Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild
Brauen in die Höhe und folgte dem Blick des Kriegers. »Die Gilde erbittet hiermit offiziell die Unterstützung durch die Städtische Garde.«
Die beiden Ratgeber sahen einander an und nickten. »Sie sei gewährt«, erwiderte einer von ihnen.
»Wir sollten so schnell wie möglich beginnen«, erklärte Balkan. »Vorzugsweise noch heute Abend.«
»Wenn wir die Hilfe der Garde wollen, wird das einige Zeit dauern. Ich schlage vor, dass wir morgen früh beginnen«, erwiderte Lorlen.
»Was ist mit dem Unterricht?«, rief jemand.
Lorlen sah die Magier an, die neben ihm saßen. »Ich denke, ein zusätzlicher Tag für private Studien wird die Fortschritte der Novizen nicht beeinträchtigen.«
»Ein Tag wird keinen großen Unterschied machen.« Der mürrische Rektor der Universität, Jerrik, zuckte die Achseln. »Aber werden wir sie binnen eines Tages finden?«
Lorlen schürzte die Lippen. »Falls wir sie bis morgen Abend nicht gefunden haben, werden wir erneut zusammenkommen, um darüber zu beraten, wer die Suche fortsetzen soll.«
»Wenn ich einen Vorschlag machen dürfte, Administrator Lorlen?«
Rothen drehte sich überrascht um, als er die Stimme hörte. Dannyl trat vor.
»Ja, Lord Dannyl?«, fragte Lorlen.
»Die Hüttenleute werden unsere Suche sicher behindern, und das Mädchen wird sich wahrscheinlich vor uns verstecken. Wir haben vielleicht bessere Erfolgschancen, wenn wir in Verkleidung in ihre Viertel gehen.«
Lorlen runzelte die Stirn. »Welche Art von Verkleidung würdet Ihr denn vorschlagen?«
Dannyl hob die Schultern. »Je unauffälliger wir sind, desto größer sind unsere Chancen auf Erfolg. Ich möchte vorschlagen, dass zumindest einige von uns sich so kleiden, wie die Hüttenleute es tun. Wenn wir mit ihnen sprechen, werden sie wahrscheinlich wissen, wer wir sind, aber -«
»Auf keinen Fall«, knurrte Balkan. »Was würde passieren, wenn einer von uns in der Verkleidung eines greinenden Bettlers entdeckt würde? Wir würden uns überall in den Verbündeten Ländern zum Gespött machen.«
Mehrere der Magier stimmten ihm lautstark zu.
Lorlen nickte langsam. »Ich gebe Lord Balkan Recht. Als Magier haben wir die Befugnis, jedes Haus dieser Stadt zu betreten. Unsere Suche würde behindert werden, wenn wir keine Roben tragen.«
»Woher werden wir wissen, wonach wir Ausschau halten sollen?«, erkundigte sich Vinara.
Lorlen blickte zu Rothen hinunter. »Erinnert Ihr Euch daran, wie Sie ausgesehen hat?«
Rothen nickte. Er trat einige Schritte zurück, schloss die Augen und beschwor die Erinnerung an ein kleines, mageres Mädchen mit schmalem, kindlichem Gesicht herauf. Dann griff er nach dem Quell seiner Kraft, öffnete die Augen wieder und ließ in der Luft vor sich ein Leuchten erscheinen, das sich schnell zu einem leicht durchsichtigen Gesicht formte. Als seine Erinnerung dem Bild die übrigen Einzelheiten beisteuerte, erschienen auch die groben Kleider des Mädchens: ein ausgeblichenes Halstuch um ihren Kopf, ein dickes Kapuzenhemd, Hosen. Als die Illusion vollständig war, blickte er zu den Höheren Magiern auf.
»Das ist das Mädchen, das uns angegriffen hat?«, knurrte Balkan. »Sie ist kaum mehr als ein Kind.«
»Ein kleines Paket mit einer großen Überraschung darin«, bemerkte Sarrin trocken.
»Und wenn sie nicht die Angreiferin ist?«, wollte Jerrik wissen. »Was ist, wenn Lord Rothen sich irrt?«
Lorlen sah Rothen an und lächelte schwach. »Für den Augenblick können wir nur davon ausgehen, dass seine Beobachtungen zutreffend sind. Wir werden schon bald mehr wissen, wenn die Klatschbasen der Stadt mitmachen und man weitere Zeugen findet.« Er deutete mit dem Kopf auf die Illusion. »Das genügt, Lord Rothen.«
Rothen machte eine knappe Handbewegung, und die Illusion erlosch. Als er wieder aufsah, begegnete er dem abschätzenden Blick Lord Sarrins.
»Was tun wir, wenn wir sie gefunden haben?«, fragte Vinara.
»Wenn sie eine wilde Magierin ist, werden wir das Gesetz anwenden«, antwortete Lorlen. »Wenn nicht, werden wir sie lehren, ihre Kräfte zu kontrollieren.«
»Ja, natürlich, aber danach? Was dann?«
»Ich denke, die Frage, die Lady Vinara stellt, ist folgende: Sollen wir sie zu einer von uns machen?«, warf Balkan ein.
Sofort war die Halle erfüllt von Stimmengewirr.
»Nein! Sie ist wahrscheinlich eine Diebin!«
»Sie hat einen der unseren angegriffen! Sie sollte bestraft und nicht belohnt werden!«
Rothen schüttelte den Kopf und seufzte, während immer neue
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