Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
Vom Netzwerk:
Erleichterung, die er empfand. Wenn Akkarin Gerüchte über Tayend und ihn zu Ohren gekommen wären … Er wandte seine Gedanken hastig von dem Thema ab.
    - Ja, bestätigte er und konzentrierte sich bewusst auf das Grab der Weißen Tränen und das Rätsel um den König von Charkan. Ich bin der Sache aus eigenem Interesse weiter nachgegangen. Lorlen hat mir nicht ausdrücklich untersagt, das zu tun.
    - Eure Pflichten als Botschafter sind offensichtlich nicht allzu zeitraubend.
    Dannyl zuckte zusammen. Hinter Akkarins Worten verbarg sich unverkennbare Missbilligung. Machte er sich einfach Sorgen, dass Dannyl zu viel Zeit auf seine Nachforschungen verwandte, oder missfiel es ihm, dass ein anderer Magier die Arbeit fortsetzte, die er aufgegeben hatte? Oder ärgerte es ihn, dass jemand einen Teil seiner Vergangenheit erkundete? Hatte er etwas zu verbergen?
    - Ich möchte Eure Entdeckungen mit Euch persönlich besprechen. Kehrt sofort in die Gilde zurück und bringt Eure Notizen mit.
    Überrascht zögerte Dannyl, bevor er fragte:
    - Was ist mit den noch ausstehenden Besuchen bei den Dems?
    - Ihr werdet später zurückkehren, um Eure Pflichten weiter wahrzunehmen.
    - Wie Ihr wünscht … Ich werde vorher noch ...
    - Erstattet mir Bericht, sobald Ihr angekommen seid.
    Akkarins Tonfall machte deutlich, dass das Gespräch beendet war. Dannyl öffnete die Augen und fluchte.
    »Was ist passiert?«, fragte Tayend.
    »Das war... der Hohe Lord.«
    Tayends Augen weiteten sich. »Was hat er gesagt?«
    »Er hat von unseren Nachforschungen erfahren.« Dannyl seufzte. »Ich glaube, er ist nicht allzu glücklich darüber. Er hat mir befohlen zurückzukehren.«
    »Zurückkehren … in die Gilde?«
    »Ja. Mit unseren Notizen.«
    Tayend sah ihn entsetzt an, dann verhärtete sich seine Miene. »Wie hat er das erfahren?«
    »Ich weiß es nicht.« Die Frage war berechtigt. Bei der Erinnerung an die Geschichten, nach denen Akkarin in der Lage sei, auch die Gedanken widerstrebender Geister zu lesen, schauderte Dannyl abermals. Es hat einen Moment gegeben, in dem ich an Tayend dachte ... Hat er irgendetwas entdeckt?
    »Ich werde dich begleiten«, sagte Tayend.
    »Nein«, widersprach Dannyl erschrocken. »Glaub mir, du möchtest da nicht mit hineingezogen werden.«
    »Aber...«
    »Nein, Tayend. Es ist besser, er erfährt nicht, wie viel du über diese Dinge weißt.« Dannyl trieb sein Pferd zu einer schnelleren Gangart an. Er dachte an die langen Wochen des Reisens zu Pferd und mit dem Schiff, die zwischen diesem Tag und seiner Begegnung mit Akkarin lagen. Eigentlich hätte er den Wunsch haben müssen, diesen Moment möglichst lange hinauszuzögern, aber stattdessen verspürte er den Drang, ihm entgegenzueilen, denn ein bestimmter Gedanke bewegte ihn mehr als alle anderen.
    Was würde mit Tayend geschehen, wenn Akkarin daran Anstoß nahm, dass Dannyl seine Nachforschungen fortgesetzt hatte? Würde die Missbilligung des Hohen Lords sich auch auf den Gelehrten erstrecken? Könnte Tayend den Zutritt zu der Großen Bibliothek verlieren?
    Es kümmerte Dannyl nicht, welche Konsequenzen er zu tragen hatte, solange Tayend nicht darunter leiden musste. Was auch geschah, Dannyl würde dafür sorgen, dass man ihn als den einzig Verantwortlichen betrachtete.
     
    Die Gartenbank war warm. Sonea stellte ihren Bücherkoffer auf den Boden, schloss die Augen und genoss die Wärme der Sonne auf ihrem Gesicht. Sie konnte das Geplauder anderer Novizen hören und die tieferen Stimmen älterer Magier, die langsam näher kamen.
    Als sie die Augen öffnete, stellte sie fest, dass mehrere Heiler den Pfad hinunter auf sie zuschlenderten. Einige waren jüngere Absolventen. Jetzt brachen sie in lautes Gelächter aus, und als zwei von ihnen auseinander traten, erhaschte Sonea einen Blick auf ein vertrautes Gesicht.
    Dorrien!
    Ihr Herz schlug schneller. Sie stand auf und eilte einen Seitenweg hinunter, in der Hoffnung, dass der junge Magier sie nicht gesehen hatte. Sie kam in einen kleinen, von hohen Hecken abgegrenzten Bereich des Gartens und setzte sich auf eine andere Bank.
    Sie hatte Dorrien mit Macht aus ihren Gedanken gedrängt, wohl wissend, dass Monate vergehen würden, vielleicht sogar mehr als ein Jahr, bevor er die Gilde das nächste Mal besuchen würde. Aber jetzt war er hier, nur wenige Schritte von ihr entfernt. Warum war er so bald zurückgekehrt? Hatte Rothen ihm von Akkarin erzählt? Unmöglich. Aber vielleicht hatte er Dorrien bei ihren mittels Gedankenrede

Weitere Kostenlose Bücher