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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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ich ein Gespräch mit angehört, in dem es um die Freisetzung von magischem Potenzial ging. Ich habe mehrmals ausprobiert, was diese beiden Magier gesagt haben, aber ich dachte nicht, dass es funktioniert hätte. Dann fing ich plötzlich an, Dinge zu tun, ohne es zu beabsichtigen.«
    Dannyl nickte. »Ihr habt Eure Kräfte freigesetzt, aber Ihr wisst nicht, wie man sie kontrolliert. Die Gilde unterrichtet diese beiden Dinge gemeinsam. Ich brauche Euch nicht zu erklären, wie gefährlich es ist, über Magie zu gebieten, die man nicht kontrollieren kann. Ihr habt großes Glück, dass Royend einen Magier gefunden hat, der bereit ist, Euch zu unterrichten.«
    »Ihr werdet mich unterrichten?«, flüsterte Farand.
    Dannyl lächelte. »Ja.«
    Farand lehnte sich erleichtert gegen das Bett. »Ich hatte solche Angst, dass sie mich in die Gilde würden schicken müssen und dass meinetwegen alle anderen in Gefahr gerieten.« Er richtete sich auf und straffte die Schultern. »Wann können wir anfangen?«
    »Ich wüsste nicht, was dagegen spräche, sofort zu beginnen«, erwiderte Dannyl achselzuckend.
    Abermals stahl sich ein ängstlicher Ausdruck in die Augen des Mannes. Er schluckte, dann nickte er. »Sagt mir, was ich tun muss.«
    Dannyl erhob sich und sah sich um. Er deutete auf den Stuhl. »Setzt Euch.«
    Farand betrachtete den Stuhl blinzelnd, dann befolgte er zögernd Dannyls Befehl. Dannyl verschränkte die Arme vor der Brust und beobachtete ihn nachdenklich. Er war sich der Wirkung bewusst, die ihre veränderte Position nach sich ziehen würde - während Farand anfangs ihn überragt hatte, verhielt es sich nunmehr umgekehrt. Nachdem Dannyl sich bereit erklärt hatte zu helfen, musste er Farand das Gefühl geben, dass er wusste, was er tat.
    »Schließt die Augen«, befahl Dannyl. »Konzentriert Euch auf Euren Atem.« Mit leiser, gleichmäßiger Stimme führte er Farand durch die gewohnten Atemübungen. Als er glaubte, dass der andere Mann ein gewisses Maß an Ruhe erlangt hatte, trat er hinter den Stuhl und legte Farand sachte die Hände auf die Schläfen. Aber bevor er seine Gedanken aussenden konnte, zuckte Farand zurück.
    »Ihr wollt meine Gedanken lesen!«, rief er.
    »Nein«, versicherte ihm Dannyl. »Es ist nicht möglich, die Gedanken eines Menschen zu lesen, der damit nicht einverstanden ist. Aber ich muss Euch zu jenem Ort in Eurem Geist führen, an dem Ihr Zugang zu Euren Kräften habt. Das kann ich nur tun, wenn Ihr mich hineinlasst, um Euch den Weg zu zeigen.«
    »Gibt es keine andere Möglichkeit?«, fragte der Dem.
    Dannyl sah Royend an. »Nein.«
    »Besteht auch nur die geringste Gefahr, dass Ihr Dinge sehen werdet«, fragte Farand, »die ich geheim halten muss?«
    Dannyl musterte ihn ernst. Er konnte es nicht leugnen. Sobald er in Farands Geist vorgedrungen war, würden ihm die Geheimnisse des anderen Mannes wahrscheinlich entgegenspringen. Geheimnisse hatten die Neigung, genau das zu tun.
    »Es ist möglich«, antwortete Dannyl. »Um ehrlich zu sein, wenn Ihr etwas unbedingt verborgen halten wollt, dann wird es an vorderster Stelle in Euren Gedanken stehen. Deshalb versucht die Gilde, Novizen so jung wie möglich auszubilden. Je jünger man ist, desto weniger Geheimnisse hat man.«
    Farand vergrub das Gesicht in den Händen. »Nein«, stöhnte er. »Niemand kann mich unterrichten. Mein Leben wird für immer so bleiben.«
    Die Decken auf dem Bett begannen zu qualmen. Der Dem sog scharf die Luft ein und trat einen Schritt vor. »Vielleicht kann Lord Dannyl schwören, für sich zu behalten, was immer er in deinen Gedanken liest«, schlug er vor.
    Farand lachte verbittert auf. »Wie kann ich darauf vertrauen, dass er ein Versprechen halten wird, wenn er im Begriff steht, ein Gesetz zu brechen?«
    »Das ist eine gute Frage«, erwiderte Dannyl trocken. »Ihr habt mein Versprechen, dass ich nichts weitergeben werde, was ich in Euren Gedanken entdecke. Wenn das für Euch nicht akzeptabel ist, schlage ich vor, dass Ihr Eure Angelegenheiten in Ordnung bringt und von hier fortgeht. Legt so viel Abstand wie nur möglich zwischen Euch und jeden Menschen, den Ihr nicht vernichten wollt, denn wenn Eure Kräfte vollends entfesselt werden, werden sie nicht nur Euch verzehren, sondern auch alles in Eurer Nähe.«
    Der Mann erbleichte. »Dann gibt es also wirklich keine andere Wahl?«, fragte er mit gepresster Stimme. »Wenn ich das hier nicht tue, werde ich sterben. Ich muss mich also entscheiden zwischen dem Tod und...«

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