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Die gesandte der Köingin Tess 2

Die gesandte der Köingin Tess 2

Titel: Die gesandte der Köingin Tess 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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zitternden Beinen stand ich vor seinem Feuer und wollte ihm glauben. Ich wollte ihm so gern glauben. Was, wenn ich mich geirrt hatte? Was, wenn das alles nur albernes weibliches Misstrauen gewesen war? Thadd hatte Contessa verlassen, weil er sich neben Alex unwürdig vorkam. Er hatte die Liebe aufgegeben und sie verlassen, damit sie einen anderen lieben lernen konnte, weil er sich ihrer nicht würdig fühlte. Was, wenn Duncan bereit war, um seine Liebe zu kämpfen? Wenn er bereit war, zu lügen und zu betrügen, statt sich von äußeren Umständen diktieren zu lassen, was er haben konnte und was nicht? Wenn er bereit war, auf der Suche nach Liebe zu sterben, falls er erwischt wurde? Was, wenn ich mich in ihm täuschte?
    »Tess …«
    Ich riss die Augen auf, als er mich an der Schulter berührte. Er erstarrte, und seine braunen Augen sahen mich flehentlich an.
    »Küss mich, Duncan«, flüsterte ich und bebte innerlich vor Anspannung. Beweise mir durch deine Berührung, dass du mich liebst.
    Ein wunderschönes Lächeln breitete sich über sein Gesicht, und er wirkte glücklich und zufrieden. »Oh, Tess«, murmelte er und nahm mich in die Arme. Seine Schultern sanken herab, als er sich entspannte und mich an sich zog.
    Mir stockte der Atem, ich lehnte die Stirn an seine Brust und sog seinen Duft ein. Seine Arme schlangen sich fest um mich. Ich blickte mit feuchten Augen auf. Bitte lass mich Liebe in seinem Kuss finden.
    »Nicht weinen«, sagte er und neigte den Kopf zu mir herab.
    Der Wind kreischte in meinem Geist, als unsere Lippen sich trafen. Er stieg wie eine mächtige Woge in mir auf und ließ meine Finger kribbeln. Er peitschte um uns herum, ließ mein hässliches Kleid flattern und zerzauste mir das feuchte Haar. Ein lautes Knacken kam vom Feuer, als das Holz verschlungen wurde, und Tuck wieherte.
    Ich rang den Wind in meinem Kopf grausam nieder, ignorierte ihn und füllte meine Gedanken mit Duncan: seine Lippen, die sich auf meinen bewegten, seine Hände, die fest in meinem Rücken lagen und mich an ihn drückten, meine eigene Sehnsucht, die ihn drängte, nicht aufzuhören.
    Ich strich mit den Händen über seinen Rücken und zog ihn noch näher heran, bis unsere Körper sich berührten. Ich befahl meinen selbsterrichteten Barrieren, sich aufzulösen, und erlaubte meiner Begierde, sich in einer berauschenden Woge in mich zu ergießen. Ich musste wissen, ob er mich liebte. Wenn ich ihm meine Liebe schenkte und nichts zurückbekam, würde ich Bescheid wissen.
    Er spürte die Veränderung in mir und ließ die Hände tiefer gleiten. Ein leiser Laut der Zustimmung entschlüpfte ihm, und ich schloss die Augen und ließ meine Begierde heraus, damit sie nach seiner suchen konnte. Meine Augen brannten vor heißen Tränen, als der vertraute Duft nach Leder und Pferden mich durchströmte. Der Wind heulte und kreischte trotzig und schrie mir immer wieder ins Ohr, dass er mich nie geliebt hatte. Doch ich hörte nicht auf ihn.
    Bis der Zephir, den ich freigelassen hatte, mir einen neuen Geruch herantrug: den scharfen, beißenden Gestank von Münzen, der noch an Duncans Händen hing. Er war mit den Händen durch das Lösegeld gefahren, ganz so, wie er jetzt durch mein Haar strich.
    Seine Lippen auf meinen fühlten sich plötzlich tot an. Sie waren warm, aber die Zärtlichkeit, die ich empfand, war nur in meinem eigenen Kopf. In Duncans Gedanken glühte kein Fünkchen für mich. Er spielte mir nur etwas vor. Der Wind hatte recht. Er mochte mich einmal geliebt haben, doch das Geld liebte er noch mehr.
    Ich schnappte nach Luft, stieß ihn von mir und taumelte zwei Schritte rückwärts, ehe ich mich fangen konnte. Duncan starrte mich an. Ein wenig argwöhnisch stand er da in seinen einfachen Kleidern und matschbeschmierten Stiefeln und musterte mein kaltes Gesicht, während der Schmerz von Neuem über mich hereinbrach. Mein Blick huschte zu seinen Händen, und erst jetzt bemerkte ich Rylans Ring mit dem blauen Stein an seinem Finger. Er hatte die Wette gewonnen. »Du liebst mich nicht«, sagte ich tonlos.
    Duncan neigte den Kopf zur Seite und wischte sich mit dem Handrücken den Mund ab. »Verdammt will ich sein«, flüsterte er. »Man kann es also doch an einem Kuss erkennen.«
    »Du hast mich nie wirklich geliebt«, sagte ich lauter. Der Wind in meinem Kopf stimmte mir eifrig zu und verlangte, freigelassen zu werden. Er peitschte meine Gedanken zu wilder Raserei auf und versprach mir, mich von Kummer und Schmerz zu befreien,

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