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Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch

Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch

Titel: Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Littlewood
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alte Backbuch in Eurem Zweig der Familie weitergereicht worden, doch Ihr habt nichts anderes damit gemacht, als seine Kraft zu verspielen, indem Ihr eine winzige Liebhaberbäckerei in einer verschrobenen Kleinstadt betrieben habt. Da ich die Überzeugung erlangt habe, dass ich besser geeignet bin, das ganze wirtschaftliche und politische Potential des Buches zu erschließen, habe ich es an mich genommen.
    Lasst Euch bitte nicht von möglichen Vorbehalten gegenüber dem Albatross-Zweig beeinflussen. Ich bin kein solch ruchloses Wesen wie der Rest meiner Familie. Ich werde diese Rezepte dazu verwenden, um denen zu helfen, die sich nicht selbst helfen können, indem ich die Rezepte in meiner allseits bekannten und äußerst erfolgreichen Kochshow im Fernsehen verbreite. Ich bin sicher, Ihr tut der Welt einen größeren Dienst, indem Ihr mir erlaubt, diese unschätzbaren Rezepte mit allen zu teilen, anstatt sie in eurem Kühlraum eingeschlossen zu halten und Euren Kindern die überwältigende Verantwortung aufzubürden, sie zu bewachen.
    Gebt gut Acht, wann meine Fernsehsendung anläuft!
    Gruß und Kuss,
    Tante Lily
    »Und dann hat sie einen Kuss auf das Papier gedrückt«, sagte Albert und wendete die Seite, um ihnen den Lippenstiftabdruck von Lilys Mund zu zeigen.
    »Diese selbstsüchtige, intrigante, feige Kuh«, rief Polly aus und ballte die Hände zu Fäusten. »Dieser Zweig der Familie hat nur ein schwarzes Schaf nach dem anderen hervorgebracht.«
    »Ich fasse es nicht«, jammerte Tymo und verschränkte die Arme vor der Brust. »Wie sollen wir die Bäckerei betreiben ohne das Backbuch?«
    »Das ist gar nicht unser größtes Problem«, sagte Albert und rieb sich mit kleinen kreisenden Bewegungen die Schläfen. »Was ist, wenn sie das eine oder andere der gefährlicheren Rezepte aus dem Buch im Fernsehen vorstellt? Was ist, wenn sie die Verrücktheiten aus Albatross’ Anhang auf Amerika loslässt? Ganze Gemeinden, ganze Städte könnten von Chaos überzogen werden! Das Land könnte ins Verderben geführt werden!«
    Rose zog sich die Decke über den Kopf und stöhnte, dann fing sie zu weinen an. »Mama«, sagte sie, »Papa. Es tut mir leid, dass ich so ein Unheil angerichtet habe. Es ist nur, weil ich euch zeigen wollte, dass ich eine Glücksbäckerin sein könnte. Damit ihr mich respektieren würdet. Ich habe versucht, alles richtig zu machen. Und habe alles falsch gemacht.«
    Polly zog die Decke von Roses Gesicht und küsste sie auf die Wange. »Schätzchen, wir
respektieren
dich doch. Du bist die klügste und begabteste Person in dieser Familie. Wir wissen ja, dass wir viel zu oft betonen, wie gut Tymo aussieht und wie ulkig Basil ist und wie niedlich Nella, und manchmal beziehen wir dich nicht genug ein, aber die Wahrheit ist, dass die Familie ohne dich auseinanderbrechen würde.«
    Albert nickte. Tymo tätschelte Rose das Knie, und Nella schmiegte sich an ihre Wange.
    Basil hüpfte herum und machte ein gequältes Gesicht. »Können wir jetzt frühstücken?«
    Rose konnte nicht anders – sie fing an zu lachen. Mehr als sie den ganzen Sommer gelacht hatte. Ihre Eltern liebten und respektierten sie. Tief im Inneren, so vermutete sie, hatte sie das immer gewusst. Aber manchmal – wie jetzt – war es wichtig, es gesagt zu bekommen.
    »Natürlich können wir das, Basil«, sagte Rose und setzte sich auf. »Natürlich.«

    Unten in der Küche entdeckte Basil eine Menge von Keksen im Müll. »Wow! Kekse! Können wir die essen?«, fragte er.
    »Nein!«, rief Rose. »Sie waren … schlecht.«
    Rose sah zu, wie ihre Mutter einen Karton Eier aus dem Kühlraum holte, wie Albert Nella auf den Knien reiten ließ und wie Tymo und Basil sich mit gespielten Karateschlägen bekämpften. Pollys Haare waren kraus und wild, Alberts Socken waren lang und ausgeleiert, Nellas sauberes Hemd sah bereits aus, als hätte sie es seit acht Tagen ununterbrochen angehabt, Tymo war so eitel wie Ashley Knob, und über Basil konnte man sich rundum totlachen.
    Mrs Carlson hatte recht. Sie waren eine seltsame Familie.
    Und eine Familie war etwas, was Tante Lily nie haben würde, weil sie die ihre schon lange verlassen hatte. Und deshalb war Tante Lily verwundbar: Sie war allein.
    »He, Leute«, sagte Rose und starrte auf die Reifenspuren, die Lilys Motorrad auf der Einfahrt hinterlassen hatte.
    »Was ist,
mi hermana
?«, fragte Tymo. Die ganze Familie drehte sich nach Rose um. Ihre Familie würde alles für sie geben. Und sie würde alles für

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