Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Glücksritter von Schreckenstein

Die Glücksritter von Schreckenstein

Titel: Die Glücksritter von Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
Vom Netzwerk:
hoher Schlagzahl gerudert. Seit Martinas Entgleisung war das kein Streich mehr, die Ritter wollten schleunigst ins Bett.
Als erstes Boot machte der Eigenbau mit Anhang am Steg fest. „Na endlich!“ empfing sie Werner. „Beni wartet schon in der Folterkammer.“
Doris klapperte leicht mit den Zähnen. Ob vor Schreck oder vor Kälte, blieb offen. Stephan, Klaus, Eugen und Pummel begleiteten die Mädchen. Auf dem steinernen Richtertisch standen Tassen und ein großer Topf heißer Bouillon, der alle andächtig zusprachen. Nach der zweiten Tasse brachte sogar Ingrid ein Lächeln zustande, worauf Klaus meinte: „Wie ich hier schon mal gesagt habe, das hättet ihr „gleich haben können!“
Rückerinnerung und Wärme lösten einen anderen Gedanken aus.
„Was wird jetzt mit den Tippzetteln?“ fragte Beatrix.
„Mensch, ja!“ Klaus zog sie aus der Tasche und zählte die Spalten. „Ganz schön teuer“, meinte er.
„Wir haben das Geld schon eingesammelt. Langt beinah“, erwiderte Ingrid.
„Unsere Hilfe geht natürlich extra!“ meinte Klaus.
„Das haben wir euch heute nacht schon mal vorgeschlagen“, sagte Beatrix und sah Stephan an.
Der nickte vor sich hin. „Wenn ihr die Verträge unterschreibt…“
Dumpfe Schritte, die schwere Eisentür ächzte, Dampfwalze, Ottokar, Hans-Jürgen und Mücke kamen herein. Wortlos bedienten sie sich erst einmal. Dampfwalze schlürfte wie ein durstiges Flußpferd, doch es trug merkwürdigerweise zur Gemütlichkeit bei. Mit der inneren Erwärmung hob sich die Stimmung, alle zeigten sich denkfähig und einverstanden. Auf einmal war’s wieder ein Streich.
Hans-Jürgen legte die Verträge auf den Tisch. „Moment! Welche Adresse habt ihr auf den Tippscheinen angegeben?“
„Das Schreibwarengeschäft in Wampoldsreute, wo wir sie auch einreichen. Oder ihr“, antwortete Beatrix.
„Sonst kommt’s nach Rosenfels, falls es ein größerer Betrag werden sollte. Und dann ist der Teufel los!“ fügte Ingrid hinzu.
„Ein neutraler Platz, wo man uns kennt — sehr gut!“ meinte Pummel.
Ottokar las eines der Vertragsformulare durch. „Da müßte noch eine Klausel rein, wegen der Schuhe. Das Geld dafür geht von eurem Anteil ab…“
„Ultra!“ rülpste Dampfwalze.
Die Mädchen murrten.
„Das hat doch damit nichts zu tun!“ schimpfte Esther.
Stephan schüttelte den Kopf. „Wir müssen uns absichern. Wie ihr das untereinander regelt, ist eure Sache.“
„Wahrscheinlich gewinnen wir sowieso nicht!“ meinte Sabine.
„Eben“, brummte Pummel.
Hans-Jürgen trug eine entsprechende Klausel nach. Die Mädchen unterschrieben ohne weiteren Widerspruch, auch im Namen aller Mittipperinnen, tranken eine letzte Tasse und radelten über die Zugbrücke hinaus.
„Vergeßt nicht, die Scheine rechtzeitig einzureichen!“ erinnerte Beatrix.
„Vergeßt nicht, uns das Geld rechtzeitig zu schicken!“ antwortete Mücke.
Hinter dem Wald wurde es schon hell.

 
Die Mini — Leisetreter
     
Wenn unter einem Schreckensteiner Streich niemand und nichts zu leiden haben sollte, so galt das auch für den Schulunterricht. Die übermüdeten Ritter bekannten ihre verminderte Konzentrationsfähigkeit von vornherein und versprachen, eventuelle Versäumnisse nachzuarbeiten. Lehrer und Ritter saßen im selben Boot, sie bildeten die Burggemeinschaft. Anders wäre das freie Leben auf Schreckenstein nicht möglich gewesen.
Nicht alle hatten die lange, ereignisreiche Nacht aktiv mitgemacht und waren ausgeschlafen, aber sauer.
Egon, Herbert, Kuno und Eberhard, die vier Miniritter, kläfften wie kleine Hunde, als sie beim Morgendauerlauf von den nächtlichen Ereignissen erfuhren.
„Ihr müßt eben selber aufwachen!“ tratzte sie Pummel. „Es lag doch in der Luft, daß was passiert!“
Nach dem Duschen kläfften sie weiter. Die Schuhe aus ihrem Regal waren mit in dem Sack gewesen, den Martina im See versenkt hatte.
Auch von Werner, Olf, Martin und Emil fehlten Schuhe aus dem Regal in der nächsten Fensternische.
„Ich will meine Schuhe wiederhaben!“ Martin stampfte mit seinem Latschen auf. „Soll die Horn halt einen Taucher kommen lassen. Ich werd sie anrufen und das verlangen!“
„Das wirst du schön bleibenlassen!“ Klaus, Zeuge des Wutanfalls, trat zu ihm. „Wir haben den Hühnern versprochen, daß die Horn nichts erfährt.“
„Wie komm ich dann zu meinen Schuhen?“
Der Witzbold grinste. „Du mußt der Sache auf den Grund gehen! Nimm 300 Meter Gartenschlauch als Schnorchel, einen wasserdichten Kompaß

Weitere Kostenlose Bücher