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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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ging zu dem Sessel hinüber und beugte sich vor, um Soneas Gesicht zu betrachten. Sie hatte eine dunkle, geschwollene Prellung an der Schläfe. Ihre Haut war bleich und ihr Haar feucht von Schweiß. Außerdem war der Saum ihres Ärmels verkohlt, und sie trug einen Verband um die Hand.
    »Das Feuer breitet sich aus«, bemerkte Faren.
    Cery richtete sich auf und trat neben den Dieb ans Fenster. Drei der Häuser auf der anderen Straßenseite brannten. Die Flammen züngelten zu den Fenstern hinaus und erhoben sich wie wirres, orangefarbenes Haar, wo früher einmal die Dächer gewesen waren. Aus den Fenstern eines anderen Hauses wogte schwarzer Rauch.
    »Sie hat gesagt, sie hätte geträumt - einen Alptraum«, erklärte Faren. »Als sie erwachte, brannten überall in ihrem Zimmer kleine Feuer. Zu viele, um sie zu löschen. Je größer ihre Angst wurde, umso mehr Feuer loderten auf.« Faren seufzte. Lange Zeit sagte keiner von ihnen etwas, dann holte Cery tief Luft und wandte sich zu dem Dieb um.
    »Was wirst du jetzt tun?«
    Zu seiner Überraschung lächelte Faren. »Sie dem Freund eines alten Bekannten von uns vorstellen.« Er zeigte auf die Männer, die sich immer noch in dem Bereich des Raumes aufhielten, den das Licht nicht erreichte. »Jarin, du wirst sie tragen.«
    Ein großer, muskulöser Mann trat aus dem Schatten in das orangefarbene Licht der Feuer. Er beugte sich vor, um Sonea hochzuheben, aber als er sie berührte, öffnete sie flatternd die Lider. Jarin zog die Hände zurück und entfernte sich hastig von ihr.
    »Cery?«, murmelte sie.
    Cery eilte an ihre Seite. Sie blinzelte langsam, als versuche sie, ihn zu erkennen.
    »Hallo«, sagte er lächelnd.
    Sie hatte die Augen bereits wieder geschlossen. »Sie sind uns nicht gefolgt, Cery. Sie haben uns einfach gehen lassen. Ist das nicht eigenartig?«
    Als sie die Augen wieder aufschlug, warf sie einen Blick über die Schulter. »Faren?«
    »Du bist wach«, bemerkte Faren. »Du hättest mindestens noch zwei Stunden schlafen sollen.«
    Sie gähnte. »Ich fühle mich aber nicht wach.«
    Cery kicherte. »Du siehst auch nicht wach aus. Schlaf einfach weiter. Du brauchst Ruhe. Wir werden dich irgendwo hinbringen, wo du in Sicherheit bist.«
    Sie nickte und schloss die Augen. Ihre Atmung nahm wieder den trägen Rhythmus des Schlafes an. Faren gab Jarin ein Zeichen und deutete dann auf das bewusstlose Mädchen.
    Der große Mann nahm sie widerstrebend auf die Arme. Soneas Lider flatterten kurz, aber sie wachte nicht noch einmal auf. Faren griff nach einer Lampe, ging zu der Falltür hinüber, öffnete sie mit einem Tritt und schob sich hindurch.
    Schweigend gingen sie durch die Korridore. Als Cery einen Blick auf Soneas Gesicht warf, krampfte sich ihm das Herz zusammen. Das altvertraute Unbehagen war inzwischen mächtiger geworden als alles, was er je zuvor empfunden hatte. Es hielt ihn nachts wach und quälte ihn bei Tag, und er konnte sich kaum noch an eine Zeit erinnern, als er noch nicht an diesem Gefühl gekrankt hatte.
    Er hatte vor allem Angst um sie, aber seit einigen Wochen hatte er auch Angst, in ihrer Nähe zu sein. Die Magie, über die sie gebot, hatte sich endgültig ihrem Zugriff entzogen. Jeden Tag, manchmal jede Stunde, explodierte irgendetwas in ihrer Nähe, brach in Flammen aus oder zerfiel zu Trümmern. Am Morgen hatte sie noch darüber gelacht und gescherzt, dass sie inzwischen reichlich Übung darin habe, Feuer zu löschen und fliegenden Gegenständen auszuweichen.
    Wann immer ihre Magie die Oberhand gewann, kamen Magier aus allen Teilen der Stadt herbeigelaufen. Sonea war praktisch ständig in Bewegung gewesen und hatte mehr Zeit in den Tunneln verbracht als in Farens Verstecken. Kein Wunder, dass sie zu Tode erschöpft und unglücklich war.
    Gedankenverloren, achtete Cery kaum auf den Weg. An einer Stelle stiegen sie eine steile Treppe hinunter und kamen kurz darauf unter einem riesigen Steinbrocken vorbei. Als er den Sockel des Äußeren Walls erkannte, wusste er, dass sie auf dem Weg ins Nordviertel waren, und er fragte sich, wer Farens rätselhafter Freund wohl sein mochte.
    Nicht lange danach blieb Faren stehen und befahl dem Wachposten, Sonea abzusetzen. Als sie diesmal erwachte, schien sie ein wenig mehr von ihrer Umgebung wahrzunehmen. Faren zog seinen Mantel aus, und mit Jarins Hilfe gelang es ihm, Soneas Arme in die Ärmel zu schieben und ihr die Kapuze über die Stirn zu ziehen.
    »Meinst du, du kannst gehen?«, fragte er sie.
    Sie zuckte

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