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Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Titel: Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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war
der Spalt breit genug für die Hände.
    Im
Untergriff schob Tim die Finger unter die Steinplatte. Den Rücken hielt er
pfeilgerade. Das war wichtig, um die Wirbelsäule zu entlasten. Er beherrschte
die Technik. Sie gehört zum Gewichtheben, was er neuerdings in sein
Judo-Training aufgenommen hatte.
    Als er sich
hochstemmte, setzte er nur die Kraft seiner muskulösen Beine ein — anfangs,
dann den Saft und Schmalz aus Schultern und Armen.
    Er richtete
sich auf, die mächtige Steinplatte stellte sich auf den jenseitigen Rand.
    Er trat
einen Schritt aufs Grab und hielt die Platte hochkant, jetzt ohne Mühe.
    „Bravo!“
Gaby klatschte in die Hände. Aber nur einmal. Immerhin befanden sie sich auf
dem Friedhof und nicht im Sportstadion.
    Klößchen
grinste. „Wenn ihr mich nicht ständig am Verzehr kraftspendender Schokolade
hindern würdet, könnte ich das auch.“
    „Ich will
keinen Beifall“, sagte Tim. „sondern die richtige Spur finden.“
    Er blickte
auf die feuchte Erde zu seinen Füßen, musste aber gleichzeitig darauf achten,
dass ihm die Platte nicht entgegenkippte.
    Was er sah,
verriet alles.
    Eine
wannenförmige Mulde war in die Erde gegraben oder gepresst. Sie hatte dasselbe
Format wie Stielkes verdächtiger Koffer.
    Na also,
dachte Tim.
    Wie heißer
Tee wärmte ihm Genugtuung die Brust. Er hatte richtig vermutet.
    „Alles
klar!“ meinte Karl. „Hier lag der Koffer.“
    Tim bewegte
sich zum Rand und ließ die Platte herab.
    Als sie auf
dem Boden lag, ging er zu Karls Seite hinüber und schob den behauenen Stein,
bis er genau mit der Kante abschloss.
    „Es sieht
so aus“, meinte Gaby, „also ist das wiedermal ein Fall für den TKKG.“

4. Wer ist der
Nasen-Typ?
     
    Tim
säuberte sich die Finger am Taschentuch. Klößchen fand noch ein Stück
Schokolade und spendete sich Kraft.
    Gaby nahm
eine lange Haarsträhne und lutschte an den Spitzen, während sie nachdachte.
    „Folgende
Fragen tauchen auf“, meinte Karl: „Ist es Stielkes Koffer? Hat er ihn hier
versteckt? Oder hat er ihn gefunden? Was ist drin? Sein Schnapsvorrat?
Zigaretten, die er aus Italien eingeschmuggelt hat? Oder berechtigt der Inhalt,
dass wir uns darum kümmern?“
    „Wenn wir
Stielke fragen“, sagte Tim, „stellt sich das nächste Problem: Wird er die
Wahrheit sagen oder lügen?“
    Für einen
Moment herrschte Schweigen, weil niemand eine Antwort wusste.
    In der
Stille hörten sie die Schritte.
    Jemand
näherte sich vom Hauptweg her. Ledersohlen stießen den Asphaltweg. Es waren
rasche und energische Schritte — bestimmt nicht die eines Friedhofsgärtners
oder Witwers.
    Tim legte
den Finger über die Lippen.
    Sie
verhielten sich noch stiller.
    Sogar
Klößchen stellte für einen Moment das Kauen ein.
    Der Mann
kam an der Hecke entlang. Jetzt trat er in die Öffnung. Überrascht blieb er
stehen.
    Ein
scharfer Blick traf die TKKG-Bande, erst alle zusammen, dann jeden einzeln.
    Für einen
Altschüler halte ich den nicht, dachte Tim. Der hat weder Blumen mit noch
feierliche Gedanken.
    Der Mann
trug einen modischen Trenchcoat. Zwischen den Aufschlägen leuchtete eine
ziemlich bunte Krawatte. Der helle Hut war verwegen. In dem gebräunten, harten
Gesicht zuckte kein Muskel. Eine Adlernase ragte fast so weit vor wie die
Hutkrempe. Schwarze Augen funkelten.
    „Was macht
ihr hier?“ fragte er.
    „Komisch“,
sagte Tim. „Das muss Gedankenübertragung sein. Gerade wollte ich Sie dasselbe
fragen.“
    Der Mann
starrte ihn an. Von jeder Freundlichkeit war er Lichtjahre entfernt.
    „Ein
Friedhof ist kein Bolzplatz, du Lümmel. Oder trefft ihr euch hier, um Haschisch
zu rauchen?“
    „Das ist
eine schlimme Verdächtigung. Wir weisen das entschieden zurück und hoffen, dass
keine Wiederholung erfolgt. Sonst müssten wir zur Selbsthilfe greifen — und wer
bringt Sie dann ins Krankenhaus?“ Adlernase lachte hämisch. „Bist wohl ein ganz
gefährlicher Typ? Lass es gut sein. Ich will nicht hoffen, dass ihr
irgendwelchen Unfug treibt — mit dem Grab meines alten Freundes.“
    Er wies zum
Grabstein.
    Tims
Gesicht blieb ausdruckslos, als er sagte: „Ja, richtig. Hier ist ja jemand
begraben. Keine Sorge. Mit dem haben wir nichts am Hut. Aber wenn er ein Freund
von Ihnen ist, dann sollten Sie für sein Grab sorgen.“
    „Wenn du
das Unkraut meinst — das wollte er so. Noch kurz vor seinem Tode hat er zu mir
gesagt: Nur keine Veilchen auf meinem Grab. Überlass das der Natur. Na, und den
Wunsch eines Verstorbenen soll man

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