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Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition)

Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition)

Titel: Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Littlewood
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zu tun!«
    Polly verdrehte die Augen. »Kommt«, sagte sie und schob Rose und Tymo in den Van. »Uns bleiben nur fünf Tage, dann müssen wir zu der Meisterschaft nach Paris fliegen.«
    »Na prima«, motzte Basil. »Ich hab meine blaue Schlafanzughose daheim vergessen. Ich brauche sie.«
    »Tut mir leid, Basil, aber wir fahren nicht zurück nach Calamity Falls«, sagte Polly. »Wir fahren nach Mexiko. Wir müssen euren Ururururgroßvater Balthasar Glyck abholen.«
    Albert ließ sich auf dem Fahrersitz nieder, drehte den Schlüssel im Zündschloss, und der Wagen startete stotternd.
    »Wir haben einen Ururururgroßvater?«, fragte Basil und fuchtelte mit seinem Diktiergerät herum. »Ist er eine Mumie?«
    »Nein, noch nicht«, erwiderte Polly. »Er ist ganz fit. Wir müssen ihn aufsuchen, denn er hat eine Kopie von unserem Familienbackbuch. Dummerweise ist Balthasars Ausgabe in einer anderen Sprache abgefasst, und er ist der Einzige auf der Welt, der sie versteht. Er arbeitet an einer Übersetzung, aber er ist sehr langsam. Als wir das letzte Mal nachgefragt haben, hatte er gerade mal sechs der siebenhundertzweiunddreißig Rezepte übersetzt.«
    »Wir müssen ihm Feuer unterm Hintern machen«, sagte Tymo.
    »Ja, aber auf die nette Art. Wir müssen versuchen, ihn zu uns ins Boot zu holen.« Polly verzog das Gesicht. »Leider.«
    »Warum leider?«, fragte Rose.
    Polly seufzte. »Das werdet ihr schon sehen.«



Kapitel  2
    Ein gesprächiger Kater
    Die staubige Hauptstraße des Dorfes Llano Grande verlief über einen üppig grünen Hügel. Während der Glyck-Van über die Lehmstraße rumpelte, dösten Tymo und Basil auf der Rückbank, und Nella murmelte lange Sätze vor sich hin, die außer ihr keiner verstand.
    Sie waren zwei Tage durchgefahren, nur, um eine Kopie des Backbuchs zu bekommen. Plötzlich kam Rose eine ganz naheliegende Lösung in den Sinn. »Mom«, fragte sie, »warum habt ihr eigentlich nie eine
Fotokopie
von dem Backbuch machen lassen? Nur zur Vorsicht?«
    »Das Backbuch lässt sich nicht fotokopieren«, erwiderte Albert, der mit einer Hand das Steuerrad drehte, während er sich mit der anderen Luft zufächelte. »Leg es auf ein Kopiergerät und die Seiten kommen weiß raus. Eine seltsame List des Buches. Es kann auch nicht fotografiert werden. Erinnert ihr euch an das Bild von eurer Mom in der Zeitung, als sie
Liebesmuffins
gebacken hat?«
    Als das Bild gemacht worden war, lag das Backbuch wie so oft aufgeschlagen auf dem Hackblock. Aber auf dem Foto war kein Backbuch zu sehen – nur eine leere Oberfläche.
    »Das Backbuch weiß sich eben zu schützen. Die einzige Art, eine Kopie davon anzufertigen, ist, es von Hand abzuschreiben«, sagte er. »Und Mom und ich waren halt immer zu beschäftigt. Außerdem hätte dann nur noch eine weitere Ausgabe von dem Backbuch herumgelegen, auf die wir hätten aufpassen müssen. Wenn Lily die Kopie gestohlen hätte, wäre das genauso schlimm gewesen.« Albert wandte sich mit gedämpfter Stimme an Polly. »Stell dir nur vor, wenn eine Kopie bei … Du-weißt-schon gelandet wäre!«
    »Bei wem?«, rief Rose aus.
    »Sagen wir mal so«, erwiderte Polly, »es gibt viel gefährlichere Bäcker in der Welt als Lily Le Fay.«
    »Wie auch immer«, fuhr Albert fort, »man kann das Buch nicht mal auseinandernehmen. Wenn man eine Seite rausreißt, dann gerät das Rezept darauf außer Rand und Band. Im Einband des Backbuchs steckt ein Zauber, der bewirkt, dass alles gebrauchsfähig bleibt. Deshalb gibt es nur zwei Ausgaben auf der Welt.«
    Eine Minute später bog Albert von der Hauptstraße ab und bremste vor einer Ziegelsteinbaracke mit überhängendem Blechdach. Ledersättel und leere Gefäße baumelten an den Dachrändern, und im Vorgarten lagerten Stapel von Maissäcken und Brennholz. Ein Schild hing über dem Eingang:
LA PANADERÍA GLYCK .
    »Wir sind da!«, sagte Polly und holte tief Luft. »Seid bloß alle nett zu ihm, dann kommen wir auch wieder lebend raus.«
     
    Rose berührte die Fliegentür vor der Eingangstür von der
panadería Glyck
mit den Fingern, und sie ging knarrend auf. Albert und Polly standen hinter ihr, danach folgten Basil, Tymo und Nella.
    Drinnen war es staubig und dunkel. Neben der Tür war ein unbesetzter Empfangstisch.
    Tymo warf einen Blick zu dem Schild hoch. »Was ist eine
panadería
?«, flüsterte er.
    »Eine Bäckerei«, flüsterte Albert zurück. »Und soviel ich weiß, war das hier mal ein richtiges Bistro oder so etwas.«
    »Danach sieht es

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