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Die Glücksritter von Schreckenstein

Die Glücksritter von Schreckenstein

Titel: Die Glücksritter von Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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heißer Bouillon herüber. Es war an der Zeit. Sie klapperten schon an der unteren Zähneklappergrenze.
Mit der Wärme kehrte die gute Laune zurück. Um nicht dazusitzen und sich gegenseitig anzugähnen, widmeten sie sich den Tippscheinen, die schließlich der Anlaß für die lange Nacht gewesen waren. Die vier Ritter verströmten Fachwissen, Irene gab sich intuitiv, als könne sie hellsehen, Sabine schwor auf das Gegenteil aller Vermutungen, Sophie entschied sich ab und zu für Unentschieden, und Beatrix bastelte aus diesen Zutaten die noch fehlenden Tippreihen. Tasse um Tasse floß Bouillon durch die Kehlen, es wurde immer lustiger, bis Klaus schließlich meinte: „So hätten wir’s gleich machen sollen! Ist doch viel gemütlicher.“
„Aber wenn’s hell wird, laßt ihr uns fahren!“ bat Sophie. „Sonst ist der Teufel los.“
Da kam Pummel, und aus war’s mit der Gemütlichkeit. Die Mädchen wurden gefesselt ins Boot gebracht. „Wir binden euch jetzt los, damit ihr schwimmen könnt, falls ihr kentern wollt!“ sagte Pummel. „Wo das Wasser so schön kalt ist“, meinte der Witzbold. Er hatte alle Tippzettel an sich genommen und fuhr mit. Dieter, Beni und Werner schleppten drei Müllsäcke voller Schuhe in die Burg, ehe sie Blinkposten am Steg bezogen. Falls die Mädchen im Schloß die Sache spitzkriegen und den Rittern den Rückweg versperren sollten, könnten sie umgehend zur Verstärkung hinüberradeln.
Drüben am Hafen gab es weder Langeweile noch Bouillon. Die Mädchen im Schloß schliefen fest, die Mädchen in den Booten froren still vor sich hin, und die Ritter am Ufer behielten sie im Licht. Nur zwei Boote ließen sie im Dunkel. Auf diese Weise war es Andi und Ralph zusammen mit Hans-Jürgen und Walter gelungen, durch geschicktes Manövrieren einen vollbeladenen Schreckensteiner Kahn, den der Wind von der Gruppe weggetrieben hatte, zwischen sich zu bekommen und ihn zu kapern. Bettina und Renate sahen sich im Nu mit Sprungseilen gefesselt. Ihre Hilferufe kamen zu spät, die Ritter brachten ihre Beute in den Hafen. Martina und Ingrid mußten wutschnaubend wieder abdrehen.
Diesmal ließ sich Dampfwalze als Gefangenenwärter auf nichts ein, er fesselte die beiden an Bäume. „So wie ihr’s mit Beni und Werner gemacht habt!“ erklärte er und klebte ihnen die Münder mit Lenkerband zu, das er als Rennfahrer in seiner Trainingshose hatte.
„Ungefähr fünfzig Paar Schuhe!“ rechnete Computergehirn Strehlau vor. „Zusammen mit denen, die Pummel und Eugen rübergesegelt haben, zirka hundert Paar.“
„Und zwei Boote!“ fügte Dolf hinzu.
„Fehlen noch sechs. Und einige hundert Schuhe“, meinte Seltenfröhlich Fritz.
„Sie kommen!“ Beni hatte von drüben Blinkkontakt mit Andi aufgenommen. „Ob wir Verstärkung brauchen?“ möchte er wissen.“
Stephan trat zu Andi. „Sag ihm, daß wir keine Probleme haben. Und dann Blinkstille! Martina kriegt nämlich alles mit.“ Weit draußen leuchtete der große Bootsscheinwerfer auf. Das Licht kam rasch näher. Pummel hielt jedoch nicht aufs Ufer zu, sondern kreuzte mit Sicherheitsabstand hinter den Mädchen. Witzbold Klaus leuchtete im Ruderboot die Gefangenen an und rief nach Marktschreierart: „Prima alte Karpfen! Das Stück gegen ein Boot mit Schuhen! Prima alte Karpfen, kellerfrisch, verliesgekühlt…“ Die Ritter am Ufer lachten.
„Machen wir’s wie gehabt!“ rief Ottokar hinaus. „Ihr könnt sie euch hier abholen.“
„Pummel, bring den Heringsdampfer!“ brüllte Dampfwalze hinterher.
„Okay. Äußerste Kraft voraus!“ kam die Antwort.
„Ein Boot gegen eine Gefangene — , dann fehlen uns immer noch zwei Boote!“ rechnete Computergehirn Strehlau vor sich hin.
„Du bist ein helles Kerlchen!“ bemerkte Mücke. „Wir haben auch zwei Boote von ihnen.“
„Und Bettina und Renate!“ Seltenfröhlich Fritz deutete nach hinten zu den Bäumen, wo Olf sie bewachte.
„Eine glatte Rechnung!“ freute sich Armin.
„Da kommt Pummel!“ Dampfwalze zeigte hinaus.
„Achtung!“ In stumpfem Winkel stampfte das Segelboot heran, wendete kurz vor dem Ufer. Eugen ließ die Leine des Ruderboots los. Klaus, der zwischen den Gefangenen in der Mitte saß, reichte ein Ruder herüber. Vier Hände griffen danach und stoppten das Boot.
„Willkommen auf Rosenfels!“ sagte Strehlau und leuchtete, während Ottokar und Dampfwalze die Mädchen in Empfang nahmen.
„Uns zu fesseln - sehr ritterlich!“ schimpfte Beatrix.
„Wer hat denn damit angefangen?“

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