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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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einen anderen an Eurer Stelle hinschicken können.«
    »Das stimmt«, pflichtete er ihr bei. »Aber das ist nicht der Grund, warum ich in die Stadt musste.« Er kam näher, und seine Stimme klang tief und sanft. »Sonea, ich musste hingehen, um dafür zu sorgen, dass keine Fehler gemacht werden. Wenn ich nicht hingegangen wäre, und es wäre etwas passiert...« Er seufzte. »Wir waren diesmal alle sehr befangen. Es mag schwer zu glauben sein, aber die Ereignisse des vergangenen Jahres haben das Selbstvertrauen der Gilde schwer erschüttert. Ob es nun an der Angst lag, abermals Fehler zu machen, oder« - er kicherte - »an der Befürchtung, auf einen weiteren Hüttenbewohner mit magischem Potenzial zu stoßen, spielt keine Rolle. Die Gilde brauchte jemanden, der die Dinge im Auge behielt.«
    Sonea senkte den Blick. Das klang vernünftig. Ihre Wut verrauchte. Seufzend drehte sie sich zu Rothen um und brachte ein Nicken zustande. Er lächelte hoffnungsvoll.
    »Verzeihst du mir?«
    »Das muss ich wohl«, antwortete sie widerstrebend. Ihr Blick fiel auf den Tisch, wo Tania wohlschmeckendes Brot und andere kalte Speisen hingestellt hatte.
    »Komm, lass uns etwas essen«, sagte Rothen.
    Sonea nahm die Einladung an.
     
    Die Kutsche der Gilde fuhr vor einem schlichten, zweistöckigen Gebäude vor. Als Lorlen ausstieg, schenkte er den verblüfften Blicken der Passanten auf der Straße keine Beachtung, sondern ging unverzüglich auf den Eingang der Ersten Stadtwache zu. Ein Diener öffnete ihm die Tür.
    Der Raum, in dem er sich kurz darauf wiederfand, war geschmackvoll, wenn auch nicht allzu kostspielig eingerichtet. An den Wänden standen bequeme Sessel, und die Atmosphäre erinnerte Lorlen an den Abendsaal in der Gilde. Durch einen Flur, der von der Halle abzweigte, gelangte man in die übrigen Teile des Gebäudes.
    »Administrator.«
    Derrils Sohn hatte sich bei Lorlens Eintritt aus einem der Sessel erhoben.
    »Hauptmann Barran. Meinen Glückwunsch zu Eurem neuen Rang.«
    Der junge Mann lächelte. »Vielen Dank, Administrator.« Er deutete auf den Flur. »Begleitet mich in mein Büro, dann werde ich Euch die jüngsten Neuigkeiten erzählen.«
    Barran führte Lorlen zu einer Tür am Ende des Ganges. Dahinter lag ein kleiner, aber behaglicher Raum, in dessen Mitte ein Schreibtisch stand. Barran bedeutete Lorlen, auf einem von zwei Stühlen Platz zu nehmen, dann setzte er sich auf den anderen.
    »Euer Vater sagte, Ihr hättet Eure Meinung über die Frau, von der wir gesprochen haben, geändert«, begann Lorlen. »Wenn ich ihn richtig verstanden habe, denkt Ihr jetzt, es sei Mord gewesen.«
    »Ja«, antwortete Barran. »Es hat mehrere weitere scheinbare Selbstmorde gegeben, die diesem zu ähnlich waren. In jedem dieser Fälle war die Waffe verschwunden, und wir haben Spuren eines Eindringlings gefunden. Auf den Wunden sämtlicher Opfer waren Hand- oder Fingerabdrücke zu sehen. Das kann kein Zufall sein. Diese Selbstmorde haben etwa einen Monat nach dem Ende der Ritualmorde begonnen, beinahe so, als sei dem Mörder bewusst geworden, dass er Aufmerksamkeit erregte. Deshalb hat er, so glauben wir, seine Methoden geändert, um den Eindruck zu erwecken, es handle sich um Selbstmorde.«
    Lorlen nickte. »Oder wir haben es mit einem neuen Mörder zu tun.«
    »Möglicherweise.« Barran zögerte. »Da ist noch etwas, obwohl es mit unserem Fall vielleicht nichts zu tun hat. Ich habe meinen Vorgänger gefragt, ob er so etwas Seltsames schon einmal erlebt habe. Er hat mir erzählt, dass es während der letzten vier oder fünf Jahre immer wieder Mordserien in der Stadt gegeben habe.« Er lachte leise. »Seiner Meinung nach ist das lediglich der Preis, den wir für das Leben in Städten zahlen.«
    Ein kalter Schauer überlief Lorlen. Akkarin war vor gut fünf Jahren von seiner Reise zurückgekehrt. »Und vor dieser Zeit ist nichts dergleichen vorgefallen?«
    »Ich glaube nicht. Anderenfalls hätte er mir sicher davon erzählt.«
    »Also waren die Morde damals den heutigen ähnlich?«
    »Nur insofern, als sie für eine Weile einem bestimmten Muster folgten und dann ein anderes Muster annahmen. Mein Vorgänger hatte anfangs den Verdacht, dass einer der Diebe sich auf diese Weise seiner Rivalen zu entledigen versuchte. Aber die Opfer schienen weder untereinander eine Verbindung zu haben noch zu den Dieben. Dann zog er die Möglichkeit in Erwägung, es könne sich um einen Assassinen handeln, der sich mit leicht erkennbaren Taten einen Ruf

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