Die Goblins 02 - Die Rückkehr der Goblins
an, Goblin.« Die zwei Oger begannen vorzurücken. Die Koboldin hatte sich immer noch nicht gezeigt.
»Veka, hör auf rumzuspielen und unternimm etwas wegen dieser Fledermaus«, brüllte Grell in so scharfem Ton, dass Veka sich anschickte zu gehorchen, ohne es überhaupt zu merken.
Der andere Oger schob sich an seinem Kumpel vorbei. »Jig ist dort, in der Grube. Töte die fette Goblin und schnapp ihn dir, bevor er entkommt!«
Töte die fette Goblin. Sie war nichts als ein Hindernis, das ihnen im Weg stand. Ihre Fangzähne gruben sich in ihre Wangen, und die große Ungerechtigkeit von allem ließ ihre Hände beben. Nichts, was sie tat, wäre je gut genug, um den großartigen Jig Drachentöter auszulöschen. Ihr Sieg über den Kobold, ihre Beherrschung von Kräften, die Jig nicht einmal begreifen konnte – nichts davon machte auch nur den geringsten Unterschied. Sie war nichts. Ein Niemand.
Ein Kreischen aus der Grube sagte ihr, dass die Fledermaus da war; ihre Flügel trugen noch zur Heftigkeit des Windes bei, als sie neben Schlitz und den anderen in der Luft stand. Füße mit Klauen von der Länge ihrer Hände griffen nach Braf. Der Goblin baumelte am untersten Teil der Gruppe und hielt sich krampfhaft an seinem Hakenzahn fest, der in Schlitz’ Gürtel eingehakt war.
Braf trat sinnlos um sich und hätte sich um ein Haar selbst in die Grube befördert. »Jig, Hilfe!«
Veka schrie auf. Mit einem kurzen Neigen ihres Stabes riss sie Schlitz und die Goblins zur Seite, gleichzeitig streckte sie die andere Hand aus, die Finger zu Krallen gekrümmt. Magie wirbelte durch ihren Arm, während sie die Fledermaus an sich fesselte, den Bindespruch in den Körper des Tiers zwang, bis ihre Macht durch jede Ader, jeden Knochen, jeden Blutstropfen pulsierte. Wie ein magisches Netz schloss sich ihr Wille um die Fledermaus und kontrollierte jede ihrer Bewegungen.
Veka machte die Augen zu und sprang aus dem Tunnel. Sie konnte immer noch sehen, denn sie benutzte die Sinne der Fledermaus. Für das Tier war Veka ein scharf umrissener Schatten, der sich in die Leere wölbte, und es war eine simple Sache, unter sie zu fliegen und sie aufzufangen.
Das borstige Fell stank, und durch die schlagenden Flügel hätte sie fast den Halt verloren, aber sie klammerte sich mit einer Hand an dem knochigen Flügelrand fest, wo er in den Körper überging. Sie zog sich nach oben und drückte ihrem Reittier die Knie in die Seiten. Einen schrecklichen Moment lang dachte sie, die Fledermaus wäre nicht in der Lage, sie zu tragen, doch der Körper dieses Tieres war so gebaut, dass es Beute greifen und forttragen konnte, die weit größer als Veka war. Flügel schlugen und zerrten schmerzhaft an ihren Armen, aber sie brachten sie vom Tunnel fort. Als sie die Augen öffnete, nahm sie die anderen sowohl mit ihrer eigenen Sehkraft als auch mit den farblosen Schattensinnen der Fledermaus wahr. Noch nie hatte sie so scharf gesehen, und im Vergleich zum Gehör ihres neuen Haustiers wirkten Goblinohren so schwach und erbärmlich wie die von Menschen. Sie hörte jeden Schritt, den die Oger machten, jeden Fluch, den Schlitz wisperte, alles.
Schwindel erregende Begeisterung wallte in ihr auf. Sie musste kämpfen, um nicht loszulachen, denn sie fürchtete, dass sie dann nicht mehr aufhören könnte. Selbst Jig glotzte sie verwundert an, und Furcht wie Ehrfurcht standen ihm ins knochige Gesicht geschrieben. Jig Drachentöter sollte nur versuchen, den Ruhm für diese Rettung für sich in Anspruch zu nehmen! Nie wieder würde sie die Spötteleien von Goblinwachtposten oder die Verachtung eines Hobgoblins über sich ergehen lassen müssen. Sie war Veka, die Fledermausreiterin! Sie … sie … Sie hatte absolut keine Ahnung, wie sie diesen letzten Spruch bewerkstelligt hatte. Die Fledermaus ließ sich zur Seite kippen, sie kämpfte gegen Vekas Kontrolle an. Sie schien nicht mehr hinter Schlitz und den anderen her zu sein, sie wollte einfach nur noch weg. Und sie wollte die Goblin loswerden, die sich an ihrem Rücken festklammerte.
»Nein, flieg zur Brücke hoch, du blöde Fledermaus!« Sie bewegte ihren Stab und levitierte die anderen höher. Warum wollte die Fledermaus nicht gehorchen? »Natürlich! Sie kann mich nicht verstehen! Ich muss ihre Handlungen unmittelbar beeinflussen.«
Die Fledermaus war ein dummes Geschöpf. Als Veka sie unter sich gelockt hatte, hatte das Flattertier geglaubt, von selbst auf diese Idee gekommen zu sein, und sie bereitwillig
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