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Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Titel: Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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blondlockige Wesen — vermutlich
ein etwa zweijähriges Mädchen — lächelte Tim an, und er lächelte zurück.
    Vor dem
Kaufhaus-Portal wartete kühle Abendluft als Erfrischung. Neonlicht grellte von
Fassaden und aus Schaufenstern. Es roch nach Kräuterbonbons, die an einem
überdachten Verkaufsstand feilgeboten wurden. Tim beschleunigte um die Ecke des
Kaufhauses. Und Sabine hängte sich bei ihm ein.
    „Du
gestattest doch?“
    „Bitte!“ Er
grinste. „Ein Klotz am Bein wäre schlimmer.“
    Sie eilten
an der langen Seitenfront entlang, wo große Schaufenster sich mit
Frühlingsthemen beschäftigten. Gartenarbeit im Frühling, Freizeitkluft im
Frühling. Gesundkost im Frühling — gegen überflüssige Pfunde und unreine Haut.
    Hinter der
nächsten Ecke begann die Kirchgasse, ein enger Schlauch zwischen alten Häusern,
die sich aneinander lehnten, also Zeilen bildeten. Dunkel war’s hier. Selbst
die Billstock-Rückfront erinnerte eher an ein mehrstöckiges Gefängnis als an
einen Verkaufspalast.
    Tim deutete
auf eine Pforte. „Das muss der Personal-Ausgang sein. Petra sagte, sie werde
etwa um Viertel vor sieben hier entweichen — also in acht Minuten. Unseren
Detektiv sehe ich nicht. Vielleicht sitzt er in einer der Mülltonnen.“
    „Wenn er
einen grauen Westenanzug trägt, bekäme ihm das nicht.“
    Sie
schlenderten in die Gasse. Weit vorn, wo eine andere kreuzte, schob jemand sein
Fahrrad, bog dann ab. Keine Menschenseele zeigte sich. Licht war nur hinter
wenigen Fenstern — sah man ab von der Weinstube dort hinten, dem KIRCHGASSEN-STÜBERL,
wie das Schild über dem Eingang verkündete. Dort trat jetzt ein Mann aus der
Tür.
    Für einen
Moment stand er im Lichtschein des Fensters: mittelgroß, stämmig, Kahlschädel,
gekleidet in einen Westenanzug, der grau oder graublau war.
    „Na also!“
zischte Tim. „Da haben wir ihn ja. Auf den passt Karls Beschreibung. Sehen Sie
mal, wie er mit dem Kiefer nach links zuckt, der Kahlkopf. Und die Krawatte ist
schwarz. Jetzt zieht er sich die Hose hoch, weil sie hinten zu lang ist. Hat
der eine Visage! Die ist von Bosheit geformt.“
    „Komm, wir
gehen an ihm vorbei.“
    Sabine
hakte sich wieder bei Tim ein.
    Dittlers
Detektiv hatte sich neben dem Lokal-Eingang an die Wand gelehnt und war damit
beschäftigt, eine Zigarette anzuzünden.
    Tim und
Sabine näherten sich.
    Plötzlich
stoppte das Kripo-Fräulein den Schritt, zog Tim herum und zurück ging’s in die
Richtung, aus der sie kamen.
    Mit einer
Schrillstimme, die nicht zu Sabine passte, rief sie: „Meinen Schirm habe ich
vergessen. In dem Café. Hoffentlich ist er noch da.“
    Tim
verstand, ahnte zumindest, weshalb sie kehrt machte und die Stimme verstellte.
    „Den kenne
ich“, flüsterte Sabine. „Das ist er! Zweifellos! Heute nachmittag hat er mich
als Anhalterin mitgenommen — auf der Autobahn. Als Achim Balutzki hat er sich vorgestellt.
Er trug eine Perücke, was ich sofort bemerkt habe. Also war auch der
Schnurrbart angeklebt. Denn jetzt hat der Typ keinen. Und dieses rohe Gesicht —
das würde ich sogar unter einer Maske wiedererkennen. Tim, das ist
aufschlussreich! Wieso macht dieser Typ sich unkenntlich — verkleidet sich,
wenn er mit seinem grauen Ford über die Autobahn rast und Anhalterinnen
mitnimmt.“
    „Sie waren
auf den Spinner angesetzt?“
    „Das weißt
du von Gaby, ja? Balutzki hat nicht versucht, mich zu betäuben. Aber merkwürdig
war er. Ich hatte die ganze Zeit ein ungutes Gefühl. Zum Schluss hat er mich
fast aus dem Wagen geworfen. Vielleicht warnte ihn sein Instinkt. Manchmal
verfügen diese Psychopaten (seelisch-geistig abartige Menschen) über
einen sechsten Sinn.“
    „Ich lach’
mich kaputt, wenn Dittlers Detektiv uns damit überrascht, dass er der
gefährliche Spinner ist.“
    „Nun stell
dir vor, Gaby hätte mir nichts erzählt.“
    „Dann hätte
sich am Endergebnis nicht viel geändert — nur hätten Sie Balutzki nicht hier,
sondern erst im Präsidium wiedergesehen. Denn hochnehmen werden wir ihn ja
wegen seines bevorstehenden Überfalls auf Petra Kurzameter.“
    „Du hast
wohl immer recht!“
    Tim lachte.
„Wenn ich das Wetter Vorhersage, täusche ich mich manchmal. Das liegt daran,
dass ich kein Rheuma habe und nur gut verheilte Knochenbrüche. Übrigens ist es
jetzt 17 Minuten vor sieben.“
    Kurz vor
der Ecke, wo die Kirchgasse beginnt, kamen ihnen Gaby, Karl, Klößchen und Oskar
entgegen. Dem Schlappohr taten die Pfoten weh. Klößchen wickelte

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