusehen. »Liegt irgend etwas in eurem Schließfach?« hatte sie gefragt. Verdammt, ja.
    Candace?
    Maddie versuchte, die Puzzleteile mit Candace anstelle der Websters als Drahtzieher zusammenzusetzen, aber es schien sich kein Bild zu ergeben. Gut, Candace war blond, aber sie war außerdem bei gesundem Verstand, etabliert und kein bisschen dumm. Die Vorstellung, dass Candace unter ihrem beigefarbenen Kostüm Höschen ohne Schritt trug, war absurd.
    Aber vielleicht hatte sie es gar nicht getragen. Es war ein ausgemachter Schwindel gewesen, etwas so Schockierendes, dass Maddie nicht umhin käme, Brent zur Rede zu stellen. Eine clevere Frau hatte den Slip unter dem Autositz versteckt.
    Candace war eine sehr clevere Frau.
    Candace hatte sich bis zur Kreditbearbeiterin in der Bank hochgearbeitet, aber weiter würde sie auch nie kommen. Candace wäre nur zu gern die Ehefrau des Bürgermeisters geworden. Dann wäre sie keine Lowery mehr gewesen.
    Und dabei stand ihr nur Maddie im Wege.
    Du bist paranoid, ermahnte Maddie sich - wo aber waren die Überziehungsbestätigungen geblieben? Ihre Mutter hatte gesagt, dass Candace die Bank praktisch leitete; sie hätte alleine zum Schließfach hinuntergehen können, um es mit Brents Schlüssel zu öffnen.
    Nun, da Maddie diese Möglichkeit durchdachte, schien alles offen auf der Hand zu liegen. In Geldangelegenheiten war Candace Expertin. Sie hätte sofort gewusst, wie Brent Firmengelder abzweigen konnte. Und sie war es, die die Spareinlagen und Firmenkonten führte. Es musste Candace sein.
    Nur, dass die Stimme des angeblichen Entführers männlich gewesen war.
    Candace war mit Harold Whitehead ausgegangen, aber Maddie konnte sich nicht vorstellen, dass Harold einen Kidnapper-Anruf tätigen würde, nicht einmal, wenn Candace nackt vor ihm auf dem Tisch tanzte.
    Aber Candace ging auch mit Bailey aus. Der würde zwar niemanden entführen, das wäre schließlich so illegal wie Erpressung, aber wenn es gar keine Entführung gab, würde er vielleicht den Anruf machen. Die Feinheiten der Gesetzgebung waren Bailey niemals klar gewesen. Die Stimme hatte heiser geklungen wie seine. Es hätte Bailey sein können. Aber Bailey würde niemanden umbringen.
    Candace hingegen vielleicht schon.
    Maddie runzelte die Stirn. Sie kannte Candace schon ihr ganzes Leben lang, seit den Zeiten der Mary Janes und der kaputten Sandalen. Die ganze Idee schien ihr lächerlich.
    Aber sie machte Sinn - trotz des Entführers und wegen der kaputten Sandalen. Wenn Brent eine Affäre mit Candace gehabt und beschlossen hatte, sich aus dem Staub zu machen, um sie die Sache ausbaden zu lassen, wenn er sie hatte fallenlassen und ihr klargeworden war, dass er durchdrehte und sie vielleicht ins Gefängnis wanderte -
    Candace wäre niemals imstande gewesen, ihn zu erschießen. Sie hatte zu hart gearbeitet, um es zu etwas zu bringen - sie würde es niemals hinnehmen, dass Brent sie wieder zu einem Nichts machte. Oder, noch schlimmer, zu einem Skandal in Frog Point. Typisch Lowery, würden die Leute sagen, und zum ersten Mal fragte sich Maddie, wie es sein musste, auf der anderen Seite zu stehen. Sie hatte es gehasst, die wohlgeborene Tochter zu sein, wie Candace sich hingegen gefühlt haben mochte, als Verliererin das Licht der Welt erblickt zu haben?
    Maddie hatte soeben splitternackt Sex in der Öffentlichkeit gehabt, um sich von ihrer Identität zu lösen, die ihr wie eine Zwangsjacke anhaftete.
    Was würde Candace dafür tun, um nicht in die ihrige zurückzufallen?
    Für Candace stand viel auf dem Spiel. Sie wäre imstande gewesen, Brent zu erschießen.
    Es gab nur einen Weg, das herauszufinden. Maddie griff nach C.L.‘s Wagenschlüssel und hastete zum Auto. Sie musste Candace damit konfrontieren und ihren Gesichtsausdruck beobachten.
    »Es war Maddie, C.L.«, beteuerte Bailey. C.L. sah ihm geradewegs in die Augen und wusste, dass er die Wahrheit sagte. So überzeugend konnte Bailey gar nicht lügen. Er glaubte wirklich, dass Maddie die Mörderin war.
    »Lass uns das noch einmal durchgehen«, sagte C.L. Bailey seufzte laut.
    »Sie ging zum Point hoch, sah, dass Brent schlief, und hat ihn erschossen«, spulte Bailey zum zigsten Male im Singsang ab.
    »Er schlief wohl häufig am Point, was?« wollte C.L. wissen.
    »Manchmal fuhr er dort hoch, um einfach wegzukommen. Ich hab nicht nachgefragt. Bei ihm zu Hause lief‘s nicht so

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