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Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Titel: Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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das falsch?“
    Tim küsste
seine Freundin zum zweiten Mal. Dabei traf er den Mundwinkel.
    „Du riechst
nach Friedhof“, meinte sie lachend. „Nicht nach Grab oder so. Sondern nach
dieser grünen Hecke. Die erinnert mich an Friedhöfe. Aber sie wächst auch im
Stadtpark.“
    „Sie wächst
sogar auf dem Schulgelände. Freunde, dass Willi und ich hier gewartet haben,
verhilft uns zu einer bemerkenswerten Entdeckung. Aber erst berichte ich mal.“
    Das dauerte
nicht lange.
    „Was den
Koffer betrifft“, fuhr er dann fort, „vermute ich folgendes: Stielke hat ihn
gefunden.“
    „Und wo?“
fragte Gaby und blies gegen ihren goldblonden Pony, der heute genau die
richtige Länge hatte.
    „In
Raismeyers Grab.“
    „Waaas?“
forschte Klößchen. „Dort? Ich meine: Schön, er war Gründungsmitglied und ein
bedeutender Mann. Wahrscheinlich hatte er auch bedeutende Verwandte. Aber es
ist doch hierzulande völlig unüblich, einem Verstorbenen Grabbeigaben
mitzugeben auf die letzte Reise. Und...“
    „Willi!“
wurde er von Tim unterbrochen. „Raismeyer war kein Pharao (ägyptischer König). Es handelt sich nicht um seinen Koffer, sondern um einen, der — zufällig,
sicherlich — in dem Grab versteckt wurde.“
    „Und was
ist drin?“ fragte Gaby.
    „Keine
Ahnung. Aber Stielke benahm sich, als hätte er den Schatz von Eschnapur
entdeckt.“
    Klößchen
öffnete den Mund. Zunächst wollte er sich nach Eschnapur erkundigen. Dann fiel
ihm eine bessere Frage ein.
    „Und wer
hat den Schatzkoffer im Grab versteckt?“
    „Hit und
Hirnriss! Frag was Leichteres! Ich vermute doch nur. Antworten habe ich auch
nicht im Ärmel. Aber jetzt wollen wir erstmal abklopfen, ob meine Gehirnblase
stimmt. Was mich auf den Einfall brachte, ist dies: Raismeyers Grabplatte lag
schief. Als hätte wer daran rumgeschoben.“
    „Entsinne
mich“, nickte Klößchen. „Sie lag wirklich querbeet, nein quergrab. Da hat wer
druntergeguckt.“
    „Stielke“,
nickte Tim. „Er hatte den Koffer schon gefunden und beiseite gestellt, als wir
kamen. Er wusste, was drin ist. Deshalb wäre es ihm lieber gewesen, wenn das
Grab verschwindet. Weil dann der, dem der Koffer gehört, total den Durchblick
verliert. Fragt nämlich der Eigentümer irgendwo rum — bei Stielke, zum Beispiel
— , würde er hören, ein Bagger hätte abgeräumt. Und alles was Grab war, ist auf
‘ner Halde gelandet.“
    Mit dem
Kinn wies er zum Friedhof.
    „Noch ist
geöffnet. Sehen wir nach.“
    Klößchen
führte. Er hatte sich den Weg gemerkt und ging mit Karl voran.
    Tim schob
zwei Räder mit der linken Hand. Den rechten Arm legte er seiner Freundin um die
Schultern.
    „Du riechst
phantastisch“, meinte er und steckte die Nase in ihr Goldhaar, „nach
Apfelblüte, überhaupt nicht nach Friedhof.“
    „Apfelshampoo“,
ihre Blauaugen lächelten ihn an.
    „Habe ich
nicht eine tolle Nase?“
    „Kannst
Oskar Konkurrenz machen. Ich hätte ihn mitbringen sollen.“
    „Hunde
dürfen nicht auf Friedhöfe. Weil sie buddeln. Was das betrifft, dulden Stielke
und Metsch keinen neben sich.“
    Als sie
Raismeyers Grab erreichten, sank die Sonne hinter die westlichen Hügel. Sofort
wurde es kühler. Der Glanz auf dem Laub verschwand. Farben, die eben noch
leuchteten, wurden fahl.
    Karl ging
zur anderen Seite des Grabes und betrachtete die Kanten.
    „Die Platte
liegt jetzt so, wie sie liegen muss. Aber der Moosteppich hat einen langen
Riss. Frische Erde liegt bloß. Man sieht, dass jemand an der Platte gerückt
hat.“
    „Wir
wüssten sofort Bescheid“, sagte Gaby, „wenn wir unter sie sehen könnten. Leider
unmöglich!“
    „Wieso ist
das unmöglich?“ fragte Tim. „Hast du Angst vor Raismeyers Geist?“
    „Es ist
unmöglich wegen der Grabplatte“, belehrte sie ihn. „Das Ding wiegt...ach,
bestimmt noch mehr. Stielke und Metsch hatten einen Flaschenzug oder wenigstens
hilfreiches Gerät. Anders kann man die Platte nicht heben.“
    „Man kann“,
meinte Tim. „Da bin ich ganz sicher.“
    Er lehnte
beide Tretmühlen an die Hecke.
    Selbst die
Sperlinge hielten den Atem an, als er sich neben dem Grab in die Hocke
niederließ.
    „Versuch’s
nicht!“ rief Karl. „Alle Welt weiß, wie stark du bist. Aber mit bloßen Händen
schaffst du das nie. Du brauchst mindestens eine Brechstange zum Hebeln.“
    Tim lachte.
Er stemmte sich seitlich gegen die Platte und schob. Sie bewegte sich.
    Stein
scharrte auf Stein. Ein Geräusch war das, als melde sich ein Erdbeben an.
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