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0370 - Teufelsspiele mit Raketen

0370 - Teufelsspiele mit Raketen

Titel: 0370 - Teufelsspiele mit Raketen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teufelsspiele mit Raketen
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Seit zwei Stunden jagten wir hinter dem 15-Tonnen-Sattelschlepper der Northern Electronics her. Er hatte Lenksysteme für Raketenwaffen geladen.
    »Kehr um, Jerry«, sagte mein Freund und Kollege Phil Decker, Special-Agent des FBI wie ich. »Der Truck ist verschwunden. Damit müssen wir uns abfinden.«
    Ich wendete. Nach einer halben Stunde leuchteten vor uns die Lichter von Dobb’s Ferry.
    »Hast du eine Ahnung, Jerry, wie diese Lenksysteme eigentlich aussehen?«
    »Nein, aber sie müssen sehr wichtig sein.«
    Plötzlich entdeckte mein Freund, die ungewöhnlich tiefen Eindrücke der Truckreifen auf dem Feldweg.
    Wir quälten uns durch ausgefahrene Furchen. Drei Minuten später beleuchteten die Scheinwerfer meines Wagens die Rückwand des Trucks. Die Plombe zur Tür des Laderaums war abgerissen.
    »Ausgeräumt«, stellte Phil fest.
    Wir stiefelten um den mächtigen Aufbau herum zum Führerhaus. Der Fahrer lag zusammengekrümmt auf dem Boden. Tot.
    ***
    »Die Ladung hatte einen Wert von mindestens vier Millionen Dollar«, sagte Mr. High, Chef des FBI-Distrikt New York.
    Standscheinwerfer erhellten die Szene auf der Landstraße. Zwei Dutzend Männer krochen auf dem Boden herum, gossen Reifenspuren und Fußabdrücke mit Gips aus, fotografierten und steckten mit Pinzetten jede eventuelle interessante Kleinigkeit in Umschläge, die sie nummerierten.
    Für uns war diese Kleinarbeit nichts Neues. Überraschungen hatte es bis jetzt noch nicht gegeben. Dass unser Chef am Tatort war, zeigte uns, welchen Aufruhr der Überfall verursacht hatte.
    Als ob er meine Gedanken lesen konnte, sagte Mr. High: »Zwischen Washington und New York glühen die Leitungen. Alle fünf Minuten ruft eine militärische Dienststelle an und möchte wissen, wo sie die Ladung des Trucks abholen kann.«
    »Irgendwo in den Staaten«, brummte Phil. Stanley Meeks kam heran. Er gehörte zu Mike Bennetts Mannschaft. Mike ist der Leiter unserer Mordkommission.
    »Hallo, Jerry«, rief Stanley. »Wir haben etwas gefunden, das dich vielleicht interessieren wird.«
    Auf seiner Handfläche glänzte matt schimmernd ein Stück Blei: das Geschoss aus einem 45er Colt. Es trug eine eingefeilte Kerbe.
    »Wir haben es aus dem Rückpolster des Fahrersitzes geholt«, erläuterte Lee. »Es durchschlug den Körper des Fahrers und drang dann in die Rückenlehne ein.«
    Der Mann, der jede seiner Kugeln zeichnete, war uns bekannt wie ein bunter Hund.
    Rod Trimp stammte aus Los Angeles und hatte die kalifornische Heimaterde von seinen Füßen geschüttelt, als ihm die Sohlen darauf zu heiß wurden.
    Zu unserem Leidwesen war er quer durch den ganzen Kontinent in den Osten gekommen und versuchte sich bei uns in New York das aufzubauen, was Leute wie er eine Existenz nennen.
    Vor genau vier Wochen hatte ich zum ersten Mal ein Geschoss gesehen, das als Firmenzeichen die Kerbe auf wies.
    Rod Trimp stand an der Spitze unserer Fahndungsliste.
    ***
    »Gangster?«, fragte Phil zweifelnd. »Was fangen Gangster mit Steuerungssystemen für Raketen an? Verscheuern können sie die doch nicht! Das Zeug ist für sie heißer als eine Wagenladung Rohdiamanten.«
    »Sie müssen’s ja nicht auf eigene Rechnung geklaut haben«, wandte ich ein. »Vielleicht haben sie einen Auftraggeber, der ihnen die Beute geschlossen abnimmt.«
    »Dann müsste der Auftraggeber im Ausland sitzen«, meinte mein Freund. »Ich kann’s mir nicht vorstellen, Jerry. Wie will man eine ganze Wagenladung über die Grenze schaffen? In den Staaten ist das Zeug für die Verbrecher so wertlos wie der Goldschatz von Fort Knox für einen Schiffbrüchigen auf einer Insel.«
    Leider stimmt das nicht ganz. Es gibt einige Löcher in unseren Grenzen, durch die man getrost einen Elefanten führen kann, ohne geschnappt zu werden.
    Ich wollte das gerade meinem Freund entgegenhalten, als Mr. High sich einschaltete.
    »Die Burschen können es nicht wagen, bei den Straßenkontrollen mit ihrem Raub weite Strecken zurückzulegen. Sie werden sich schleunigst einen Unterschlupf suchen, den sie vorher schon ausgewählt haben. Sie werden die Geräte dort aufbewahren und abwarten. Sie wissen genau, dass wir ein Gebiet dieser Größe nicht wochenlang hermetisch abriegeln können.«
    »Wie kommen Sie auf die Idee, die Kerle würden die Geräte wieder abladen?«, fragte Phil.
    »Wenn Sie ein bisschen nachdenken, Phil, kommen Sie von selbst darauf«, lächelte unser Chef. »Die Beute wurde auf der Landstraße auf mindestens zwei Lastwagen

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