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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Jäher Zorn blitzte in seinen Augen auf, dann holte er tief Luft und straffte sich. »Wenn das die einzige Möglichkeit ist, werde ich einfach darauf vertrauen, dass Ihr mich nicht verratet.«
    Erheitert von dieser abrupten Meinungsänderung führte Dannyl Farand abermals durch die beruhigenden Atemübungen. Als er einige Zeit später die Finger auf die Schläfen des Mannes legte, hielt Farand still. Dannyl schloss die Augen und sandte seinen Geist aus.
    Novizen werden normalerweise von ihren Lehrern in Kontrolle unterrichtet, und Dannyl war nie Lehrer gewesen. Er besaß zwar nicht Rothens Geschick, aber nach mehreren Versuchen gelang es ihm, Farand dazu zu bewegen, einen Raum zu visualisieren und ihn hineinzubitten. Reizvolle Andeutungen der Geheimnisse des Mannes erschienen, aber Dannyl konzentrierte sich darauf, Farand beizubringen, wie er sie hinter Türen verstecken konnte. Sie fanden die Tür, die zu seiner Kraft führte, verloren sie dann aber wieder, da die Dinge, die Farand zu verbergen trachtete, aus anderen Türen herausdrängen wollten.
    - Wir beide wissen, dass ich diese Dinge ohnehin erfahren werde. Zeigt sie mir, dann können wir mit dem Kontrollunterricht fortfahren, schlug Dannyl vor.
    Farand schien erleichtert zu sein, endlich jemandem davon erzählen zu können. Er zeigte Dannyl Erinnerungen, die ihn quälten: Auf der Schwelle zwischen Kindheit und Jugend hatte er irgendwann die Fähigkeit entwickelt, die Gedankenrede von Magiern belauschen zu können. Das war zwar ungewöhnlich, kam aber bei Menschen mit magischem Potenzial durchaus vor. Man prüfte Farand auf Magie und erklärte ihm, dass er sich um einen Platz in der Gilde bewerben könne, wenn er älter sei. In der Zwischenzeit erfuhr der elynische König von seiner Fähigkeit, Magier auf diese Weise zu belauschen, und Farand wurde an den Hof gerufen, wo er den König über die Dinge auf dem Laufenden hielt, die er mit angehört hatte.
    Eines Tages wurde Farand versehentlich Zeuge einer Unterredung des Königs mit einem der mächtigen Dems seines Landes. In diesem Gespräch trafen die beiden Männer die Vereinbarung, den politischen Rivalen des Dem ermorden zu lassen, und als der König Farands Anwesenheit bemerkte, musste der Junge ihm schwören, Stillschweigen zu bewahren. Als Farand sich später um einen Platz in der Gilde bemühte, wurde er abgelehnt. Erst in den folgenden Jahren erfuhr er den Grund für diese Ablehnung: Der König wusste, dass die geheime Vereinbarung während des Unterrichts im Gedankenlesen offenbar werden würde, und hatte deshalb verhindert, dass der Junge Magier wurde.
    Es war eine unglückliche Situation, und sie hatte Farands Träume zunichte gemacht. Dannyl verspürte echtes Mitgefühl mit ihm. Jetzt, da das Geheimnis offenbar geworden war, ließ Farand sich nicht länger ablenken. Ohne große Mühe fand er die Quelle seiner Kraft. Dannyl versuchte einige Male, ihm zu zeigen, wie er seine Magie beeinflussen konnte, dann verließ er den Gedankenraum des anderen Mannes und schlug die Augen auf.
    »Das war es?«, fragte Farand. »Kann ich meine Magie jetzt beherrschen?«
    »Nein.« Dannyl kicherte und ging um den Stuhl herum, so dass er Farand gegenüberstand. »Das bedarf einiger weiterer Übungsstunden.«
    »Wann werden wir es das nächste Mal versuchen?« In Farands Stimme schwang ein panischer Unterton mit.
    Dannyl wandte sich zu Dem Marane um. »Ich werde morgen wiederkommen, wenn Euch das recht ist.«
    »Das ist es«, erwiderte der Dem.
    Dannyl nickte Farand zu. »Trinkt keinen Wein und nehmt keine anderen Dinge zu Euch, die auf den Geist einwirken. Im Allgemeinen erlernen Novizen binnen ein oder zwei Wochen, wie sie ihre Magie kontrollieren können. Wenn Ihr Ruhe bewahrt und Euch bemüht, keine Magie zu benutzen, dürfte Euch keine weitere Gefahr drohen.«
    Farand wirkte erleichtert, und in Royends Augen flackerte Erregung auf. Der Dem ging zur Tür hinüber und zog an einer Kette, die von einem kleinen Loch in der Decke herabhing.
    »Wollen wir jetzt zu den anderen zurückkehren, Botschafter? Sie werden froh sein, von unseren Fortschritten zu hören.«
    »Wenn Ihr wünscht.«
    Der Dem führte Dannyl nicht in den Raum zurück, in dem sie zuvor gesessen hatten, sondern in einen anderen Teil des Hauses. Sie kamen in eine kleine Bibliothek, in der Tayend und die anderen Mitglieder der Gruppe in bequemen Sesseln saßen. Royend nickte Kaslie zu, und die Frau schloss die Augen und stieß einen Seufzer der

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