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Die Gordum-Verschwörung

Die Gordum-Verschwörung

Titel: Die Gordum-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Flessner
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Prof. A. Derleth teilgenommen, wer immer das ist, und wann immer das war.“
    „Mehr nicht?“
    „Mehr nicht.“
    „Woher hat dein Franklin seine Informationen?“
    „Von Garbrand Djuren persönlich. Franklin ist nämlich der Sheriff von Glanoury, dem Wohnort der Djurens, einem kleinen Kaff in der Nähe von St. Paul, Minnesota.“
    „Ich dachte, Ostfriesen gibt’s nur in Iowa.“
    „Weit gefehlt. Auch in Minnesota liegt eine kleine Kolonie.“
    „Mit Garbrand Djuren selbst konntest du nicht sprechen?“, fragte Häring.
    „Nein, der lebt sehr zurückgezogen und spricht nicht mit jedem. War schon schwer genug, ihn in den USA überhaupt ausfindig zu machen und den Sheriff von einer schnellen und dringend erforderlichen Amtshilfe zu überzeugen.“
    Hände erhoben sich, suchten seine Schulter und klopften Anerkennung in Ackermanns T-Shirt. Greven versah bereits zwei frische Kärtchen mit den Namen Curt und Thomas. „Indiana Jones und ein Philologe, wer hätte das gedacht. Vielleicht war Curt der Unbekannte, der das Archiv von seinem Onkel geplündert hat. Schließlich war die Pflegerin nicht dabei, und die genauen Umstände sind uns ja unbekannt. Das übernimmst du. Wo immer sich Thomas Djuren ‘in Europe’ aufhält, sieh zu, dass du ihn findest. Für seinen Bruder dürfte das Telefonbuch reichen. Mit einem bisschen Glück sind die Djuren-Brothers unser Missing link.“
    Ackermann nickte, als hätte er mit diesem Auftrag gerechnet, und reichte das Fax an Jaspers weiter, der durch ständiges Zupfen an dem Papier sein gesteigertes Interesse angemeldet hatte. Die Blicke der anderen richteten sich wieder auf die Kärtchen.
    Greven war froh, dass Mona ihn verarztet hatte. Es war nicht das erste Mal. Seit dem Schuss aus dem Nichts brauchte er sie mehr denn je, brauchte die Energie, die sie ihm immer wieder übertrug, und die er gerade heute zu spüren glaubte. Plötzlich schien alles zu laufen, schien Bewegung in die Aufklärung des Falls zu kommen, schien sich der Gordische Knoten doch langsam zu lösen. Vielleicht reichten ein paar Tage aus, in denen er sein Team gezielt einsetzte, ein paar Tage, in denen sie sich voll und ganz auf die hier aufgespießten Verdächtigen konzentrierten und sich nicht um jahrhundertealte Bücher kümmerten, derer man sowieso nicht habhaft werden konnte. Die Djuren-Brothers waren dagegen endlich einmal eine vielversprechende Spur, und auch von der Laue hatte er noch nicht aufgegeben.
    „Wer kümmert sich um den?“
    „Um wen?“
    „Von der Laue.“
    Häring hob zaghaft seine Hand.
    „Gut. Und du gehst die Clique durch“, sagte Greven zu Jaspers. „Es ist besser, wenn ich da gar nicht in Erscheinung trete. Nur diese fünf Namen. Das übliche Programm. Ich will da endlich Klarheit haben. Die Adressen sind im Oltmanns-Ordner“, fügte er hinzu, denn er kannte sich perfekt aus in den Akten. Heute jedenfalls.
    Häring, Jaspers und Ackermann stoben auseinander, setzten sich an die Telefone, verscheuchten bunte Fische und schlingernde Schiffe von den Monitoren ihrer Rechner. Greven blieb noch eine Weile vor dem grünen Samt, wies den Djuren-Brothers ihre Plätze zu und verteilte Pfeile, die er beschriftete. Ein abstraktes Bild entstand vor seinen Augen, das an Werke von Klee oder Kandinsky erinnerte. Das Zentrum des Bildes wurde von Gordum beherrscht, um das sich Namenskarten und Pfeile gruppierten.
    Die folgende Nacht war eine traumlose. Keine Bilder tauchten auf, keine Illuminaten und Großmeister verfolgten ihn, noch er sie. Er war einfach nicht da. Nichts war da. Nur der Schlaf. Und Mona natürlich.

24. Kapitel
     
    Thomas Djuren ist am 3. Mai um 9.40 Uhr mit dem TWA-Flug 1165 aus Chicago in Frankfurt eingetroffen“, verkündete Ackermann nicht ohne Stolz.
    „Dann bedeutet also ‘in Europe’ tatsächlich Deutschland. Ich möchte wetten, dass er sich bei seinem Bruder in Oldenburg aufhält“, kommentierte Greven die Nachricht.
    „Soll ich jetzt den Kollegen anrufen?“
    „Auf jeden Fall, aber er soll vorsichtig sein. Wir kennen die beiden nicht und wollen sie auch nicht aufscheuchen. Diesmal spielen wir das Phantom.“
    Der Elan des Vortags hielt an. Greven saß wie eine Spinne im Netz, in einem ordentlichen Netz, und registrierte die Schwingungen der Signalfäden, in der Hoffnung, dass bald ein dicker Brocken daran kleben bleiben würde. Wieder spürte er eine Schwingung. Häring und Jaspers erschienen vor seinem noch immer aktenfreien Schreibtisch.
    „Die letzten

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