Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Titel: Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
Vom Netzwerk:
hinführt, auf der anderen Seite sind Riesenfledermäuse.«
    »Der Weg wird sich dem Wahren Helden zeigen«, sagte Veka. Sie zitierte wieder dieses Buch. Jedes Mal,
    wenn sie das tat, legte sie den Kopf auf die gleiche Weise zurück, die Augen halb geschlossen, einen Mundwinkel hochgezogen. »Doch der Held muss die Stärke und den Mut haben, dem Weg dorthin zu folgen, wo er hinführt.«
    »Und was ist mit dem letzten Eigentümer des Buches?«, fragte Jig. »Sein Weg hat ihn direkt in Straums Magen geführt!«
    Veka rümpfte die Nase und wandte sich ab. »Dann war er offensichtlich kein Held, nicht wahr?« Sie langte in ihren Umhang und holte ihr Buch hervor, was Schlitz ein gequältes Stöhnen entlockte. Ohne ihn zu beachten blätterte Veka durch die Seiten und las:
    »Sa’il starrte auf den Berg aus Schädeln, der zum Tempel der schwarzen Göttin führte, und seine Freunde beschworen ihn umzukehren.
    ›Siehst du nicht die Gebeine jener, die versucht haben, zur Göttin zu gelangen?‹, flehte ihn sein treuer Gefährte Tir an.
    ›Ohne diese Gebeine gäbe es keinen Weg zum Erklimmen‹, hielt ihm Sa’il entgegen.«
    Jig warf einen raschen Blick auf die anderen. Schlitz testete mit den Fingern die Spitze seines Speers; Grell schien kurz vor dem Einschlafen zu sein. Braf hingegen hörte mit großen Augen zu.
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Braf jetzt. »Hier sind doch gar keine Gebeine. Und würden diese ganzen Schädel nicht wegrollen, wenn man versuchte, auf ihnen zu gehen?«
    Veka knallte das Buch zu. »Das bedeutet, dass man sich nicht durch das Scheitern anderer vom Weg abbringen lassen darf.« Sie ging zu dem Loch in der Klippe und spähte hinein. »Beeilt euch, bevor sie zurückkommen!«
    Die andern sahen zu Jig; er zuckte die Schultern. Es war ja nicht so, als hätte er einen besseren Vorschlag.
    Veka hatte den Tunnel bereits betreten. Wo die
    Oger auf Händen und Knien kriechen mussten, brauchte sie nur ein wenig den Kopf zu neigen. Jig schickte sich an, ihr zu folgen, als eine plötzlich aufwallende Hitze seinen Hals versengte.
    »Veka, warte!«, rief Jig. Er sprang zurück und stieß Klecks mit den Fingern an, um ihn von seinem Hals wegzutreiben. Die Hitze der Feuerspinne zerstreute sich fast so schnell, wie sie gekommen war. Jig suchte nach einer Lichtquelle: einer Laterne, einem Stück trocknem Holz, irgendwas, das brennen würde. Sämtliche Laternen hatten entweder keinen Schmodder mehr oder waren während des Kämpfens zerbrochen.
    »Wenn du Angst hast, kannst du hier warten, während ich die Tunnel erforsche«, bot Veka ihm an.
    Eigentlich geschähe es ihr ganz recht, sie weitergehen und von dem fressen oder niederstechen oder sonst wie umbringen zu lassen, was Klecks gespürt haben musste. Jig lief zu den toten Fledermäusen hin und riss Fellbüschel aus ihren braunen Körpern. Sie rochen schwach nach Schimmel. Er rollte das Fell zwischen seinen Handtellern und drehte es zu einem groben Stück Seil. Während er zum Tunneleingang zurückkehrte, hielt er ein Ende zu Klecks hoch.
    Eine übel riechende, orangefarbene Flamme züngelte am Seil empor. Jig bewegte sich zügig, um Veka einzuholen. Schon begann der Rest des Fells zu brennen. Er sah Vekas Schatten direkt vor sich und warf das Fell auf den Boden neben ihr.
    »Was machst du da?«, fuhr sie ihn an.
    Jig zeigte auf eine Stelle weiter vorn. »Was ist das?« Winzige gelbe Augenpaare schwebten in der Dunkelheit, zu viele, um sie zu zählen. Veka öffnete ihren Umhang und kramte in ihren Taschen herum, bis sie schließlich ein kleines Tuchpäckchen herausholte. Sie entfaltete das Tuch und hielt einen kurzen, dicken Stock aus braunem Schwamm in die Flammen. Ein Zunderstab! Einmal angezündet, brannte der Schwamm langsam und gleichmäßig ab und war viel sicherer als Stahl und Feuerstein, um in der Destillerie Feuer zu entfachen. Die Flammen wurden heller und nahmen einen grünlichen Farbton an.
    »Das ist eine weitere Prüfung, der ich mich stellen muss«, erklärte Veka.
    »Nein, das ist ein vielköpfiges Schlangending«, fuhr Jig sie an, packte sie am Arm und zog sie zurück.
    Jig zählte wenigstens vierzehn Köpfe in dem Schlangenwirrwarr, die alle ihn und Veka beobachteten. Das musste es gewesen sein, was die rosa Koboldin gemacht hatte, als sie in den Tunnel geflogen war. Selbst die Oger würden Schwierigkeiten haben, daran vorbeizukommen. Der Gang wurde von der Kreatur völlig verstopft. Bei Betrachtung eines beliebigen Segments des Reptils

Weitere Kostenlose Bücher