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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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möchte, dass du eine Besorgung für ihn machst.«
    »Dann werde ich mir wohl besser gleich sagen lassen, was er von mir will.« Harrin griff nach einem der Becher und leerte ihn. »Bis später, Sonea«, sagte er. Dann legte er Donia einen Arm um die Taille und zog sie kichernd aus dem Raum. Als die Tür hinter ihnen zufiel, schüttelte Sonea den Kopf.
    »Wie lange geht das denn schon?«
    »Die Sache mit den beiden?«, fragte Cery, der den Mund voller Brot hatte. »Seit fast einem Jahr, glaube ich. Harrin sagt, er würde sie heiraten und das Gasthaus erben.«
    Sonea lachte. »Weiß Gellin es schon?«
    Cery lächelte. »Jedenfalls hat er Harrin noch nicht aus dem Haus geworfen.«
    Sie nahm sich ein Stück von dem dunklen Brot. Schon beim ersten Bissen gab ihr Magen ihr zu verstehen, dass sie ihn mehr als einen Tag lang vernachlässigt hatte, und sie fiel gierig über die spärliche Mahlzeit her. Das Bol war ihr - obwohl ziemlich sauer - nach dem salzigen Brot hochwillkommen. Als sie alles verzehrt hatten, ließ Sonea sich auf den einzigen Stuhl in der Kammer sinken und seufzte.
    »Wenn Harrin alle Hände voll mit einem Gasthaus zu tun hat, was wirst du dann machen, Cery?«
    Er zuckte die Achseln. »Dies und das. Zum Beispiel Harrins Bol stehlen. Seinen Kindern beibringen, wie man Schlösser öffnet. Zumindest werden wir es in diesem Winter warm haben. Und was hast du vor?«
    »Keine Ahnung. Jonna und Ranel haben gesagt... oh!« Sie sprang auf die Füße. »Wir wollten uns treffen. Die beiden wissen nicht, wo ich bin!«
    Cery machte eine wegwerfende Handbewegung. »Sie werden hier schon irgendwo sein.«
    Sonea tastete nach ihrem Geldbeutel und stellte fest, dass er nach wie vor voll und schwer an ihrer Hüfte baumelte.
    »Ein hübsches Sümmchen hast du da bei dir«, bemerkte Cery.
    »Ranel meinte, wir sollten jeder einen Teil des Geldes nehmen und auf getrennten Wegen die Stadt verlassen. Es wäre schreckliches Pech, wenn wir alle von den Stadtwachen durchsucht würden.« Sie sah ihn mit schmalen Augen an. »Ich weiß genau, wie viel da drin war.«
    Er lachte. »Ich auch, und es ist noch alles da. Komm, ich helfe dir, Ranel und Jonna zu finden.«
    Er erhob sich und trat durch die Tür in einen kurzen Korridor. Sonea folgte ihm durch das schmale Treppenhaus in die vertraute Schankstube. Wie immer lag der schwere Geruch von Bol in der Luft, und der Raum war erfüllt von fröhlichem Geplauder und gutmütigen Flüchen. Ein hochgewachsener Mann lümmelte sich auf der Bank, an der der Schnaps ausgeschenkt wurde.
    »Guten Morgen, Gellin«, rief Cery.
    Der Mann musterte Sonea mit schmalen, kurzsichtigen Augen, dann grinste er.
    »Ha! Wenn das nicht die kleine Sonea ist!« Gellin kam gemächlich auf sie zu und schlug ihr auf die Schulter. »Und erwachsen bist du geworden. Ich erinnere mich noch gut daran, wie du mir früher das Bol stibitzt hast, Mädchen. Eine geschickte kleine Diebin warst du, jawohl.«
    Sonea warf Cery einen verschmitzten Blick zu. »Und das war natürlich ganz allein meine Idee, nicht wahr, Cery?«
    Cery breitete die Hände aus und lächelte unschuldig. »Wie meinst du das, Sonea?«
    Gellin kicherte. »Das kommt davon, wenn man sich mit den Dieben gemein macht. Aber sag mir, wie geht es deinen Eltern?«
    »Du meinst Tante Jonna und Onkel Ranel?«
    Er hob die Hand. »Die meine ich.«
    Sonea zuckte die Achseln und erzählte von der Vertreibung ihrer Familie aus dem Bleibehaus. Gellin nickte mitfühlend.
    »Die beiden fragen sich sicher schon, wo ich abgeblieben bin«, fügte sie hinzu. »Ich -«
    Die Tür des Gasthauses wurde krachend aufgestoßen, und Sonea zuckte zusammen. Sofort herrschte Ruhe im Schankraum, und alle blickten zum Eingang hinüber. Im Türrahmen lehnte Harrin, atemlos und mit Schweiß auf der Stirn.
    »Pass bloß mit meiner Tür auf!«, brüllte Gellin.
    Harrin blickte auf. Als er Sonea und Cery entdeckte, wurde er bleich und lief auf sie zu. Im nächsten Moment hatte er Sonea auch schon am Arm gepackt und zog sie, Cery dicht hinter ihnen, in die Küche des Gasthauses.
    »Was ist passiert?«, flüsterte Cery.
    »Die Magier durchsuchen die Vorstadt«, keuchte Harrin.
    Sonea starrte ihn entsetzt an.
    »Sie sind hier?« , rief Cery. »Warum?«
    Harrin warf Sonea einen bedeutungsvollen Blick zu.
    »Sie suchen nach mir«, wisperte sie.
    Harrin nickte grimmig, dann wandte er sich an Cery. »Wohin sollen wir gehen?«
    »Wie nah sind sie?«
    »Sehr nah. Sie haben ihre Suche an der Äußeren Mauer

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