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Die Gesänge Des Eisplaneten

Die Gesänge Des Eisplaneten

Titel: Die Gesänge Des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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die Richtung der beiden.
    Der Blick, mit dem Bunny Diego ansah, ließ Yana zögern. »Nein, Sean, wir wollen sie nicht stören.«
    »Nein.« Sean musterte das junge Paar nachdenklich. »Nein, das wollen wir wohl nicht. Bunny versorgt ihn wie einen Soldaten.«
    »Versorgt ihn?« Yana wurde wütend.

    Sean zuckte mit den Schultern. »Leistet ihm Gesellschaft, wenn dir das lieber ist. Du kennst schließlich mehr Leute hier als er.«
    In diesem Augenblick kamen Sinead und Aisling auf sie zugetanzt, wobei Sinead wie immer die Führung hatte. Beide trugen sie herrliche Lederblusen, Aislings war weiß, Sineads rostbraun, mit üppigen Verzierungen, die so geschmackvoll waren, daß nicht einmal ein Geschmeide es ihnen hätte gleichtun können.
    »Amüsiert ihr euch?« fragte Sinead mit ausdrucksloser Miene, doch die leise Schärfe in ihrer Stimme schien zugleich eine verborgene Nachricht zu transportieren, die ganz offensichtlich an Sean gerichtet war.
    »Das tue ich, jetzt, da du es erwähnst«, erwiderte Sean ebenso scharf und heftete seinen Blick auf Sinead. »Und du, Yana?«
    »Ja, ich auch«, antwortete sie. Sinead nickte und ging weiter.
    »Was ist mit deiner Schwester los?« fragte Yana Sean, als er sie in einer Pirouette in den anderen Teil der Halle wirbelte.
    »Laß dich von ihr keinen einzigen Augenblick irritieren«, antwortete er.
    Sie beobachtete ein merkwürdiges Zucken in seinem Mundwinkel.
    Wie von leiser Gereiztheit, dachte sie. Nun, Schwestern reizten ihre Brüder schon seit Entstehung der Welten.
    Als sie sich gerade zu fragen begann, ob die Musiker vielleicht insgeheim mit anderen getauscht hatten, die nur genauso aussahen, um einen derartig erstaunlichen Schwall von schnellen Tanzstücken hintereinander zu bieten, legten sie ihre Instrumente nieder und stiegen von der kleinen Bühne.
    Sean hatte es irgendwie so eingerichtet, daß er mit dem Verklingen des letzten Tons zusammen mit Yana gerade vor der offenbar unerschöpflichen Bowle eintraf. Er drückte ihr einen weiteren Becher in die Hand.
    »Ich werde zu beschwipst sein, um zu singen«, sagte sie und versuchte ihn abzustellen.
    »Trink. Du bist dran.«

    Dann führte er sie mit einer etwas unfeierlichen Eile über den Tanzboden zu dem Podest.
    »Nein, Sean«, protestierte sie, als sie merkte, daß sie plötzlich im Zentrum der Aufmerksamkeit stand. In der plötzlichen, abrupten Art, die diese Menschen auszeichnete, war alles im Saal plötzlich verstummt, während Sean Yana unbeugsam auf die Bühne führte.
    Selbst die Kinder schwiegen, und wie durch einen seltsamen Zufall waren sämtliche Säuglinge eingeschlafen.
    »Doch, doch, Yana.«
    »Warum ich?« protestierte sie, aber ihre Füße schienen Sean willig zu folgen.
    »Du bist die Heldin.«
    Sie versuchte, den Arm aus seinem Griff zu reißen, doch seine Finger schlossen sich nur noch fester um ihn, und da stolperte sie schon auf die Kiste, die als Treppe zur Bühne diente. Da stand sie da und wäre am liebsten im Boden versunken, als sich so viele Augen auf sie richteten. Wie sollte ihnen etwas, was sie sagte oder sang, über ihren Verlust hinweghelfen?
    Sean hob beide Arme, worauf auch die letzten leisen Geräusche verstummten.
    »Das ist Majorin Yanaba Maddock«, verkündete er und drehte sich dabei langsam im Halbkreis, um sich an alle geduldig Wartenden zu richten. »Ihr kennt sie alle. Sie wird jetzt singen.« Dann bedeutete er Yana mit einer merkwürdig förmlichen Verneigung, auf dem einsamen Stuhl Platz zu nehmen, der nun auf der Bühnenmitte stand.
    Matt ließ Yana sich nieder. Singen? Erwartete man jetzt tatsächlich von ihr, zu singen?
    Nun ertönte ein sanfter Rhythmus, und sie erblickte Sean, die Bodhran in einer Hand, wie er mit sanften Fingern dem Fell Töne entlockte. Sie blinzelte und begann plötzlich mit dem Lied, das ihr gekommen war. Seit jenem, Wochen zurückliegenden Tag, da Sean ihr die Worte entlockt hatte, hatte sie es nicht mehr geprobt. Doch nun waren sie wieder da, lagen ihr auf der Zunge, in der richtigen Reihenfolge, im präzisen Rhythmus des Trommelklangs, und ihre Stimme sprach sie aus. Sie bekam nichts anderes mehr mit, weil ihr Geist zurückgekehrt war: nach Bremport, zu jenen surrealistisch makabren und hilflosen und grauenhaften Minuten, und sie wunderte sich, daß sie für den Schmerz in ihrer Brust und die Tränen in ihren Augen Worte fand. Sie wünschte sich, sie wäre noch benebelter, als sie es ohnehin schon sein mußte, wenn sie sich derart gehen

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