Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice
Zeitpunkt«, blaffte sie ihn an.
Sein Lächeln verschwand für eine Sekunde, dann kehrte es wieder zurück. »Ich sollte dir wohl besser ein wenig Zeit geben, vorher noch etwas zu üben«, sagte er leichthin. »Freitag, morgen in einer Woche, eine Stunde vor Sonnenuntergang. Das scheint mir großzügig genug zu sein.«
»Sonea«, erklang jetzt eine ältere Stimme.
Sie drehte sich um und stellte fest, dass Lord Elben auf sie zukam. Er funkelte das Publikum, das sich versammelt hatte, wütend an und runzelte die Stirn. »Dein Experiment ist fehlgeschlagen. Ich habe es mir gestern Abend angesehen und heute wieder, und ich kann keinen Grund dafür finden. Ich gebe dir noch einen Tag Zeit, um es ein zweites Mal zu versuchen.«
Sie verneigte sich. »Vielen Dank, Lord Elben.«
Er musterte die Novizen, die in der Tür standen. »Genug geplaudert. Soweit ich weiß, findet der Unterricht innerhalb der Räume statt.«
Im Abendsaal herrschte großer Andrang. Seit der Jagd auf Sonea hatte Lorlen nicht mehr so viele Gäste hier gesehen. Selbst Magier, die nur selten an der allwöchentlichen geselligen Zusammenkunft teilnahmen, waren heute zugegen.
Der bemerkenswerteste unter diesen seltenen Gästen war der Mann an seiner Seite. Das Meer roter, grüner und purpurner Roben teilte sich vor Akkarin, während dieser dem Sessel entgegenstrebte, der inoffiziell als der seine galt.
Akkarin unterhielt sich bestens. Andere mochten aus seiner teilnahmslosen Miene auf Desinteresse schließen, aber Lorlen wusste es besser. Wenn Akkarin sich nicht an der Diskussion über den jüngsten Vorfall hätte beteiligen wollen, wäre er nicht hier gewesen. Die drei Oberhäupter der Disziplinen hatten sich bereits um Akkarins Sessel versammelt, und als der Hohe Lord Platz nahm, kamen noch weitere Magier hinzu. Unter ihnen befand sich, wie Lorlen bemerkte, auch Rothens Sohn, Dorrien.
»Eure Novizin hat anscheinend wieder einmal einen Weg gefunden, uns zu unterhalten, Akkarin«, sagte Lady Vinara. »Ich frage mich langsam, was wir von ihr werden erwarten können, wenn sie erst ihren Abschluss gemacht hat.«
Akkarins Mundwinkel zuckten. »Dieselbe Frage stelle ich mir auch.«
»War diese Herausforderung Eure Idee oder ihre?«, brummte Balkan.
»Meine Idee war es nicht.«
Balkan zog die Brauen in die Höhe. »Und sie hat Euch nicht um Erlaubnis gefragt?«
»Nein, aber ich glaube, es gibt keine Regel, die das verlangt, obwohl es vielleicht eine geben sollte.«
»Dann hättet Ihr Eure Erlaubnis also versagt, wenn sie Euch gefragt hätte?«
Akkarins Augen wurden schmal. »Nicht unbedingt. Wenn sie mich nach meiner Meinung gefragt hätte, hätte ich ihr vielleicht geraten, noch zu warten.«
»Vielleicht war es ja eine spontane Entscheidung«, sagte Lord Peakin, der hinter Vinaras Sessel stand.
»Nein«, erwiderte Lord Sarrin. »Sie hat einen Augenblick gewählt, in dem sie sich zahlreicher Zeugen sicher sein konnte. Regin hatte keine andere Wahl, als ihre Herausforderung anzunehmen.«
Lorlen bemerkte, dass das Oberhaupt der Alchemisten zu einem Magier am Rand der Gruppe hinübersah, und er folgte Sarrins Blick. Lord Garrel lauschte dem Gespräch mit einem leicht missbilligenden Ausdruck.
»Wenn sie diese Herausforderung geplant hat, muss sie sich ihres Sieges sehr sicher sein«, warf Peakin ein. »Stimmt Ihr Sonea darin zu, Lord Balkan?«
Der Krieger zuckte die Achseln. »Sie ist stark, aber ein geschickter Gegner könnte sie überwältigen.«
»Und Regin?«
»Er ist geschickter als die meisten Novizen des zweiten Jahres.«
»Geschickt genug, um zu siegen?«
Balkan blickte zu Akkarin hinüber. »Geschickt genug, um eine Voraussage zu erschweren.«
»Glaubt Ihr, dass sie siegen wird?«, fragte Vinara Akkarin.
Der Hohe Lord schwieg kurz, bevor er antwortete. »Ja.«
Sie lächelte. »Aber natürlich glaubt Ihr das. Sie ist Eure Novizin, und es ist Eure Pflicht, sie zu unterstützen.«
Akkarin nickte. »Auch das entspricht der Wahrheit.«
»Sie tut das zweifellos, um Euch zu gefallen.« Als Lorlen Garrels Stimme hörte, hob er überrascht den Kopf.
»Das glaube ich kaum«, erwiderte Akkarin.
Erstaunt über dieses Eingeständnis, sah Lorlen zuerst Akkarin und dann die übrigen Magier an. Keiner der anderen schien überrascht zu sein. Nur Rothens Sohn, Dorrien, wirkte nachdenklich. Vielleicht war ihm aufgefallen, dass Sonea ihren Mentor nicht mochte.
»Aber aus welchem Grund tut sie es dann?«, fragte Peakin.
»Wenn sie den Sieg
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