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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Wie sieht es draußen aus?«
    »Recht angenehm, denke ich.« Die Schiffe waren kleiner als die Anyi . Sie schienen über die Wellen zu fliegen und kamen schnell näher. »Ich glaube, wir werden noch vor dem Abendessen Gesellschaft bekommen.«
    Tayend stützte sich an der Wand der Kajüte ab und bewegte sich langsam auf Dannyl zu, um ebenfalls durch das Fenster zu spähen.
    »Piraten?«
    Hastige Schritte näherten sich der Tür der Kajüte, gefolgt von einem kurzen, scharfen Klopfen.
    »Ich habe sie gesehen«, rief Dannyl.
    Tayend klopfte ihm auf die Schulter. »Zeit für Euren Auftritt als Held, mein magiebegabter Freund.«
    Dannyl warf Tayend einen vernichtenden Blick zu, bevor er die Tür öffnete und in den Korridor hinaustrat. Der Schiffsjunge, ein Knabe von vielleicht vierzehn Jahren, begann wild gestikulierend zu sprechen.
    »Kommt mit! Macht schnell!«, rief er mit weit aufgerissenen Augen.
    Dannyl folgte dem Jungen durch den Gemeinschaftsraum hinaus auf Deck. Nachdem er den Kapitän am Heck des Schiffes entdeckt hatte, ging er über eine kurze Treppe zu dem Mann hinauf.
    »Böse Menschen«, sagte der Kapitän und streckte die Hand aus.
    Die Schiffe waren keine zweihundert Schritte mehr entfernt. Dannyl blickte zum Mast der Anyi empor, wo die Flagge der Gilde im Wind flatterte. Dann bemerkte er, dass sämtliche Matrosen und sogar der Junge Messer oder kurze Säbel in den Händen hielten. Einige wenige hatten bereits Bogen gespannt und Pfeile angelegt.
    Tayend schnaubte angewidert. »Die Mannschaft hat anscheinend kein großes Zutrauen in Euch«, murmelte er.
    »Sie gehen kein Risiko ein«, entgegnete Dannyl. »Würdet Ihr das tun?«
    »Ihr seid unser Held und Beschützer. Ich weiß, dass Ihr uns retten werdet.«
    »Müsst Ihr das immer wieder betonen?«
    Tayend kicherte. »Ich möchte Euch nur das Gefühl geben, dass man Euch braucht und Eure Arbeit anerkennt.«
    Eines der beiden Piratenschiffe näherte sich der Anyi mit unverminderter Fahrt. Dannyl, der befürchtete, die Piraten könnten das Schiff rammen wollen, trat an die Reling, darauf gefasst, den Bug des Piratenschiffes drehen zu müssen. Im letzten Moment drehte der Pirat jedoch selbst bei und blieb längsseits der Anyi liegen.
    Auf Deck standen stämmige, muskulöse Männer. Hier und da sah Dannyl Klingen im Sonnenlicht aufblitzen. Zwei Männer hielten aufgerollte Seile in den Händen, an denen Enterhaken befestigt waren.
    Diese Männer waren dunkelhäutiger und größer als ein durchschnittlicher Vindo, was darauf schließen ließ, dass auch lonmarisches Blut in ihren Adern floss. Und alle starrten ihn mit wachsamer Miene an. Er beobachtete, dass sie immer wieder zu einem Mann am Bug des Bootes hinüberschauten. Dies, vermutete Dannyl, musste ihr Anführer sein.
    Als das zweite Schiff ebenfalls längsseits kam, hob der Mann die Hand und rief einige Worte auf Vindo. Tayend gab einen leisen, erstickten Laut von sich, aber die Mannschaft der Anyi bewahrte Schweigen. Dannyl sah zum Kapitän hinüber.
    »Was hat er gesagt?«
    Der Kapitän räusperte sich. »Er fragt, wie viel Ihr für Euren hübschen Freund haben wollt. Er sagt, er kann einen guten Gewinn machen, wenn er ihn im Westen als Sklaven verkauft.«
    »Wirklich?« Dannyl blickte zu Tayend hinüber. »Was meint Ihr? Fünfzig Goldmünzen?«
    Tayend funkelte Dannyl wütend an.
    Der Kapitän kicherte. »Ich kenne den Preis für männliche Sklaven nicht.«
    Dannyl schüttelte grinsend den Kopf. »Ich auch nicht. Sagt dem Piraten, mein Freund stehe nicht zum Verkauf. Und sagt ihm auch, dass er sich die Fracht auf diesem Schiff nicht leisten kann.«
    Der Kapitän wiederholte die Worte auf Vindo. Der Pirat lächelte, dann hob er die Hand, um dem anderen Schiff ein Signal zu geben. Die Männer eilten zu ihren Positionen an den Seilen und Winden, und schon bald hatten die Schiffe wieder Fahrt aufgenommen und segelten davon.
    Der Kapitän trat zu Dannyl. »Tötet sie jetzt«, sagte er drängend. »Bevor sie entkommen.«
    Dannyl schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Aber Piraten sind böse Menschen. Sie rauben Schiffe aus. Sie töten. Sie nehmen Sklaven.«
    »Sie haben uns nicht angegriffen«, erwiderte Dannyl.
    »Wenn Ihr sie tötet, macht Ihr das Meer sicherer.«
    Dannyl drehte sich zu dem Kapitän um. »Es wird sich nichts ändern, wenn ich die Männer auf ein oder zwei Booten töte. Andere würden sie ersetzen. Wenn die Vindo wünschen, dass die Magier die Piraten von diesen Inseln entfernen, müssen sie

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