Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord
verdeutlichten so, dass sie bereits Informationen über ihn eingeholt hatten.
Nach einer Weile kam Kaslie mit einigen Dienern zurück, die Wein und Tabletts mit Speisen brachten. Nachdem alle etwas zu trinken bekommen hatten, schickte der Dem die Diener fort und sah sich im Raum um.
»Es wird Zeit, auf die Angelegenheit zu sprechen zu kommen, die uns hierher geführt hat. Wir sind zusammengekommen, weil wir alle etwas betrauern: Wir trauern um eine versäumte Gelegenheit.« Der Dem sah Tayend an. »Einigen von uns ist diese Gelegenheit angeboten worden, und die Umstände haben uns gezwungen, sie auszuschlagen. Anderen hat man diese Chance niemals gegeben, oder man hat sie ihnen wieder entzogen. Viele wünschen sich eine Chance, die sie nicht an eine Institution kettet, mit deren Prinzipien sie nicht einverstanden sind, in einem Land, in das sie nicht gehören.« Abermals hielt der Dem inne, um sich im Raum umzusehen. »Wir alle wissen, von welcher Chance ich spreche. Von der Chance, Magie zu erlernen.«
Er blickte zu Dannyl hinüber. »Während der vergangenen zwei Jahrhunderte gab es nur eine vom Gesetz erlaubte Möglichkeit, Magie zu erlernen: Man musste der Gilde beitreten. Um außerhalb des Einflussbereichs der Gilde Magie zu erlernen, müssen wir ein Gesetz brechen. Botschafter Dannyl hat sich diesem Gesetz unterworfen, aber auch er beklagt den Verlust an Möglichkeiten. Sein Gefährte, Tayend von Tremmelin, verfügt über magisches Talent. Botschafter Dannyl hat den Wunsch, ihm beizubringen, wie er sich beschützen oder heilen kann. Ein vernünftiger - nein, ein ehrenwerter Wunsch.«
Der Dem sah die anderen an, die nickten. »Aber sollte die Gilde dies jemals erfahren, wird Tayend Menschen brauchen, die ihn verstecken und schützen können. Wir verfügen über die richtigen Beziehungen und Arrangements. Wir können ihm helfen.«
Dann wandte er sich wieder zu Dannyl um. »Also, Botschafter, was bietet Ihr uns als Gegenleistung für den Schutz Eures Freundes?«
Schweigen senkte sich über den Raum. Dannyl lächelte und betrachtete die Gesichter der Elyner.
»Ich kann Euch die Gelegenheiten anbieten, die Ihr versäumt habt. Ich kann Euch ein wenig Magie lehren.«
»Ein wenig?«
»Ja. Es gibt einige Dinge, die ich Euch nicht lehren will, und andere, die ich Euch nicht lehren kann.«
»Wie zum Beispiel?«
»Ich würde niemanden, dem ich nicht vertraue, in den offensiven Kriegskünsten unterweisen. In den falschen Händen sind diese Künste gefährlich. Ich selbst bin Alchemist, daher beschränken sich meine Kenntnisse des Heilens auf die Grundlagen.«
»Das klingt vernünftig.«
»Und bevor ich Euch irgendetwas lehre, werde ich mich davon überzeugen müssen, dass Ihr in der Lage seid, Tayend zu schützen.«
Der Dem lächelte. »Und wir möchten unsererseits natürlich keine Geheimnisse preisgeben, bevor wir nicht sicher sind, dass Ihr Eure Seite des Handels einhalten werdet. Für den Augenblick kann ich nur bei meiner Ehre schwören, dass wir imstande sind, Euren Freund zu schützen. Näheres werdet Ihr von mir noch nicht erfahren. Nicht bevor Ihr uns bewiesen habt, dass man Euch trauen kann.«
»Woher weiß ich, dass man Euch trauen kann?«, fragte Dannyl.
»Das könnt Ihr nicht wissen«, antwortete der Dem schlicht. »Aber ich denke, Ihr seid uns gegenüber heute Abend im Vorteil. Ein Magier, der sich mit dem Gedanken trägt, einen Freund zu unterrichten, geht kein so großes Risiko ein wie eine Gruppe von Nichtmagiern, die zusammenkommt, um diese Kunst zu erlernen. Wir haben uns einem Ziel verschrieben, Ihr habt bisher lediglich mit einem Gedanken gespielt. Es ist unwahrscheinlich, dass die Gilde Euch dafür hinrichten würde, während uns allein aufgrund dieser Zusammenkunft eine solche Strafe drohen könnte.«
Dannyl nickte langsam. »Wenn Ihr so lange vermeiden konntet, die Aufmerksamkeit der Gilde zu erregen, könnt Ihr Tayend vielleicht wirklich vor ihren Magiern schützen. Und Ihr hättet mich nicht hierher eingeladen, wenn Ihr nicht einen Fluchtplan hättet für den Fall, dass ich mich als Spion der Gilde entpuppen sollte.«
Die Augen des Dem blitzten auf. »Genau.«
»Also, was muss ich tun, um Euer Vertrauen zu gewinnen?«, fragte Dannyl.
»Helft uns.«
Es war Kaslie, die gesprochen hatte. Dannyl sah sie überrascht an. Ihre Stimme hatte Sorge und Eile verraten. Sie starrte Dannyl an, und in ihren Augen lag eine verzweifelte Hoffnung.
Ein bestimmter Verdacht beschlich Dannyl. Er
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