Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
Vom Netzwerk:
die Röte ins Gesicht, als Regin sich anmutig verbeugte.
    »Sonea.« Lord Vorel wandte sich zu ihr um. »Es ist nicht ratsam, deinen Schild sinken zu lassen, es sei denn, du hast die Fähigkeit, ihn sehr schnell wieder hochzuziehen. Wenn du diese Strategie noch einmal anwenden willst, solltest du vorher deine Verteidigung üben. Ihr dürft jetzt beide gehen. Benon und Yalend, ihr seid die Nächsten.«
    Sonea verneigte sich und eilte so schnell wie möglich auf das Portal zu. Voller düsterer Gedanken trat sie in den Gang. Das war nur der erste Kampf, sagte sie sich. Sie konnte nicht erwarten, jedes Mal zu siegen, vor allem nicht gegen Regin, dessen Mentor schließlich ein Krieger war.
    Wenn sie auch in Zukunft immer aufgrund ihrer Stärke zu Paaren zusammengestellt wurden, würde sie jedes Mal gegen Regin antreten müssen. Es hatte sich schon jetzt herausgestellt, dass Regin die Kriegskunst von allen Disziplinen am meisten zusagte, und Sonea hatte Hal darüber reden hören, dass Regin Privatstunden nahm. Da sie selbst kein Verlangen danach verspürte, Kriegerin zu werden oder zusätzliche Stunden zu nehmen, war sie davon überzeugt, dass er immer besser abschneiden würde als sie.
    Aber Vorel hatte gesagt, dass sie zunächst einen etwa gleich starken Gegner bekommen würden. Wenn später Geschick und Talent im Kampf den Ausschlag gaben und sich herausstellte, dass sie Regin unterlegen war, würde Vorel sie gegen einen der anderen Novizen antreten lassen.
    Das bedeutete, dass ihr zwei Möglichkeiten blieben: Sie konnte versuchen, ihre Sache gut zu machen und würde am Ende jedes Mal gegen Regin kämpfen müssen; oder sie gab sich keine Mühe mehr, um ihm auf diese Weise auszuweichen.
    Seufzend stieg Sonea die Treppe hinauf und gesellte sich zu den Novizen, die von dort aus das Geschehen verfolgten. Wie sie sich auch entschied, ihr standen wahrscheinlich noch viele weitere demütigende Niederlagen bevor. Sehnsüchtig dachte sie an den Dom, den alten, kuppelförmigen Steinbau neben den Novizenquartieren. Vor der Erbauung der Arena hatten die Novizen dort trainiert. Die dicken Mauern hatten Zuschauer vor fehlgegangenen Schlägen der Kämpfer im Innern geschützt und gleichzeitig das Publikum auf die anwesenden Lehrer und Schüler beschränkt. Obwohl es ein luftloser, stickiger Raum war, hatte er zumindest eine gewisse Ungestörtheit geboten.
    Während Benon und Yalend gegeneinander kämpften, verlor Sonea schnell das Interesse an dem Schauspiel. Sie konnte sich nicht vorstellen, inwiefern diese Unterrichtsstunden mit all ihren Regeln Magier auf einen echten Krieg vorbereiten sollten. Nein, diese Krieger verwandten ihr ganzes Leben auf gefährliche Spielereien, während sie ihre Magie für bessere Dinge hätten nutzen können - wie zum Beispiel die Heilkunst.
    Sie schüttelte den Kopf. Wenn für sie die Zeit kam, eine Disziplin zu wählen, wusste sie, dass sie gewiss nicht die rote Robe ergreifen würde.

15. Ein Überraschungsangriff
    K aum hatte Sonea das Klassenzimmer betreten, spürte sie eine Veränderung, wie einen fremden Strom von Magie in der Luft. Zögernd blieb sie in der Tür stehen, und ihre Erleichterung darüber, dass sie Regins Bande entkommen war, löste sich in nichts auf.
    Lord Kiano blickte auf und wandte sich ihr sogleich zu, so als sei er dankbar für die Ablenkung.
    »Heute wird kein Unterricht stattfinden, Sonea.«
    Sie sah den Lehrer überrascht an.
    »Kein Unterricht, Mylord?«
    Kiano zögerte. Ein Zischen lenkte Soneas Aufmerksamkeit auf die Mitte des Raumes. Nur vier Novizen hatten sich dort versammelt. Benon hatte den Kopf in die Hände gestützt. Trassia und Narron hatten ihre Stühle neben seinen gerückt. Regin saß schweigend hinter ihnen, und ausnahmsweise einmal lag in seinen Augen ein mutloser Ausdruck. Trassia starrte Sonea anklagend an.
    »Ein Novize ist gestorben«, erklärte Kiano. »Shern.«
    Sonea runzelte die Stirn und dachte an den Novizen aus der Sommerklasse, dessen Kräfte sich so eigenartig angefühlt hatten. Gestorben? Fragen schossen ihr durch den Kopf. Wie? Wann?
    »Ach, geh doch einfach weg«, stieß Trassia hervor. Verblüfft über den Ausbruch des Mädchens, wandte Sonea sich zu ihr um.
    »Er war Benons Vetter«, erklärte Kiano ihr leise.
    Trassia funkelte sie wütend an. Langsam begriff sie. Durch ihre Frage, warum der Unterricht abgesagt worden sei, war Lord Kiano gezwungen gewesen, in Benons Gegenwart von Sherns Tod zu sprechen. Sonea spürte, wie ihr die Hitze ins

Weitere Kostenlose Bücher