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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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werden. Der Gedanke, in die Obhut eines Magiers gegeben zu werden, den sie nicht kannte oder dem sie nicht vertraute, war möglicherweise so erschreckend für sie, dass sie abermals ihre Meinung änderte, aber er musste trotzdem mit ihr darüber reden.
    »Es gibt verschiedene Dinge, die geklärt werden müssen, bevor du deinen Novizeneid ablegen kannst«, erwiderte er. »Du musst über gute Fähigkeiten im Lesen und Schreiben verfügen, und du musst die grundlegenden Rechenarten erlernen. Außerdem musst du dich mit den Regeln und Gebräuchen der Gilde vertraut machen. Und bevor das geschieht, muss entschieden werden, wen die Gilde zu deinem Mentor bestimmt.«
    »Ein Mentor?« Sie lehnte sich in ihrem Sessel zurück. »Ihr habt gesagt, nur sehr begabte Novizen hätten Mentoren.«
    Rothen nickte. »Ich wusste von Anfang an, dass du die Unterstützung eines Mentors brauchen würdest. Als einzige Novizin, die nicht aus den Häusern stammt, wirst du vielleicht ab und an mit kleinen Schwierigkeiten fertig werden müssen. Wenn ein Magier bereit ist, dich als Mentor zu begleiten, wird dir das vielleicht manches erleichtern. Deshalb habe ich darum gebeten, deine Ausbildung auf diese Weise begleiten zu dürfen. Aber ich bin nicht der einzige Magier, der Anspruch auf diese Ehre erhebt. Auch ein zweiter, jüngerer Magier namens Fergun tut das. Wenn zwei Magier den Anspruch erheben, zum Mentor eines Novizen ernannt zu werden, muss die Gilde eine Anhörung abhalten, bei der darüber entschieden wird, welcher der beiden Bewerber zum Mentor ernannt werden soll. Das Gesetz der Gilde bei solchen Zweifelsfällen ist sehr klar: Derjenige Magier, der das magische Potenzial des Novizen zuerst erkannt hat, hat Anspruch auf die Ehre, zu seinem Mentor bestimmt zu werden. Im Allgemeinen ist die Entscheidung daher sehr einfach.« Er schnitt eine Grimasse. »Aber diesmal nicht. Wir haben deine Magie nicht durch die üblichen Tests entdeckt. Manche Magier glauben, dass ich deine Kräfte zuerst wahrgenommen habe, weil ich dich als Erster gesehen habe. Andere wiederum meinen, Fergun habe die Konsequenzen deiner Kräfte als Erster gespürt, weil er derjenige war, der von deinem Stein getroffen wurde.« Rothen kicherte. »Anscheinend streitet sich die Gilde schon seit Monaten über dieses Thema.«
    Er hielt inne, um noch einen Schluck von seinem Wein zu nehmen. »Die Anhörung wird nach der nächsten Versammlung stattfinden, also in einer Woche. Danach wirst du deinen Unterricht entweder mit mir oder mit Fergun fortsetzen.«
    Sonea runzelte die Stirn. »Der Novize hat also nicht das Recht, seinen Mentor selbst auszuwählen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Dann sollte ich diesen Fergun wohl besser kennen lernen«, sagte sie langsam. »Um herauszufinden, was für ein Mensch er ist.«
    Rothen sah sie forschend an, erstaunt über die Gelassenheit, mit der sie der Situation begegnete. Er hätte sich darüber freuen sollen, sagte er sich, aber er konnte sich einer leichten Enttäuschung nicht erwehren. Es wäre befriedigender gewesen, wenn sie gegen die Aussicht protestiert hätte, seiner Gesellschaft beraubt zu werden.
    »Wenn du es wünschst, kann ich ein Treffen mit ihm arrangieren«, erwiderte er. »Er wird dich kennen lernen wollen, ebenso wie andere. Bevor das geschieht, sollte ich dich jedoch mit einigen der Regeln und Gebräuche der Gilde vertraut machen.«
    In ihren Augen leuchtete Interesse auf. Erleichtert darüber, dass ihre Neugier zurückgekehrt war, lächelte Rothen.
    »Zum Ersten wäre da die Sitte der Verbeugung.«
    Unwille zeichnete sich auf ihren Zügen ab. Rothen kicherte mitfühlend.
    »Ja. Verbeugungen. Alle Nichtmagier - natürlich mit Ausnahme der Mitglieder der königlichen Familie - müssen sich vor Magiern verbeugen.«
    Sonea verzog das Gesicht. »Warum?«
    »Es ist eine Geste des Respekts.« Rothen zuckte die Achseln. »So töricht es dir erscheinen mag, einige von uns betrachten es als eine nicht unerhebliche Kränkung, wenn man sich nicht vor ihnen verneigt.«
    Ihre Augen wurden schmal. »Seht Ihr das auch so?«
    »Im Allgemeinen nicht«, antwortete er. »Aber manchmal ist die Weigerung, sich zu verneigen, als bewusste Beleidigung gedacht.«
    Sie sah ihn argwöhnisch an. »Erwartet Ihr, dass ich mich von jetzt an vor Euch verneige?«
    »Ja und nein. Wenn wir unter uns sind, erwarte ich es nicht, aber sobald wir diese Räume verlassen, solltest du dich vor mir verbeugen, und sei es auch nur, um dich daran zu

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