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Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition)

Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition)

Titel: Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Littlewood
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aber nicht aus«, sagte Tymo.
    Er hat recht, dachte Rose. Es gab keine Tische, keine Stühle, keine Glasvitrine und keine Backwaren. Es war ein winziger, stickiger Raum ohne Fenster, mit feuchtem Boden und einem halb umgekippten Stapel Stühlen in der Ecke.
    »Ach herrje«, murmelte Polly. »Er hat sich womöglich in ein Seniorenheim zurückgezogen. Ich kann’s ihm nicht verdenken – schließlich ist er hundertsiebenundzwanzig Jahre alt.«
    Da entdeckte Rose eine kleine silberne Klingel auf dem Empfangstisch. Sie klingelte zögernd.
    Nella ballte ihre kleinen Hände zu Fäusten und verschränkte die Arme. »Ich nehme mal an, es hätte euch umgebracht, vorher anzurufen, oder? Lily, die Kaiserin der Empanadas, hätte sich garantiert vorher angemeldet.«
    »Tja, Lily ist aber leider nicht deine Mutter, oder?«, sagte Polly.
    In dem Augenblick kam ein großer Mann mit breiter Brust und verschrumpelten, dürren Armen und Beinen durch eine Tür im hinteren Teil des düsteren Zimmers geeilt. Sein Kopf war fast ganz kahl mit Ausnahme von zwei grauen Haarbüscheln über den Ohren. Er hatte eine Brille auf und machte ein säuerliches Gesicht.
    »Hola«,
grummelte er und nahm sechs Speisekarten von dem Empfangstisch. »Folgen Sie mir.«
    »Urururgroßvater Balthasar?«, fragte Polly vorsichtig. »Ich bin’s, Polly.«
    »Wer?«, fragte Balthasar.
    »Polly Glyck, deine Urururenkelin. Wir haben dich mal wegen der Backbuch-Übersetzung besucht. Weißt du das noch?«
    »Also, spart euch dieses ganze »Ururur« und nennt mich einfach
Großvater
. Sonst komm ich mir ja steinalt vor.« Balthasar sah Polly einen Moment forschend an, dann nahm er halbherzig ihre Hand und schüttelte sie. »Ach, jetzt fällt’s mir wieder ein«, sagte er. »Die Leute mit dem Sohn, der wie ein Gewürzkraut heißt.« Balthasar sah auf Tymos roten Schopf hinunter, der vier Zentimeter hoch gegelt war. »Was will der denn darstellen, einen Igel?«
    »Das ist Thymian!« Albert trat vor und schüttelte Balthasar die Hand. »Und das sind unsere anderen Kinder, Pimpinella, Basilikum und Rosmarin.«
    Balthasar nickte. »Noch so Gartenkräuter. Hmpf.«
    »Ist das hier die Bäckerei?«, fragte Rose vorsichtig.
    »Natürlich nicht«, grunzte Balthasar. »Das ist der Eingangsbereich. Die
panadería
ist im Patio – kommt mit.«
     
    Balthasar führte den Glyck-Klan durch die Hintertür auf einen sonnigen Innenhof, der voll stand mit Gartenmöbeln. Hier war einiges los. Dutzende dunkelhäutiger mexikanischer Bauern saßen mit ihren Kindern an den Tischen und schaufelten unter großem Hallo weiche Kuchenstücke und leuchtend rote Fladen, die auf Papptellern serviert wurden, in sich hinein.
    »
Das
hier ist die
panadería.«
    Roses Blick fiel auf ein junges Paar, das sich an einem Tisch gegenübersaß. Beide aßen irgendein breiiges, gelbes Zeug aus weißen tiefen Tellern. Rose musterte den Brei und runzelte verwirrt die Stirn.
Was macht denn so ein Zeug in einer Bäckerei?
, überlegte sie.
    »Was ist los?«, fragte Balthasar unwirsch. »Gefällt dir der Anblick von meiner Polenta nicht, Majoran?«
    »Ich heiße Rosmarin«, murmelte Rose.
    »So, so, Majoran. Kommt in mein Arbeitszimmer, alle miteinander.«
    Balthasar führte die Glycks über den Patio zu einem Blechschuppen. Darin befand sich ein schattiger Raum, in dessen Mitte eine seltsame steinerne Konstruktion stand. Die Konstruktion sah wie das Treppchen für die Medaillengewinner bei der Olympiade aus: Zwei niedrige Stufen flankierten ein mittleres hohes Podest. Auf diesem Podest lag ein Rost, unter dem ein Holzfeuer bullerte.
    »Mein Backofen«, brummte der alte Mann. »Ich weiß, dass er nicht so ein Technikwunder wie eure amerikanischen Backöfen ist, aber mir genügt er allemal. Ich halte mich nicht auf mit Zuckerguss auf Muffins und dem ganzen nutzlosen, zeitverschwenderischen dämlichen Verzieren. Ich backe, damit die Leute was Anständiges zwischen die Zähne kriegen.«
    Rose sah sich in dem Raum um. An einer Wand standen riesige Säcke mit Maisgrieß, an einer anderen Regale voll bläulicher Einmachgläser, die alle mit spanischen Begriffen beschriftet waren. Rose brannte darauf zu erfahren, was in den Gläsern war und was man damit machen konnte.
    Balthasar deutete auf all dies. »Seit zehn Jahren erfinde ich neue Rezepte auf der Basis von Maisgrieß. Der goldgelbe Brei, über den du die Nase gerümpft hast, Majo«, sagte er und sah Rose an, »wird – du wirst es nicht glauben –
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