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Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins

Titel: Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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die Steinwand vor ihm nicht dieselbe war, die er ein Jahr zuvor gesehen hatte. Zum einen wuchsen die Bäume bis direkt an den Fels heran. Die einzige Ausnahme war ein kleiner Bereich frischer Stümpfe. Der Fels selbst war von sterbendem braunem Moos bedeckt und neigte sich nicht mehr ganz so steil nach oben, wie Jig es in Erinnerung hatte.
    Noch etwas anderes fiel ihm auf. Hier, am Rand der Kaverne, waren der Schnee und das Eis dünner. Die wenigen Flocken, die auf den Fels geweht wurden, waren weiß, nicht grau. Die Haut der Oger begann ihre metallische Tönung zu verlieren, als sie sich vor der Klippenwand sammelten. Ihre Färbung war zwar immer noch nicht richtig, glich aber eher dem Normalzustand als alles, was Jig seit seiner Ankunft hier unten gesehen hatte. Was immer seinen Einfluss auf die Kaverne ausübte, sie schienen den Rand seines Wirkungsbereichs zu erreichen.
    Einer der Oger ließ sich auf Hände und Knie sinken, um in ein dunkles Loch in der Klippe zu kriechen. Die Steine und die Erde, die zu beiden Seiten des Lochs aufgehäuft waren, wiesen darauf hin, dass es sich dabei um einen neuen Tunnel handelte. Jig hatte immer geglaubt, die harten Obsidianwände seien unzerstörbar, aber dasselbe hatte er auch von der Leiter hinten auf der Lichtung geglaubt.
    Ein gellend hoher Schrei ließ Jig zurückschrecken. Die Füße des Ogers tauchten wieder auf. Er kam rückwärts aus dem Loch gekrochen, in den Händen einen Strick so dick wie Jigs Handgelenk. Die anderen scharten sich um ihn und versperrten Jig die Sicht.
    Ein Antwortschrei erscholl von einer Seite der gerodeten Fläche, wo ein enormes braunes Bündel flatterte und gegen ein Seil ankämpfte. Mächtige Flügel schlugen gegen die Äste und streuten Schnee und Holzstücke umher. Sogar Veka schien ein wenig betroffen von der Größe und Wildheit der gefangenen Fledermaus zu sein.
    Jig erkannte jetzt, dass das, was er zuerst für einen von zwei Haufen Steinschutt gehalten hatte, in Wahrheit die Leichen mehrerer anderer Riesenfledermäuse waren.
    »Hässliche Viecher, was?«, meinte Braf.
    Jig nickte. Die Oger zerrten gerade eine weitere gefangene Fledermaus aus dem Tunnel. Der Strick war um den Hals des Tiers geschlungen, seine Flügel waren zusammengefaltet und fest an den Körper gepresst. Kleine schwarze Augen quollen aus einem platten, bleichen Gesicht hervor. Der einzige versöhnende Zug der Kreatur waren ihre übergroßen zappelnden Ohren, die Jig ein bisschen an Goblinohren erinnerten.
    Bei der Rücksichtslosigkeit, mit der die Oger zupackten und zogen, wunderte Jig sich überhaupt nicht über die Zahl der Fledermauskadaver in dem Haufen. Schleierhaft war ihm allerdings, warum sie überhaupt Riesenfledermäuse sammelten.
    Mit einem rosa Aufleuchten warf sich die Koboldin in die Luft. Sie wartete, bis die sich sträubende Fledermaus ganz im Freien war, dann sauste sie in den Tunnel. Die Oger schlangen noch mehr Seil um die Fledermaus, bis sie ihre Flügel nicht mehr bewegen konnte. Einige Oger verfuhren auf die gleiche Weise mit der anderen Fledermaus. Der Geruch nach Fledermauskacke wurde stärker, als die Tiere sich sträubten, aber es war zwecklos. Bald hatten die Oger beide Fledermäuse fest verschnürt. Zwei Oger hievten sich die Bündel auf die Schultern und machten sich in den Wald auf.
    Mehrere andere Oger kamen jetzt aus dem Tunnel gekrochen. Sie streiften Erde und Steine ab und gesellten sich eilends zu ihren Gefährten.
    Bis die Koboldin zurückkehrte, marschierten die Oger bereits wieder auf demselben Weg zurück, den sie gekommen waren. Jig kauerte sich hinter einen Baum, hielt die Luft an und betete, dass Braf und Veka keine Dummheit begingen, wie zum Beispiel die Oger zum Zweikampf herauszufordern.
    Die Koboldin flog in Schleifen auf einen der Oger zu. Sie landete auf einer Vorrichtung, die eine kleine Hängematte darzustellen schien, die an einem Holz-griff festgebunden war. Der Oger hielt den Griff vollkommen waagrecht, während die Koboldin es sich bequem machte. Ihre schimmernden Flügel hingen leicht zuckend zu beiden Seiten der Hängematte herab.
    All dies geschah, ohne dass die Koboldin oder sonst jemand ein einziges Wort sprach. Während Jig noch beobachtete und versuchte, alles zu verstehen, schritt Veka an ihm vorbei.
    »Komm!«, forderte sie ihn auf und ging um einen Baumstumpf herum. »Das ist unsere Chance!«
    »Unsere Chance worauf?«, fragte Jig. »Das Einzige, was wir über diesen Tunnel wissen, ist: Wo immer er

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