Die groeßten Faelschungen der Geschichte
solche Nachrichten nicht nach draußen. Aber der Teppich unter den Füßen Stalins färbte sich blutig rot. Das Ende sollte nicht lange auf sich warten lassen.
AUF DEM GIPFEL DER MACHT
Schreiben wir das Leben von Stalin fort, dessen Bildnis zu seinem Geburtstag in den Himmel über Moskau gebeamt wird, der als guter Patriot von allen Plakaten huldvoll auf sein Volk herablächelt, der verehrt wird wie ein Heiliger.
Sein weiteres Leben war zunächst eine einzige Abfolge von Siegen: Als Hitler die Macht ergriff, war er raffiniert genug, einen Nichtangriffspakt mit ihm abzuschließen. Beide, Hitler und Stalin, waren aus dem gleichen Holz geschnitzt, einer war skrupelloser als der andere. Zunächst ließ sich das Spiel gut an: Der Geheimpakt mit Hitler verschaffte
Stalin Luft. Er gewann Zeit und verleibte sich in aller Ruhe insgesamt 471.000 Quadratkilometer und eine Bevölkerung von 23 Millionen Menschen ein, unter anderem die baltischen Staaten, einen großen Teil Polens und Bessarabiens (= eine Landschaft in Südosteuropa). Er rieb sich die Hände, die Rechnung schien aufzugehen. Als Hitler jedoch seine Truppen in die Sowjetunion einmarschieren ließ, fiel Stalin aus allen Wolken. Er raffte sich auf und organisierte mit aller Härte den Widerstand. Hitler verlor nach anfänglichen spektakulären Blitzsiegen die Schlacht von Stalingrad, die USA und die Engländer verdarben ihm das Spiel an der Westfront. Hitler kämpfte schließlich auf verlorenem Posten und verlor den Zweiten Weltkrieg. Damit war Stalin obenauf. Er gehörte zu den strahlenden Siegern: Hatte er nicht Nazi-Deutschland niedergerungen? Stalin hielt sich für den mächtigsten Mann der Welt, dem allenfalls noch die USA das Wasser reichen könnten. Die Weltpresse zeigte ihn an der Seite Churchills und Trumans. Stalin war der starke Mann, mit dem alle rechnen mussten. Doch Stalin hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht.
ENDE UND FAZIT
Stalin erlitt schließlich das elendiglichste Schicksal, das man sich vorstellen kann. Er hatte zu viele Menschen, zu viele Morde auf dem Gewissen. Er begann unter Verfolgungswahn zu leiden, wie viele Cäsaren vor ihm. Hinter jeder Ecke vermutete er einen Verräter. Und so ließ er foltern und gefangen setzen und hinrichten. Selbst seine engsten Vertrauten waren nicht mehr sicher vor ihm. Hinter jedem Gesicht konnte ein Feind lauern. Dabei hatte er nur einen einzigen Feind – sich selbst.
Gleichzeitig nahm sein Selbstverherrlichungswahn krankhafte Formen an: Er ließ sich verklären, ließ meterhohe Statuen von sich errichten und sich von den Medien besingen. Er befahl die Ermordung vieler linientreuer Stalinisten. Er kannte keine Loyalität mehr, nur noch
Angst. Selbst unter seinen engsten Mitarbeitern könnte sich ein Feind befinden. Er kannte nur noch einen einzigen Gott, sich selbst, und dieser Gott war wahnsinnig. So starb er 1953.
Solschenizyn vermutet, bei Stalins Tod hätten fremde Hände nachgeholfen, aber die Quellenlage ist nicht eindeutig. Nicht viel später stürzte man seine Kolossalstatuen. Selbst die Kommunisten begannen, sich seiner Person zu schämen: Statuen wurden zertrümmert, Bilder abgerissen und Schriften zerrissen.
Aber was ist das Resultat? Die Bilanz? Das Nettoergebnis?
Der emigrierte Statistikprofessor Kurganow rechnet vor, dass von Beginn der Oktoberrevolution 1917 bis zum Jahre 1956 in der ehemaligen UdSSR alleine 66 Millionen Menschen ums Leben kamen. Aber die Zahlenangaben variieren unter Wissenschaftlern. 5
Der Autor Rubel erklärte bezüglich Stalin: „Ganze Nationen wurden durch die Abflussrohre gepumpt und dazu Millionen und aber Millionen von Heimkehrern aus Kriegsgefangenschaft und Zwangsarbeit. “ 6
In den „Besserungslagern“ der Psychopolitik und durch die „zweite Völkerwanderung“ wurden weitere Millionen Zivilisten, ja ganze Völkerschaften hingemordet. Ganze Nationen verschwanden vom Angesicht der Erde, weil es für russische Heimkehrer aus dem Zweiten Weltkrieg zu Hause einen Stalin gab.
Stalin war ein Teufel in Menschengestalt, ein Zwillingsbruder Adolf Hitlers, ein Wahnsinniger, dem ein paar Millionen Morde nichts galten. Er hielt sich für einen Gott. Und ein Gott kann nach Belieben Leben geben und Leben nehmen. Kein Ausdruck des Abscheus ist groß genug, um diese Bestie in Menschengestalt wirklich zu beschreiben. Fassungslos kann man nur vor einigen Altkommunisten stehen, vor einigen Ewig-Gestrigen, die immer noch an das Märchen von Väterchen Stalin glauben
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