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Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition)

Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition)

Titel: Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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einmal die bekannte Welt auf der Suche nach den Wiedergeburten der einstigen Götter und Dämonen. Plötzlich stieß ich auf den mächtigen Usul. Usul, der Wissende. Das Schicksal war mir wohlgesinnt und brachte mir eine außerordentliche Opfergabe! Ich hatte die Insel längere Zeit nicht mehr verlassen, weil ich fieberhaft an meinen Eroberungsplänen gearbeitet hatte, aber um mir diese besonders kostbare Seele einzuverleiben, machte ich mich selbst auf den Weg.
    Doch die Mühe erwies sich als unnötig. Der einstige Gott war aus seinem Gefängnis in Wallos entkommen und war längst auf dem Wege zu mir. Als wir uns begegneten, warf er sich mir zu Füßen und bot mir seine Hilfe an, wenn ich ihm gegenüber Gnade walten ließe, denn er hatte erkannt, wie sehr ich ihm und seinesgleichen überlegen war. Zum Schein ging ich auf sein Angebot ein und nutzte sein übermenschliches Wissen, um meine eigenen Wissenslücken zu schließen: So erfuhr ich, dass sich Sombre mit der einstigen Königin von Lorelia verbündet hatte, dass die beiden besiegt worden waren und die Erben von Ji das Jal mitsamt allen Göttern und Dämonen vernichtet hatten, allein indem sie es verleugneten. Usul erzählte mir noch vieles mehr, aber sein Gebrabbel war teilweise so verworren, dass ich nicht viel verstand. Seine Wiedergeburt war offenbar hochgradig geistesgestört. Vielleicht war der Gott aber auch schon immer wahnsinnig gewesen.
    Allerdings war er noch so weit bei Verstand, dass er ahnte, was ich mit ihm vorhatte. In tiefster Nacht machte er sich auf meinem Schiff davon und entzog sich mir genauso, wie er auch meinem treulosen Sohn in Wallos entkommen war.
    Ich machte mir nicht die Mühe, ihn zu verfolgen. Was hätte das genutzt, da er jeden meiner Schritte vorausahnen konnte? Außerdem gab es Wichtigeres zu erledigen. Im Fieberwahn hatte Usul vorhergesagt, dass sich meine Erzfeinde zusammentun, zur Insel Ji reisen und Sombres Grab öffnen würden.
    Der Allwissende hatte mir allerdings nicht mitteilen können, was sie dort vorfinden würden. Vielmehr hatte er mir auf meine Nachfrage hundert verschiedene Antworten gegeben, eine rätselhafter als die andere. Offenbar hatte Usul bei seiner Wiedergeburt nicht nur den Verstand, sondern auch teilweise das Gedächtnis verloren – ich wurde aus seinem Gestammel einfach nicht schlau. Deshalb musste ich unbedingt vor meinen Erzfeinden zur Insel von Ji gelangen.
    Nicht dass mir die Erben von Ji Angst einjagten, aber ich wollte gegen alle Eventualitäten gewappnet sein. Ich schickte einen Trupp Männer los, der sich um die jüngsten Erben kümmern sollte. Usuls Gestammel hatte ich entnommen, dass sie sich in Benelia treffen würden. Ich selbst würde den Unseligen, die es wagten, mir die Stirn zu bieten, auf Ji zuvorkommen und sie anschließend mithilfe meiner Magie auf ihrem eigenen Schiff in die Falle locken.
    Die Begegnung war weniger erfreulich, als ich gehofft hatte. Die Hunde leisteten erbitterte Gegenwehr und weigerten sich rundweg, meine Überlegenheit anzuerkennen. Enttäuscht von dem misslungenen Racheversuch begnügte ich mich damit, ihr Schiff anzuzünden und sie den Tiefen des Meers zu überantworten.
    Vielleicht liegen sie immer noch auf dem Meeresgrund. Allerdings kann ich ihre Gwelome nicht mehr wahrnehmen, und das lässt mir keine Ruhe. Ist es den Erben von Ji tatsächlich gelungen, dem Tod zu entrinnen? Aber wenn ja – wie? Und wo sind sie jetzt?
    Doch im Grunde sind diese Fragen belanglos. Sie reizen nur meine Neugier. Es spielt keine Rolle, ob meine Feinde am Meeresboden von Krebsen gefressen werden oder sich irgendwo verkrochen haben, um meinem Zorn zu entgehen, denn es ändert nichts an der Tatsache, dass sie machtlos gegenüber den neuen Kräften sind, die ich mir angeeignet habe.
    Und falls sie größenwahnsinnig genug sein sollten, mich noch einmal herauszufordern, halte ich eine Überraschung für sie bereit. Denn ich habe das Grab des Dämons geöffnet.

ERSTES BUCH
    DIE KÖNIGIN DESNESTS

N ajels Augen brannten. Nach dem langen dunklen Tunnel blendete ihn das grelle Sonnenlicht über den Berggipfeln, und der Schweiß lief ihm in Strömen von der Stirn. Nach der kopflosen Flucht durch die Gänge, bei der gierige Hände nach ihm gegriffen und versucht hatten, ihm Arme und Beine auszureißen, versuchte er verzweifelt, wieder zu Atem zu kommen. Eine der Kreaturen hatte ihm die Augenbraue aufgerissen, und das Blut rann ihm über die linke Wange und nahm ihm teilweise die Sicht. So

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