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Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Titel: Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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hatte man Ruhebänke aufgestellt.
    „Damit
hätten wir“, grinste Klößchen, „unsere Aufgabe bewältigt. War eine saustarke
Idee von dir, gleich die Befreiung von Arbeitsstunde und Nachtmahl
durchzufechten. Jetzt liegt ein enormes Stück Freiheit vor uns.“
    „Aber wir
dürfen Gutbrot noch nicht anrufen.“
    „Du meinst,
er merkt sonst, dass wir unsere Aufgabe schon gemeistert haben. Und eigentlich
zurückkommen könnten.“
    „Genau.
Deshalb verschieben wir den Anruf.“
    „Macht ja
auch gar nichts. Das Grab ist gerettet, und unser Gärtner wird morgen die
Begrünung einleiten.“
    „Außerdem“,
Tim sah auf die Uhr, „sind Karl und Gaby gleich hier.“
    Mit ihren
Freunden hatten sie sich vorhin telefonisch verabredet: am Haupttor des
Westfriedhofs. Denn wie lange die Jungs zu tun hatten, war anfangs nicht abzusehen.
    Sie lehnten
ihre Stahlrosse an die Rückwand der Telefonzelle.
    Ein
Stadtbus fuhr vorbei und hielt dann vorn an der Ecke.
    Zwei alte
Damen stiegen aus. Die eine trug Trauerkleidung.
    Auch die
andere war höchstwahrscheinlich Witwe, aber ihre Stimmung heiter. Sie scherzte
mit dem Busfahrer, nahm dann ihren Korb unter den Arm und lief hurtig zum Tor.
    Aus dem
Korb ragten Gießkanne und die Stiele von Gartengeräten.
    Grabpflege!
dachte Tim. Was ist eigentlich schöner: ein verwildertes Grab oder eins, wo
Unkraut gejätet wird? Ich finde Unkräuter prächtig. Sind Pflanzen wie andere —
nur, dass sie nicht angebaut werden, sondern wild wachsen.
    Klößchen
hatte sich auf eine der hinteren Bänke gesetzt.
    Tim ging zu
ihm.
    „Das mit
der offenen Tür am Samstag gefällt mir nicht“, sagte Klößchen. „Denn das heißt
ja im Klartext: Jeder Altschüler kann bei uns reinmarschieren, als wäre er im
Adlernest zu Hause.“
    „So schlimm
wird das nicht werden. Mehr als zwei — außer uns — passen nicht rein. Ich
stelle es mir lustig vor, wenn da ein Opa anklopft und dir erzählt, er habe vor
50 Jahren in deinem Bett geschlafen.“
    „Bestimmt
sogar auf denselben Matratzen.“
    Tim sah zum
Friedhofstor.
    Stielke
machte Feierabend und kam im Sauseschritt. Trotz hohen Tempos blickte er
mehrmals hinter sich. Als fürchte er Verfolger.
    Er trug
eine Joppe und unterm linken Arm eine abgewetzte Aktentasche.
    Die hatte
garantiert noch nie Akten gesehen, sondern nur eingewickelte Butterbrote und
die Thermoskanne mit Kaffee. Oder Bierflaschen.
    In der
anderen Hand hielt Stielke einen Koffer.
    Wo hat er
denn den gefunden? dachte Tim erstaunt.
    Offensichtlich
handelte es sich um Fluggepäck, einen silbergrauen Metallkoffer.
    Stielke
hetzte zu seinem Wagen, ohne die Jungs zu bemerken.
    Die
Rostlaube parkte unweit vom Tor.
    Er öffnete
den Kofferraum, blickte argwöhnisch zurück, legte das Fluggepäck in den Wagen
und schloss sorgfältig ab.
    „Was ist
denn mit dem?“ Klößchen stützte einen Fuß auf die Bank und das Gesicht aufs
Knie.
    Stielke
krauchte hinters Lenkrad und fuhr ab.
    „Ich würde
sagen, Willi, der hatte es höllisch eilig, den Abflug zu machen. Als hätte er
Gespenster gesehen, die ihm flugs auf den Fersen sind. Oder hat er was
geklaut?“
    „Wieso
geklaut?“
    „Du glaubst
doch nicht, dass der mit dem Koffer zur Arbeit kam!“
    „Hast
recht. Das war’s, was mich an seinem Anblick störte. Ist kein Koffer für
Totengräber. Und dazu diese Eile. Logo. Den hat er geklaut. War denn heute eine
Beerdigung?“
    „Die sind
hier immer. Aber kein Trauergast bringt zu einer Beisetzung seinen Flugkoffer
mit. Nee, Willi! Das ist es nicht. Wir sind noch nicht auf der Naht. Der
Koffer...“
    Er sprang
auf.
    Klößchen
erschrak und sah sich sofort um. Offenbar glaubte er, irgendwas oder wer hätte
seinen Freund hinterrücks gebissen. Aber es war nur Tims Temperament.
    Aha, Herr
Totengräber! dachte Tim. Knacks - die Beleuchtung geht an. Ich ahne was, und
das wäre ein Hammer.
    Er wollte
es Klößchen erklären. Aber die Ankunft von Gaby und Karl lenkte zunächst davon
ab.
    Sie kamen
auf ihren Rädern und wären beinahe durchs Tor gerollt. Tim pfiff auf zwei
Fingern, was sie aufmerksam machte.
    Gaby trug
ihre neue Windjacke und einen weißen Rollkragen-Pulli. Sie hatte noch die
Bräune des Sommers auf der Haut, was ihr besonders gut stand.
    Tim
umärmelte sie, bevor er ihr Rad hielt. Das Bussi ging freilich daneben, weil
Gaby juchzend zur Seite kippte.
    „Wieso
hängt ihr hier rum?“ fragte Karl. „Statt uns herzulocken, hättet ihr ebenso gut
in die Stadt brettern können. Oder sehe ich

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