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Die Geschichte Der Kinder Hurins. Sonderausgabe.

Die Geschichte Der Kinder Hurins. Sonderausgabe.

Titel: Die Geschichte Der Kinder Hurins. Sonderausgabe. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ronald Reuel Tolkien
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wichtigste Geschichte im Silmarillion « und sagte dazu: »Als solche ist die Geschichte eine (wie ich finde, starke und schöne) heroisch-märchenhafte Abenteuergeschichte, für sich allein aufnehmbar, bei nur ganz allgemeiner und vager Kenntnis des Hintergrundes. Aber zugleich ist sie ein Bindeglied, tief eingelassen in den Zyklus, in dem sie erst ihre volle Bedeutung erhält.« Und weiter heißt es: »Es gibt noch andere Geschichten, die ebenso ausführlich erzählt werden, die ebenso selbstständig und doch mit der Gesamthandlung verbunden sind.« Dies sind Die Kinder Húrins und Der Fall von Gondolin .
    Es erscheint mir somit unzweifelhaft, nach den eigenen Worten meines Vaters zu urteilen, dass er – sofern sich eine endgültige und vollständige Fassung in dem Maßstab, den er sich vorstellte, erzielen ließe – die drei »Großen Geschichten« der Ältesten Tage als durchaus eigenständige Werke ansah, die kein Wissen um das große Korpus von Legenden erforderten, welche in ihrer Gesamtheit das Silmarillion bilden. Andererseits, wie mein Vater an derselben Stelle bemerkte, ist die Geschichte der Kinder Húrins ein Bestandteil der Geschichte der Elben und Menschen in den Ältesten Tagen, und es gibt darin zwangsläufig viele Bezüge zu Ereignissen und Umständen in jenem größeren Erzählrahmen.
    Es würde darum der Idee dieses Buches zuwiderlaufen, die Lektüre mit einer Fülle von Informationen über Personen und Ereignisse zu befrachten, die für die eigentliche Erzählung nur am Rande von Belang wären. Doch ist hier und da eine gewisse Hilfestellung angebracht, und dementsprechend habe ich in der Einführung einen sehr kurzen Abriss von Beleriand und seinen Völkern gegen Ende des Ersten Zeitalters gegeben, als Túrin und Nienor geboren wurden. Neben einer Karte von Beleriand und den Ländern des Nordens habe ich eine Liste aller im Text vorkommenden Namen beigefügt, mit knappen Erklärungen zu jedem und mit vereinfachten Stammbäumen.
    Am Ende dieses Buches steht ein Anhang in zwei Teilen: Der erste beschäftigt sich mit den Bemühungen meines Vaters, eine endgültige Form für die drei Geschichten zu finden, und der zweite mit der Zusammenstellung des Textes, der sich in vielfacher Hinsicht von dem in Nachrichten aus Mittelerde unterscheidet.
    Meinem Sohn Adam Tolkien bin ich sehr dankbar für seine unentbehrliche Hilfe bei der Auswahl und Präsentation des Materials in der Einführung und im Anhang und für seinen Beistand bei der Umsetzung des Buches in die (für mich) einschüchternde Welt der elektronischen Daten.

EINFÜHRUNG

    Mittelerde in den Ältesten Tagen
    D ie Figur Túrins war für meinen Vater von zentraler Bedeutung, und in knappen und eindrucksvollen Worten entwarf er ein bewegendes Bild von dessen Kindheit, das für die Entwicklung der Geschichte wesentlich ist: seine Strenge und Ernsthaftigkeit, sein Sinn für Gerechtigkeit und sein Mitgefühl; desgleichen von Húrin, seinem Vater, spontan, hochgemut und heißblütig, und von Morwen, seiner Mutter, zurückhaltend, mutig und stolz; sowie von dem Leben des Volkes im kalten Land Dor-lómin während jener bereits von Furcht erfüllten Jahre, nachdem Morgoth die Belagerung Angbands gesprengt hatte, kurz bevor Túrin geboren wurde.
    All dies geschah in den Ältesten Tagen, dem Ersten Zeitalter der Welt, also in einer unvorstellbar fernen Vergangenheit. Die zeitliche Tiefe, in die diese Geschichte zurückreicht, wird auf eindrückliche Weise in einer Passage in Der Herr der Ringe deutlich. Bei dem großen Rat in Bruchtal spricht Elrond von dem Letzten Bündnis der Elben und Menschen und der Niederlage Saurons am Ende des Zweiten Zeitalters vor mehr als dreitausend Jahren:
    Elrond schwieg eine Weile und seufzte. »Gut entsinne ich mich der Pracht ihrer Banner«, sprach er. »An die Herrlichkeit der Ältesten Tage und der Heere von Beleriand erinnerte sie mich, so viele große Fürsten und Feldherren waren versammelt. Prächtiger und zahlreicher war nur das Heer, als einst Thangorodrim zertrümmert ward und die Elben das Böse für immer besiegt glaubten – doch dem war nicht so.«
    »Du erinnerst dich?«, sagte Frodo, vor Verwunderung laut aussprechend, was ihm durch den Kopf ging. »Aber ich dachte«, stammelte er, als Elrond ihn anblickte, »ich dachte, Gil-galad sei schon vor einem ganzen Zeitalter gefallen.«
    »Freilich!«, antwortete Elrond. »Meine Erinnerungen aber reichen zurück bis in die Ältesten Tage. Earendil war mein

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