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Die Götter von Freistatt

Die Götter von Freistatt

Titel: Die Götter von Freistatt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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hinderlichen Gewand und bewaffnete sich, um gegen die höllischen Kräfte seines Feindes zu kämpfen und, wie es aussah, auch gegen die Nacht.
    Ölgefüllte Feuerkugeln flogen über die Mauer in den Hof, flammende Pfeile schossen herbei, Speerspitzen und Klingen blitzten und sangen, als sie mit weichem Zischen, von dem Jubal gehofft hatte, nie wieder hören zu müssen, töteten.
    Es war gespenstisch, daß keine menschlichen Stimmen laut wurden: Weder seine Falkenmasken noch ihre Gegner brüllten oder schrien. Dafür prasselte das Feuer, die Pferde schnaubten, und wenn sie zu Boden gingen, ächzten sie wie gefallene Männer.
    Jubal erinnerte sich an das ungute Gefühl in seinem Magen, als Zalbar ihm anvertraut hatte, daß die merkwürdigen Laute größter Qual, die aus dem Arbeitsraum des Vivisezierers gedrungen waren, sich dem Höllenhund Tempus entrangen. Auch an die schlimmen Vorahnungen erinnerte er sich, als einige seiner sich verfolgt fühlenden Männer ein Ende mit dem machen wollten, der rein zu seinem Vergnügen, wie es schien, hinter den Falkenmasken her war, und es ihnen nicht glückte.
    Doch jetzt war keine Zeit für lange Überlegungen.
    Es gab nur eins, sich in das Kampfgetümmel zu stürzen (das offenbar überall herrschte, denn der Angriff erfolgte von allen Seiten aus der Dunkelheit), Befehle zu brüllen, Führer zu ernennen (zwei), und Ersatz für die Gefallenen (drei) anzuweisen. Dann hörte er Jubelschreie und teuflisches Gebrüll, und da wurde ihm klar, daß jemand die Sklaven aus den Pferchen befreit hatte. Jene, die nichts mehr zu verlieren hatten und Rache, wenn nicht Tod, suchten, waren bewaffnet mit was immer sie finden konnten. Jubal sah weitaufgerissene, weißgeränderte Augen, gefletschte Zähne und der ganzen Meute voran den Eunuchen aus Kadakithis’ Palast. Der Schlüssel zu seinem eisernen Kragen war in Jubals Gewand gewesen, das er in Reichweite des Burschen ausgezogen hatte, dessen entsann er sich jetzt.
    Von plötzlichem Grauen erfüllt, rannte Jubal wie in eine schalldämpfende Blase gehüllt, in der nur sein keuchender Atem zu hören war und sein heftig hämmerndes Herz, das in den Ohren hallte. Im Laufen blickte er über die Schulter. Er sah eine ungewöhnliche Erscheinung im Leopardenfell und mit einem Hornbogen in der Hand die Wachhausmauer herabrutschen. Jubal rannte, bis er die Stallung erreichte, bis er über eine tote Falkenmaske stolperte. Und plötzlich hörte er alles, was bisher gedämpft gewesen war, als eine ohrenbetäubende Symphonie von Mißtönen: klirrende Klingen, krachende Rüstungen, aufgeprallte Leiber, klappernde Beinschienen rennender Männer, das sanfte Sirren von Bolzen, die hell wie der Tod glänzten, wenn sie in das dunkle Gemenge brausten, klingende Lanzen, die gegen Helm oder Schild schlugen und plötzlich in feurigem Licht blitzten.
    Feuer? Hinter Jubal loderten Flammen aus den Stallfenstern, und Pferde brüllten ihre Todesangst hinaus.
    Die Hitze war sengend. Jubal zog sein Schwert und drehte sich in einer fließenden Bewegung. Er schätzte seine Lage ab, wie er es in der Arena gelernt hatte, als die Zuschauer ihm stürmisch zujubelten, während er noch töten mußte, damit er einen weiteren Tag lebte, um wieder töten zu können.
    Er spürte die neuerwachende, freudige Erregung des Gladiatoren, und als die Meute befreiter Sklaven brüllend herbeistürmte, erwählte er den Eunuchen des Prinzen und entriß den toten Händen der Falkenmaske den Speer. Er schwang ihn linkshändig zum Wurf, gerade als der Mann in Leopardenfell und Harnisch mit einem Dutzend Söldnern zwischen ihn und die Sklaven stürmte und ihm so den letzten möglichen Fluchtweg über die Treppe der Westmauer abschnitt.
    Die Flammen hinter ihm schienen noch heißer, so war er froh, daß er sich nicht die Zeit genommen hatte, in die Rüstung zu schlüpfen. Er warf den Speer, und dieser bohrte sich in den Bauch des Eunuchen.
    Der Führer im Leopardenfell kam allein näher und deutete mit der Schwertspitze dreimal nach links.
    War das Tempus in der schrecklichen Rüstung? Jubal hob seine Klinge als Bestätigung zur Stirn und wandte sich der Stelle zu, auf die der Leopardenführer gewiesen hatte. Doch der Mann redete über die Schulter auf seine vorderen Söldner ein, von denen sich drei um den gefallenen Eunuchen kümmerten. Da trat ein Bogenschütze zu dem Anführer und tupfte auf das Leopardenfell. Den angelegten Pfeil richtete er dabei weiterhin auf Jubal, als der Anführer sein

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