Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild
fest.«
Cery beugte sich vor. »Meinst du, du könntest es noch einmal tun?«
Sonea starrte ihn verständnislos an. »Noch einmal?«
»Nicht das Gleiche natürlich. Wir dürfen nicht zulassen, dass du Magier mit Steinen bewirfst - es gefällt ihnen offensichtlich nicht besonders. Ich meine etwas anderes. Wenn es funktioniert, würdest du wissen, dass du tatsächlich über Magie gebietest.«
Sonea schauderte. »Ich glaube nicht, dass ich das überhaupt wissen will.«
Cery lachte. »Warum denn nicht? Überleg doch nur, was du alles tun könntest! Es wäre fantastisch!
»Niemand würde dir mehr Schwierigkeiten machen wollen«, erklärte Harrin.
Sie schüttelte den Kopf. »Da irrst du dich. Die Leute hätten umso mehr Grund dazu.« Nachdenklich zog sie die Brauen zusammen. »Alle hassen die Magier. Sie würden auch mich hassen.«
»Alle hassen die Magier der Gilde«, widersprach Cery ihr. »Die kommen alle aus den Häusern und interessieren sich nur für sich selbst. Jeder weiß, dass du zum Hüttenvolk gehörst, genau wie wir.«
Zum Hüttenvolk . Nachdem sie zwei Jahre lang in der Stadt gelebt hatten, identifizierten ihre Tante und ihr Onkel sich nicht länger mit dem Ausdruck, den die Bewohner der wild gewachsenen Vorstadt sich gegeben hatten. Sie hatten den Sprung von der Vorstadt in die Stadt hinein geschafft. Stattdessen nannten sie sich heute Zünftler.
»Das Hüttenvolk hätte bestimmt liebend gern seine eigene Magierin«, beharrte Cery, »vor allem, wenn du anfängst, ihnen gute Dienste zu erweisen.«
Sonea schüttelte den Kopf. »Gute Dienste? Magier tun niemals etwas Gutes. Warum sollte das Hüttenvolk glauben, ich sei anders?«
»Wie wäre es, wenn du heilen könntest?«, fragte er. »Hat Ranel nicht ein schlimmes Bein? Du könntest es wieder in Ordnung bringen!«
Sonea schnappte nach Luft. Sie dachte an den Schmerz, den ihr Onkel erleiden musste, und plötzlich verstand sie Cerys Begeisterung. Es wäre tatsächlich wunderbar, wenn sie ihren Onkel wieder gesund machen könnte. Und wenn sie ihm half, warum dann nicht auch anderen?
Dann fiel ihr wieder ein, was Ranel von den »Kurierern« hielt, die sein Bein behandelt hatten. Abermals schüttelte sie den Kopf. »Die Leute haben kein Vertrauen in die Kurierer, warum sollten sie dann mir vertrauen?«
»Das liegt doch nur daran, dass die Leute glauben, die Kurierer würden genauso viel Schaden wie Nutzen anrichten«, erklärte Cery. »Sie haben Angst, dass es ihnen anschließend nur noch schlechter geht.«
»Vor Magie haben sie noch mehr Angst. Sie würden denken, die Magier hätten mich geschickt, um sie loszuwerden.«
Cery lachte. »Das ist doch absurd. Niemand wird das denken.«
»Was ist mit Burril?«
Er schnitt eine Grimasse. »Burril ist ein Torfkopf. Niemand denkt so wie er.«
Sonea, die keineswegs überzeugt war, schnaubte. »Trotzdem, ich weiß nichts über Magie. Wenn die Menschen denken, ich könnte sie heilen, werden sie es mir sehr verübeln, wenn ich ihnen doch nicht helfen kann.«
Cery runzelte die Stirn. »Das ist wahr.« Er blickte zu Harrin auf. »Sie hat Recht. Das Ganze könnte ziemlich schlimm ausgehen. Selbst wenn Sonea bereit wäre, es noch einmal mit der Magie zu versuchen, müssten wir das trotzdem eine Weile geheim halten.«
Harrin schürzte die Lippen, dann nickte er. »Wenn irgendjemand uns fragt, ob du über Magie gebietest, Sonea, werden wir antworten, dass du gar nichts getan hast - dass die Magier in ihrer Konzentration nachgelassen haben müssen oder etwas in der Art. Wir werden sagen, der Stein habe die Barriere auf ganz natürliche Art und Weise durchbrochen.«
Sonea sah ihn hoffnungsvoll an. »Vielleicht war es ja auch wirklich so. Vielleicht habe ich gar nichts getan.«
»Wenn es dir nicht noch einmal gelingt, Magie zu benutzen, werden wir es endgültig wissen.« Cery klopfte ihr auf die Schulter. »Solltest du aber wirklich über Magie gebieten, werden wir dafür sorgen, dass niemand davon erfährt. In einigen Wochen werden alle glauben, die Magier hätten einfach einen Fehler gemacht. Lass ein oder zwei Monate verstreichen, dann haben sie dich vergessen.«
Es klopfte an der Tür, und Sonea zuckte heftig zusammen. Harrin öffnete und ließ Donia herein. Das Mädchen trug ein Tablett mit mehreren schweren Bechern und einem großen Brotteller.
»Hier«, sagte sie und stellte das Tablett auf den Tisch. »Ein Krug Bol für jeden von uns, um die Rückkehr einer alten Freundin zu feiern. Harrin, Vater
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