Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice
ich geschworen hatte, Stillschweigen über ihren Inhalt zu bewahren.«
Akkarin lächelte schwach. »Und das Grab der Weißen Tränen?«
»Ja. Ein faszinierender Ort.«
»Der Euch nach Armje geführt hat?«
»Nicht direkt. Wenn ich der Richtung gefolgt wäre, in die meine Nachforschungen mich gewiesen haben, wäre ich vielleicht nach Sachaka geritten, aber meine Pflichten als Botschafter haben eine solche Reise nicht zugelassen.«
»Eine Überquerung der Grenze wäre... nicht ratsam gewesen«, warf Akkarin ein und sah Dannyl in die Augen. Sein Gesichtsausdruck verriet Missbilligung. »Sachaka gehört nicht zu den Verbündeten Ländern, und als Mitglied der Gilde solltet Ihr das Land nicht betreten, es sei denn, auf Befehl des Königs.«
Dannyl schüttelte den Kopf. »Das hatte ich nicht bedacht, aber ich hätte mich gewiss nicht in ein unbekanntes Land gestürzt, ohne zuvor mit der Gilde Rücksprache zu halten.«
Akkarin musterte Dannyl nachdenklich, dann wandte er sich wieder den Notizen zu. »Und warum habt Ihr Armje besucht?«
»Dem Ladeiri hat mir während meines Besuches bei ihm vorgeschlagen, mir die Ruinen einmal anzusehen.«
Akkarin runzelte die Stirn. »Das hat er getan, ja?« Dann versenkte er sich wieder in die Lektüre der Notizen. Nach einigen Minuten schnalzte er überrascht mit der Zunge und starrte Dannyl an.
»Ihr habt überlebt?«
Da Dannyl erriet, wovon Akkarin sprach, nickte er. »Ja, obwohl es meine Kräfte völlig erschöpft hat.«
Während Akkarin weiterlas, fragte sich Dannyl, ob er jemals zuvor erlebt hatte, dass der Mann Erstaunen äußerte. Er kam zu dem Schluss, dass dem nicht so sei, und empfand ein eigenartiges Gefühl des Stolzes, weil es ausgerechnet ihm gelungen war, den Hohen Lord zu überraschen.
»Ihr habt den Sperrschild also überwunden«, bemerkte Akkarin schließlich. »Interessant. Vielleicht verliert die Höhle langsam an Kraft. Irgendwann muss sich die Macht natürlich erschöpfen.«
»Darf ich eine Frage stellen?«
Akkarin zog eine Augenbraue in die Höhe. »Ihr dürft.«
»Wenn Ihr schon einmal auf diese Höhle der Höchsten Strafe gestoßen seid, warum habt Ihr dann niemandem in der Gilde davon erzählt?«
»Das habe ich getan.« Akkarins Mundwinkel zuckten. »Aber da niemand Nachforschungen in der Höhle anstellen kann, ohne einen Angriff auszulösen - und aus einigen anderen Gründen -, wurde damals beschlossen, dass die Existenz der Höhle nur den höchsten Magiern bekannt gemacht werden sollte. Was bedeutet, dass ich Euch befehlen muss, Euer Wissen für Euch zu behalten.«
Dannyl nickte. »Ich verstehe.«
»Es ist wirklich bedauerlich, dass die Warnung, die ich damals an die Wand geschrieben habe, unleserlich geworden ist.« Akkarin hielt inne, und seine Augen wurden schmal. »Gab es irgendwelche Hinweise darauf, dass jemand sie vorsätzlich entfernt haben könnte?«
Überrascht dachte Dannyl an die Wand, von der Akkarin sprach, und an die Überreste seines Namens. »Das kann ich nicht sagen.«
»Irgendjemand wird der Sache auf den Grund gehen müssen. Diese Höhle könnte allzu leicht zu einer Todesfalle für Magier werden.«
»Ich werde selbst dorthin zurückkehren, wenn Ihr es wünscht.«
Akkarin musterte ihn nachdenklich, dann nickte er. »Ja. Es wäre wahrscheinlich das Beste, wenn niemand sonst von diesem Ort erfährt. Euer Assistent weiß darüber Bescheid, nicht wahr?«
Dannyl zögerte, und einmal mehr fragte er sich, wie viel Akkarin während ihres kurzen Gedankenaustauschs gespürt haben mochte. »Ja - und ich glaube, dass man Tayend vertrauen kann.«
Akkarins Blick flackerte leicht, und er öffnete den Mund, um zu sprechen, schloss ihn aber wieder, als es an der Tür klopfte.
Einen Moment später trat der Diener ein und verneigte sich. »Lord Yikmo ist hier, Hoher Lord.«
Akkarin nickte. Als die Tür sich wieder schloss, sah er Dannyl nachdenklich an. »Ihr könnt in einer Woche nach Elyne zurückkehren.« Er schloss die Tasche. »Ich werde Eure Notizen lesen. Danach werde ich vielleicht noch einmal mit Euch sprechen wollen. Aber jetzt«, sagte er und stand auf, »muss ich zuerst einmal einem Duell beiwohnen.«
Dannyl blinzelte überrascht. »Einem Duell? Nach einer formellen Herausforderung?«
Etwas, das beinahe ein Lächeln war, glitt über Akkarins Züge. »Meine Novizin hat - vielleicht törichterweise - einen anderen Schüler zum Kampf gefordert.«
Sonea hatte Regin herausgefordert! Als Dannyl die verschiedenen
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