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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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konzentrieren, nach ihr zu suchen. Die Suche wird morgen zur vierten Stunde hier beginnen. Wer glaubt, einen triftigen Grund zu haben, in der Gilde zurückzubleiben, möge bitte einen Antrag formulieren und ihn heute Abend meinem Assistenten vorlegen. Hiermit erkläre ich die Versammlung für beendet.«
    Das Rascheln von Roben und das Klappern von Absätzen erfüllte die Halle. Rothen trat einen Schritt zurück, als der erste aus der Reihe der Höheren Magier die Treppe herunterkam und auf die Nebeneingänge der Halle zustrebte.
    »Hast du Lord Kerrin gehört?«, fragte Dannyl, der auf ihn zugeeilt war. »Er möchte, dass das Mädchen bestraft wird, weil sie seinen lieben Freund Fergun angegriffen hat. Ich persönlich finde ja, das Mädchen hätte keine bessere Wahl treffen können, wenn sie denn schon einen Magier bewusstlos schlagen wollte.«
    »Also wirklich, Dannyl...«, begann Rothen.
    »... und jetzt verlangen sie von uns auch noch, im Müll der Hüttensiedlungen herumzuwühlen«, erklang eine Stimme hinter ihm.
    »Ich weiß nicht, was die größere Tragödie ist: dass sie den Jungen getötet haben oder dass sie das Mädchen verfehlt haben«, erwiderte ein anderer.
    Rothen drehte sich voller Abscheu zu dem Sprecher um, einem alten Alchemisten, der zu beschäftigt damit war, düster zu Boden zu blicken, um Rothen irgendwelche Beachtung zu schenken. Als der Magier davongeschlurft war, schüttelte Rothen den Kopf.
    »Ich wollte dir gerade einen Vortrag darüber halten, dass du keine so unfreundlichen Reden führen sollst, Dannyl, aber das dürfte wohl wenig Sinn haben, nicht wahr?«
    »Nein«, pflichtete Dannyl ihm bei und trat beiseite, um Administrator Lorlen und den Hohen Lord vorbeigehen zu lassen.
    »Was ist, wenn wir sie nicht finden?«, fragte der Administrator den anderen Mann.
    Der Hohe Lord lachte leise. »Oh, Ihr werdet sie finden, auf die eine oder andere Weise - obwohl ich wetten möchte, dass sich die meisten bis morgen Abend zugunsten der spektakuläreren, aber weniger gut riechenden Alternative aussprechen werden.«
    Als die beiden Höheren Magier vorbeigegangen waren, schüttelte Rothen abermals den Kopf. »Bin ich eigentlich der Einzige hier, der sich dafür interessiert, was aus diesem armen Mädchen wird?«
    Dannyl klopfte ihm auf die Schulter. »Natürlich nicht, aber ich hoffe, du hast nicht die Absicht, ihm einen Vortrag zu halten, alter Freund.«

3. Alte Freunde
     
    S ie ist ein Petz.«
    Die Stimme klang männlich, jung und fremd. Wo bin ich?, dachte Sonea. Zunächst einmal lag sie auf etwas Weichem, so viel stand fest. Ein Bett? Ich kann mich nicht daran erinnern, mich in ein Bett gelegt zu haben...
    »Auf keinen Fall.«
    Das war Harrins Stimme, und er verteidigte sie. Erst nach und nach ging ihr die Bedeutung dessen auf, was der Fremde gesagt hatte, und mit einiger Verzögerung machte sich Erleichterung in ihr breit. Ein Petz war im Sprachgebrauch der Hütten ein Spitzel. Wenn Harrin dem anderen Mann Recht gegeben hätte, wäre sie in Schwierigkeiten gewesen... Aber für wen sollte sie denn spionieren?
    »Was könnte sie anderes sein als ein Petz?«, gab die erste Stimme zurück. »Sie verfügt über Magie. Magier müssen über viele Jahre hinweg ausgebildet werden. Wer macht hier in der Gegend so etwas?«
    Magie? Plötzlich strömten die Erinnerungen zurück: der Marktplatz, die Magier …
    »Magie hin oder her, ich kenne sie genauso lange, wie ich Cery kenne«, erklärte Harrin dem Jungen. »Sie hat immer auf der richtigen Seite gestanden.«
    Sonea achtete kaum auf seine Worte. Vor ihrem inneren Auge sah sie sich den Stein werfen, sah ihn durch die Barriere fliegen und den Magier treffen. Das war ich, dachte sie. Aber das ist nicht möglich...
    »Du hast doch selbst gesagt, dass sie für ein paar Jahre verschwunden war. Wer weiß, in welcher Gesellschaft sie sich seither herumgetrieben hat.«
    Dann fiel ihr wieder ein, dass sie aus irgendeinem Kraftquell in ihrem Innern geschöpft hatte - etwas, das sie nicht hätte besitzen dürfen...
    »Sie war bei ihrer Familie, Burril«, erwiderte Harrin. »Ich glaube ihr, Cery glaubt ihr, und das genügt.«
    Und die Gilde weiß, dass ich es war! Der alte Magier hatte sie gesehen, hatte die anderen auf sie aufmerksam gemacht. Die Erinnerung an eine schwelende Leiche durchzuckte sie, und sie schauderte.
    »Ich habe dich gewarnt.« Burril war nicht überzeugt, klang jedoch so, als gebe er sich geschlagen. »Wenn sie dich verpfeift, vergiss nicht,

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