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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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gearbeitet hatten. Sie hatten nicht einmal Zeit gehabt, über die Konsequenzen dieses Ereignisses nachzudenken, als sie in aller Eile ihre Habe zusammengepackt hatten und im nächsten Moment schon auf die Straße hinausgezerrt worden waren.
    »Wo sind Jonna und Ranel jetzt?«, fragte Harrin.
    »Sie haben mich vorgeschickt, um festzustellen, ob wir vielleicht ein Zimmer in unserem alten Haus bekommen können.«
    Cery sah sie direkt an. »Wenn du nichts findest, komm zu mir.«
    Sie nickte. »Danke.«
    Die Menge wogte langsam auf einen großen, gepflasterten Bereich zu. Dies war der Nordplatz, auf dem jede Woche ein kleiner Markt abgehalten wurde. Sie und ihre Tante gingen regelmäßig dorthin - oder genauer gesagt, sie hatten es getan.
    Inzwischen hatten sich mehrere hundert Menschen auf dem Platz eingefunden. Viele von ihnen gingen weiter durch die Nordtore, andere warteten in der Hoffnung, Freunde und Verwandte zu finden, bevor sie sich dem Chaos der Hüttenviertel überließen. Manche weigerten sich auch, sich von der Stelle zu rühren, bis man sie dazu zwang.
    Cery und Harrin blieben am ummauerten Rand des kleinen Teichs in der Mitte des Marktplatzes stehen. Aus dem Wasser erhob sich eine Statue von König Kalpol. Der lange verstorbene Monarch war fast vierzig Jahre alt gewesen, als er die Bergbanditen in die Flucht geschlagen hatte, aber trotzdem wurde er als junger Mann dargestellt. Mit der rechten Hand schwang er ein Abbild seines berühmten juwelenbesetzten Schwerts, und in der linken hielt er einen gleichermaßen kunstvollen Kelch.
    Früher einmal hatte eine andere Statue an dieser Stelle gestanden, aber die war vor dreißig Jahren abgerissen worden. Im Laufe der Jahre hatte man verschiedene Statuen von König Terrel errichtet, aber bis auf eine einzige waren sie alle zerstört worden, und es hieß, dass selbst die eine noch existierende Statue, die geschützt hinter den Mauern des Palastes stand, schwer verunstaltet worden war. Trotz all der anderen Dinge, die er getan hatte, würden die Bürger von Imardin König Terrel stets als den Mann in Erinnerung behalten, der die alljährlichen Säuberungen begonnen hatte.
    Ihr Onkel hatte ihr die Geschichte viele Male erzählt. Vor dreißig Jahren hatten sich einflussreiche Mitglieder der Häuser darüber beschwert, dass die Straßen nicht sicher seien. Daraufhin hatte der König den Wachsoldaten den Befehl gegeben, alle Bettler aus der Stadt zu vertreiben, ebenso die Vagabunden und alle, die möglicherweise gegen das Gesetz verstoßen hatten. Voller Wut hatten die Stärksten der Verbannten sich zusammengetan und sich mit Waffen, die die wohlhabenderen Schmuggler und Diebe beigesteuert hatten, gegen die Obrigkeit gewehrt. Der König, der sich plötzlich mit Straßenkämpfen und Aufständen konfrontiert sah, hatte sich Hilfe suchend an die Magiergilde gewandt.
    Gegen Magie waren die Rebellen machtlos gewesen. Man hatte sie gefangen genommen oder aus der Stadt vertrieben, wo sie außerhalb der äußeren Mauern ihre Hütten errichteten, die dort bald ausgedehnte Siedlungen bildeten. Die Feste, mit denen die Häuser daraufhin die Austreibung der Habenichtse feierten, gefielen dem König so gut, dass er einen Entschluss traf: In Zukunft würde die Stadt jedes Jahr im Winter von Vagabunden gesäubert werden.
    Als der alte König vor fünf Jahren gestorben war, hatten viele Menschen gehofft, dass die Säuberungen damit ein Ende nehmen würden, aber Terrels Sohn, König Merin, hatte die Tradition fortgesetzt. Als Sonea sich auf dem Marktplatz umsah, konnte sie sich kaum vorstellen, dass die gebrechlichen, kränkelnden Menschen um sie herum jemals eine Bedrohung darstellen könnten. Dann fiel ihr auf, dass sich einige Jungen um Harrin geschart hatten, die ihren Anführer erwartungsvoll beobachteten. Plötzlich krampfte sich ihr Magen vor Angst zusammen.
    »Ich muss gehen«, sagte sie. »Nein, geh nicht«, protestierte Cery. »Wir haben einander doch gerade erst wiedergefunden.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich war schon viel zu lange weg. Jonna und Ranel sind vielleicht schon außerhalb der Stadtmauern.«
    »Dann steckst du ohnehin in Schwierigkeiten.« Cery zuckte die Achseln. »Du hast immer noch Angst vor Jonnas Strafpredigten, wie?«
    Sie warf ihm einen tadelnden Blick zu. Cery, den das nicht im Mindesten aus dem Gleichgewicht brachte, antwortete ihr mit einem Lächeln.
    »Hier.« Er drückte ihr etwas in die Hand. Es war ein kleines, in Papier gewickeltes

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