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Die Geschichte Der Kinder Hurins. Sonderausgabe.

Die Geschichte Der Kinder Hurins. Sonderausgabe.

Titel: Die Geschichte Der Kinder Hurins. Sonderausgabe. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ronald Reuel Tolkien
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Verzweiflung« (S. 163) verwandelte; und er kam nach Neldoreth, dem nördlichen Wald von Doriath, Thingols Reich.
    Es war in Beleriand und den Ländern des Nordens, dass Túrins schreckliches Schicksal seinen Lauf nahm; und sowohl Dorthonion als auch Doriath waren entscheidend in seinem Leben. Er wurde in eine Welt des Krieges hineingeboren, und als die letzte und größte Schlacht in den Kriegen von Beleriand ausgetragen wurde, war er noch ein Kind. Ein sehr kurzer Abriss, wie es zu dieser Auseinandersetzung kam, soll im Folgenden mögliche Fragen klären, die sich aus dem weiteren Verlauf der Geschichte ergeben.
    Im Norden wurden die Grenzen von Beleriand von den Ered Wethrin, dem Schattengebirge, gebildet, jenseits derer Húrins Land Dor-lómin, ein Teil von Hithlum, lag. Im Osten erstreckte sich Beleriand bis zum Fuß der Blauen Berge. Weiter östlich lagen Gebiete, die in der Geschichte der Ältesten Tage nur eine geringe Rolle spielen; von dort aber kamen einst die Völker, die jene Geschichte schrieben, über die Pässe der Blauen Berge in dieses Land.
    Die Elben erschienen auf der Erde weit entfernt im Osten an einem See mit dem Namen Cuiviénen, Wasser des Erwachens. Dort wurden sie von den Valar eingeladen, Mittelerde zu verlassen und über das Große Meer in das »Segensreich« Aman, das Land der Götter im äußersten Westen der Welt, zu ziehen. Jene, die dem Ruf folgten, wurden vom See Cuiviénen aus auf einem großen Marsch von dem Vala Orome, dem Jäger, durch Mittelerde geführt. Sie werden die Eldar, die Elben der Großen Wanderung, oder »Hochelben« genannt, unterschieden von jenen, die sich dem Ruf verweigerten und Mittelerde als ihre Heimstatt und ihr Schicksal erwählten. Dies sind die »geringeren Elben«, genannt Avari, die Unwilligen.
    Aber nicht alle Eldar, die die Blauen Berge überquerthatten, zogen fort übers Meer; und jene, die in Beleriand verblieben, werden Sindar, »Grau-Elben«, genannt. Ihr König war Thingol (was »Graumantel« bedeutet), der in Menegroth, den Tausend Grotten von Doriath, regierte. Und nicht alle, die das Große Meer überquerten, blieben im Land der Valar; denn eines ihrer großen Geschlechter, die Noldor (die »Weisen« oder »Kundigen«), kehrte nach Mittelerde zurück. Sie werden als die Verbannten bezeichnet. Ihr Anführer war Feanor, »Feuergeist«; er war der älteste Sohn von Finwe, der die Schar der Noldor bei der Großen Wanderung angeführt hatte, aber nun tot war. Feanor war auch der Auslöser der Rebellion gegen die Valar gewesen. Dieses zentrale Ereignis in der Geschichte der Elben wurde von meinem Vater in Anhang A des Herrn der Ringe folgendermaßen zusammengefasst:
    Feanor war unter den Eldar der größte Künstler und Gelehrte, aber zugleich auch der Stolzeste und Eigenmächtigste. Er schuf die drei Edelsteine, die silmarilli , und gab ihnen das Licht der Zwei Bäume ein, Telperions und Laurelins, die das Land der Valar erhellten. Die Edelsteine begehrte Morgoth, der Feind, der sie, nachdem er die Bäume vernichtet hatte, stahl und nach Mittelerde verbrachte, wo er sie in seiner großen Festung Thangorodrim [den Bergen über Angband] verwahrte. Gegen den Willen der Valar verließ Feanor das Segensreich und zog mit einem großen Teil seines Volkes nach Mittelerde ins Exil; denn in seinem Stolz glaubte er, Morgoth die Silmaril mit Gewalt wieder abringen zu können. So kam es zu dem aussichtslosen Krieg der Eldar und der Edain gegen Thangorodrim, in dem sie am Ende vernichtend besiegt wurden.
    Feanor fiel bald nach der Rückkehr der Noldor nach Mittelerde im Kampf, und seine sieben Söhne herrschten über weite Gebiete im Osten von Beleriand, zwischen Dorthonion (Taur-nu-Fuin) und den Blauen Bergen. Doch ihre Streitmacht wurde in der schrecklichen Schlacht der Ungezählten Tränen vernichtet, die in Die Kinder Húrins beschrieben wird, und »Feanors Söhne trieben wie Blätter vor dem Winde umher« (S. 65).
    Der zweite Sohn Finwes war Fingolfin, der Halbbruder Feanors, der nach dessen Tod die Oberherrschaft über alle Noldor innehatte. Zusammen mit seinem Sohn Fingon herrschte er über Hithlum, das im Nordwesten der großen Kette der Ered Wethrin, des Schattengebirges, lag. Fingolfin wohnte in Mithrim an dem großen See gleichen Namens, während Fingon Dor-lómin im Süden von Hithlum hielt. Ihre wichtigste Festung war Barad Eithel (der »Turm an der Quelle«) bei Eithel Sirion (»Sirion-Brunnen«), wo der Fluss Sirion an den östlichen Hängen

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