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Die groeßten Faelschungen der Geschichte

Die groeßten Faelschungen der Geschichte

Titel: Die groeßten Faelschungen der Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Fabian
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Mitglied der Kommission für Ernährungspolitik, Mitglied des Exekutivkomitees der Regierung und Leiter für die Lebensmittelbeschaffung. Er war der erste Mann des Nordkaukasischen Militärbezirkes und Vorsitzender des Revolutionären Kriegsrates. 1919 war Stalin Delegierter des ersten Kongresses der Kommunistischen Internationale (Komintern), Mitglied der Kommission für die Abfassung eines Parteiprogramms, Leiter des Amtes Staatliche Kontrolle und so weiter und so fort. Mit einem Wort: Stalin machte Karriere. Er boxte sich als Apparatschik nach ganz oben.
    Mit Lenin im Rücken, der den Unentbehrlichen brauchte, seine Verschlagenheit schätzte und der ihn immer wieder als Mann fürs Grobe benutzte, fiel es ihm leicht, immer mehr Macht an sich zu reißen. Stalin arbeitete eng mit der Geheimpolizei zusammen und war ein fleißiger Maulwurf. Der gesamte Parteiapparat wurde mit seinen Leuten durchsetzt. Nach außen hin diente er Lenin, in Wirklichkeit längst nur seinen eigenen Zielen. Der Terror wurde legitime Methode, um die Macht aufrechtzuerhalten. Als Lenins Ende abzusehen war, erlaubte sich Stalin erstmals Frechheiten gegenüber seinem Ziehvater. Lenin versuchte noch, in letzter Sekunde das Ruder herumzureißen, aber es war zu spät. Stalin hatte sich in allen wichtigen Machtpositionen festgesetzt. Überall hatte er seine Verbündeten, während er selbst Hunderte Pöstchen besetzte. Als Lenin starb, gab es nur einen einzigen möglichen Nachfolger: Josef Stalin.
    Mit unerhörtem politischem Instinkt machte sich Stalin in der Folge daran, seinen Machtanspruch zu zementieren. Er konstruierte aus den Reden Lenins seinen persönlichen Machtanspruch, die Ideologie musste stimmen! Dann wurden die populärsten Gegner beiseitegeräumt. Er entledigte sich der lautstarken Linken ebenso wie der Rechten in der eigenen Partei. Als niemand mehr gegen Stalin aufzubegehren wagte, als alles auf eine einheitliche Linie eingeschworen worden war – mit
den Mitteln der Propaganda, des Terrors und des Mordes – machte er sich daran, die Produktion anzukurbeln wie nie zuvor. Aber mit welchen Mitteln! In Fünfjahresplänen wurden die Menschen mit der Peitsche und mit dem Gewehr gezwungen zu schuften, bis die Knochen brachen. Die Einzelbauernhöfe wurden abgeschafft, schließlich galt es, eine sozialistische Gesellschaft zu errichten, die bei Licht betrachtet nichts anderes war als ein gigantischer Staatskapitalismus. Niemand durfte Geld besitzen, Besitz war unmoralisch, dem Staat gehörte alles. Und der Staat war Stalin.
    Während in den sogenannten kapitalistischen Ländern eine Oberschicht existierte und eine enorm breite Mittelschicht, gab es in der Sowjetunion nur eine winzige Oberschicht, sehr viel kleiner als in den kapitalistischen Ländern. Eine Mittelschicht existierte praktisch nicht. Mit anderen Worten: Das gesamte Lehrgebäude des Kommunismus, in der Theorie so fein, war eine gigantische Seifenblase, eine Lüge, ein Wunschtraum. Der „Sowjetmensch“ musste vor allem das sozialistische Eigentum schützen, das allerdings dem Staat gehörte. Vormals selbst ein Räuber und Dieb erfand Stalin jetzt drakonische Strafen für Diebstahl. „Güterraub auf dem Eisenbahn- und Wassertransport, Diebstahl von Kolchose- und Genossenschaftsvermögen wird mit Erschießen und Konfiszierung des gesamten Vermögens bestraft. “ ( 2
    Menschen wurden eingekerkert, gefoltert und erschossen.
    Der Reallohn sank, die soziale Ungleichheit wurde größer, der viel gepriesene Bauer degenerierte zum Lohnsklaven. Ein Menschenleben galt nichts mehr. Ein Beispiel: Der von 1931 bis 1933 dauernde Bau des 227 Kilometer langen Belomor-Kanals (zwischen dem Weißen Meer und der Ostsee) forderte 700 Menschenleben – pro Tag! Hunderttausende Arbeitssklaven kamen (in der offiziellen Propaganda so hoch gelobt) bei dem Unternehmen ums Leben.
    Aber Stalin war besessen. Er wollte der Erste sein, der Beste, der Größte, der Beherrscher der Welt.

    Die „Umerziehung des Sowjetmenschen im Geiste des Sozialismus“ wurde mit Terror vorangetrieben. Arbeitszwang, Arbeitskontrolle und brutale Unterdrückung waren die Methoden, die die Sowjetunion industrialisierten. Die Intelligenz des Westens schwieg, ja erklärte sich vielfach solidarisch mit dem Terror Stalins; in den feinen Salons diskutierte die geistige Elite höchst gelehrt über den Segen des Kommunismus.
    Diese Bankrotterklärung der Intellektuellen ist nur zu verstehen, wenn man Stalin versteht. Der Diktator

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