Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers
Planeten: um einen unheimlichen Sinn für Humor zu entwickeln. Vielleicht liegt im Lachen der Schlüssel, der uns endlich die Tür zum Glück aufschließt.
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Jetzt oder nie
Wenn ich nicht für mich selbst da bin,
Wer wird dann für mich dasein?
Und wenn ich nur für mich selbst da bin,
Was bin ich dann?
Und wenn nicht jetzt, wann dann?
Hillel
Eines Abends tat Socrates etwas, was gar nicht typisch für ihn war: erstens reichte er mir Papier und einen Schreibstift und forderte mich auf, Notizen zu machen; und zweitens redete er ohne jede weitere Erklärung so lange wie noch nie.
«Du befindest dich mitten in einem Experiment in der Entwicklung der Menschheit», begann er. «Was du jetzt in deinem persönlichen Leben als Teil der gesamten Menschheit in Bewegung setzt, wird weiterreichende Konsequenzen haben, als du dir vorstellen kannst. Wir Menschen sind noch Kinder – wir spielen mit Kräften, die größer sind als wir selbst. Aber wir werden schnell erwachsen.
Uns dämmert erst allmählich, was für eine Herausforderung und was für eine Chance in diesem Augenblick unserer Geschichte liegt. Wir sind gerade erst dabei, aufzuwachen.
Du wirst immer wieder in Versuchung geraten, einzuschlafen, in deine persönlichen Probleme zurückzusinken und in diesem engen Tunnel die größeren Zusammenhänge aus den Augen zu verlieren. Du wirst in einem Meer persönlicher Sorgen Wasser treten und in einer nicht abreißenden Serie von Problemen nur kurze Augenblicke des Friedens und des Glücks erleben.
Aber worum geht es eigentlich im Leben? Sind wir da, um unser Leben mit Wassertreten zu verbringen? Oder gibt es doch noch etwas anderes?
Um die Antwort zu finden, mußt du dich selbst und deine Situation realistisch und mit Mitgefühl betrachten. Sieh deine eigene Rolle darin – deine Verantwortung und deine Entscheidungsfreiheit innerhalb der größeren Zusammenhänge.
Wir alle kennen die Höhen und Tiefen des Lebens; du hast beides schon erlebt. Und obwohl du das, was in der Außenwelt passiert, nicht immer unter Kontrolle hast, kannst du doch selbst entscheiden, wie du darauf reagieren willst. Du kannst dich entscheiden, das Leben als Tanz und nicht als Ringkampf zu betrachten. Und du kannst aktiv daran teilnehmen, statt ein Opfer der Umstände zu sein.
Es gibt Zeiten, wo man die Dinge einfach geschehen lassen muß, und Zeiten, in denen es gilt, selber etwas zu bewirken. Jetzt ist es an der Zeit, aktiv zu werden. Du wirst entweder etwas bewirken oder nur zuschauen, was passiert, oder dich hinterher fragen, was eigentlich passiert ist.
Möchtest du ein friedvoller Krieger oder ein Schauspieler in einer rührseligen Familienserie sein? Entscheide jetzt, was du tun und wer du sein willst. Mit deinen heutigen Entscheidungen legst du den Samen für die Zukunft in die Erde.
Hast du den Mut dazu? Und die Liebe? Wenn du von einer dieser beiden Eigenschaften genug besitzt, dann wirst du die andere automatisch entwickeln.
Doch wenn du einschläfst, versäumst du die Show! Wenn du die größeren Zusammenhänge aus den Augen verlierst, dann verlierst du vielleicht auch deinen Sinn für Humor und wirst ängstlich oder frustriert.
Wenn du dich für den Weg des Kriegers entscheidest, mußt du dich nach wie vor den Herausforderungen des Lebens stellen; sie werden vielleicht sogar noch intensiver. Und doch verändert sich alles: Du beginnst diese Welt als Ausbildungsplatz zu sehen, als Schule für die Seele. Wir alle sind menschliche Wesen, die sich noch in der Ausbildung befinden.
Was das Leben auch bringen mag – packe es an. Gehe alles an, was vor dir liegt. Tue, was du tun mußt – trotz deiner Angst oder Unsicherheit oder deinen Zweifeln. Warte nicht, bis du die innere Motivation dazu verspürst! Das Leben legt selten einen roten Teppich zwischen dir und deinen Zielen aus; meistens ist es
ein Sumpf. Aber denke daran, daß deine Hindernisse zu Sprungbrettern werden können!
Eines Tages, im Augenblick deines Todes, wird dein ganzes Leben noch einmal an dir vorüberziehen. In ein paar Sekundenbruchteilen – denn die Gesetze der Zeit gelten jetzt nicht mehr – wirst du viele Ereignisse deines Lebens noch einmal vor dir sehen, um etwas daraus zu lernen. Und du wirst dir in deinem Bewußtsein dabei zwei Fragen stellen: Hätte ich in diesem Augenblick ein bißchen mehr Mut zeigen können? Hätte ich ein bißchen mehr Liebe zeigen können? Dann wirst du erkennen, ob du dich von deinen Ängsten daran hindern
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