Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild
Päckchen.
»Ist das das Zeug, mit dem ihr die Wachen bewerft?«
Cery nickte. »Papea-Staub«, sagte er. »Brennt in den Augen und verursacht einen hübschen Ausschlag.«
»Aber gegen Magier wird euch das nicht helfen.«
Er grinste. »Einmal habe ich einen erwischt. Er hat mich nicht kommen sehen.«
Sonea wollte Cery das Päckchen zurückgeben, aber dieser wehrte ab.
»Behalte es«, sagte er. »Hier kann ich ohnehin nichts damit anfangen. Die Magier errichten immer eine Mauer.«
Sonea schüttelte den Kopf. »Also werft ihr stattdessen mit Steinen? Warum spart ihr euch die Mühe nicht?«
»Es tut gut.« Cery sah wieder zu der Straße hinüber, und seine Augen nahmen einen stählernen Grauton an. »Wenn wir es nicht täten, könnten wir genauso gut erklären, dass uns die Säuberungen nichts ausmachen. Wir dürfen uns nicht aus der Stadt vertreiben lassen, ohne zumindest irgendwie darauf zu reagieren, findest du nicht auch?«
Achselzuckend sah sie Harrins Jungen an. Ihre Augen leuchteten erwartungsvoll. Sonea war es immer sinnlos und töricht erschienen, die Magier mit irgendetwas zu bewerfen.
»Aber ihr beide, du und Harrin, ihr kommt doch kaum je einmal in die Stadt«, wandte sie ein.
»Trotzdem sollten wir es tun können, wenn wir wollen.« Cery grinste. »Und die Säuberungen sind die einzige Gelegenheit, bei der wir Ärger machen können, ohne dass die Diebe ihre Nase in unsere Angelegenheiten stecken.«
Sonea verdrehte die Augen. »Das ist es also.«
»He! Gehen wir!«, brüllte Harrin über das Lärmen der Menge hinweg.
Als seine Jungen sich mit lautem Gejohle in Bewegung setzten, sah Cery Sonea fragend an.
»Komm mit«, drängte er sie. »Das wird lustig.«
Sonea schüttelte den Kopf.
»Du brauchst ja nicht mitzumachen. Sieh einfach nur zu«, sagte er. »Danach komme ich mit dir und sorge dafür, dass du ein Quartier findest.«
»Aber...«
»Hier.« Er streckte die Hand aus und knotete ihr Halstuch auf. Dann faltete er es zu einem Dreieck, legte es ihr um den Kopf und band es unter ihrem Kinn fest. »So, jetzt siehst du mehr wie ein Mädchen aus. Selbst wenn die Wachen auf die Idee kommen sollten, uns zu jagen - was sie niemals tun -, würden sie dich nicht für einen Unruhestifter halten. Hm.« Er tätschelte ihre Wange. »Schon viel besser. Jetzt komm. Ich werde dich nicht noch einmal verschwinden lassen.«
Sie seufzte. »Na schön.«
Die Menge war angewachsen, und Harrins Bande drängte sich zwischen den Menschen hindurch nach vorn. Zu Soneas Überraschung stießen sie auf keinerlei Protest; niemand schien ihnen ihr ungestümes Verhalten zu verübeln. Stattdessen drückten ihr die Männer und Frauen, an denen sie vorbeikam, Steine und überreife Früchte in die Hand und flüsterten ihr Ermutigungen zu. Erregung stieg in ihr auf, als sie die erwartungsvollen Mienen der anderen sah. Vernünftige Leute wie ihre Tante und ihr Onkel hatten den Nordplatz bereits verlassen. Wer übrig geblieben war, wollte einen Kampf sehen - auch wenn er noch so sinnlos war.
Zum Rand hin wurde die Menschenmenge dünner. Wenn Sonea zur einen Seite blickte, konnte sie sehen, dass aus einer Nebenstraße immer noch Menschen auf den Platz strömten. Auf der anderen Seite erhoben sich die fernen Tore über der Menge. Und vor ihr...
Sonea hielt inne, und ihre Zuversicht löste sich in nichts auf. Cery ging weiter, aber sie trat einige Schritte zurück und blieb hinter einer älteren Frau stehen. Keine zwanzig Meter von ihnen entfernt hatten sich Magier zu einer Reihe aufgestellt.
Sie holte tief Luft und atmete langsam aus. Sie wusste, dass die Magier sich nicht von der Stelle bewegen würden. Sie würden die Menge ignorieren, bis sie so weit waren, sie vom Marktplatz zu vertreiben. Es gab keinen Grund, Angst zu haben.
Sonea schluckte und zwang sich, den Blick abzuwenden und nach ihren Gefährten Ausschau zu halten. Harrin, Cery und die anderen bewegten sich weiter vorwärts; inzwischen war ihre Gruppe deutlich kleiner geworden.
Schließlich wandte Sonea sich schaudernd wieder zu den Magiern um. Sie war ihnen noch nie zuvor so nahe gekommen, ebenso wenig wie sie je eine Gelegenheit gehabt hatte, sie gründlicher zu betrachten.
Sie trugen eine Uniform: Roben mit weiten Ärmeln, die in der Taille mit einer Schärpe gegürtet wurden. Ihrem Onkel Ranel zufolge waren solche Kleider vor Jahrhunderten in Mode gewesen, aber heutzutage war es für gewöhnliche Menschen ein Verbrechen, sich zu kleiden wie ein Magier.
Es
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