Die groeßten Faelschungen der Geschichte
Menschewiken in einer offenen Schrift Lenin der Mitverantwortung an Raubüberfällen, Erbschaftserschleichung, Falschmünzerei und eigenmächtiger Beschlagnahme gestohlener Gelder bezichtigten und konkrete Details veröffentlichten, war Stalin gefragt. Und Stalin räumte gründlich auf!
Immer wieder beschaffte er frisches Geld – mit Expropriationen. Enteignungen fanden angeblich nur statt, um Ungerechtigkeiten auszugleichen.
Aber wie rechtfertigt man Raubüberfälle? Morde? Erbschaftsschleicherei? Falschmünzerei? Man muss die Luft anhalten: Die hochgelobten,
viel besungenen, in Kolossalstatuen verherrlichten Helden wie Lenin und Stalin sind nichts als kleine Diebe! Sie besaßen jedoch genug Frechheit, alles mit Phrasen und Slogans hübsch zu verstecken. Sie raubten und mordeten – und bedienten sich der Mittel der Propaganda (der dunklen Seite der Public Relations) und der öffentlichen Lüge im größten Stil, um alle Untaten unter den Teppich zu kehren. Sie sprachen hochgestochen von Expropriationen! Tatsächlich wurden die Methoden der Schwarzen Propaganda, ein Teilgebiet der Public Relations, bis heute nicht zur Gänze ausgelotet. Bevor wir also die Geschichte Stalins weitererzählen, sollten wir zunächst einen Blick auf die brisanteste „Disziplin“ des 20. Jahrhunderts werfen.
NOCH EINMAL: PUBLIC RELATIONS
Schon früh wurde am Mythos Stalin gezimmert. Vorher war der Mythos Lenin aufgebaut worden: das Märchen von dem ewigen Revolutionär, dem allgütigen Vater, dem nur daran gelegen war, das Proletariat aus der Knechtschaft zu befreien.
Eigene Propagandatechniken wurden entwickelt, einen Lenin und danach Stalin ins Übermenschliche zu erhöhen. Die Methoden: Gut-Böse-Botschaften, mit Gefühlen und nochmals Gefühlen durchtränkt. Slogans, Schlagworte und Parolen taten alle Dienste. Von nicht zu unterschätzender Bedeutung war der Marxismus, der intellektuelle Hintergrund. Karl Marx avancierte erst jetzt zum Moses, der sozusagen die Zehn Gebote überreicht hatte. Marx und Engels wurden unfehlbar, sie hatten die Wahrheit, die geschichtliche Wahrheit, die philosophische Wahrheit, die vollständige Wahrheit entdeckt.
Erst wurde Lenin zum Übervater hochstilisiert, danach war Stalin an der Reihe. Ein Persönlichkeitskult ohnegleichen war die Folge. Die Presse hämmerte den Menschen den Führerkult ein, bis kein anderer Gedanke mehr gedacht werden konnte. Stalin war der Wachsame, der
Unermüdliche, der Voraussehende, der Gütige. Stalin war der Weise, der Lehrer, der siegreiche Feldherr. Denkmäler wurden aufgestellt, Plakate angeschlagen. Als ein Puschkin-Denkmal errichtet werden sollte, diskutierte man, ob man nicht besser Stalin ein Denkmal setzen solle mit einem Puschkin-Buch in der Hand.
Wer nicht spurte, bekam es mit der GPU zu tun, der Gossudarstwennoje Politischeskoje Uprawlenije, der Sowjetischen Staatspolizei. Über Moral und rechte Gesinnung entschied diese Polizei. Nur wer den rechten Führer anbetete, war moralisch: erst Lenin, dann Stalin.
Alle Register der Public Relations wurden gezogen. Als neue Methoden/Medien der Beeinflussung aufkamen, wie etwa das Radio, konnten die Menschen wie nie zuvor manipuliert werden. Zur Methode dieser perfiden Propaganda gehörte es, oppositionelle Stimmen gar nicht erst zu Wort kommen zu lassen. Dazu wurden die unglaublichsten Techniken kultiviert.
DER UNAUFHALTSAME AUFSTIEG
Aber verfolgen wir zunächst den unaufhaltsamen Aufstieg von Josef Stalin weiter, bevor wir auf diese Techniken zu sprechen kommen, die uns noch heute den Atem verschlagen. Stalin avancierte zum Kommissar mit beträchtlichen Vollmachten. Erst jetzt durfte er offiziell und erlaubtermaßen Jagd auf die Reichen machen. Jedermann konnte bequem enteignet werden, der etwas besaß. Es war schon immer in der Geschichte äußerst lukrativ, den Neid der Besitzlosen zu wecken und sie gegen die Herrschenden aufzustacheln, um schlussendlich sich selbst die Taschen zu füllen. Genauso ging Stalin vor. Der Besitz von Geld wurde praktisch eine Straftat. Wer es zu etwas gebracht hatte, wurde automatisch als Räuber betrachtet. Gleichzeitig wurden die Bauern angehalten zu produzieren, aber mit vorgehaltener Pistole. Stalin befand sich jetzt in der Position, gerade diese Entwicklungen voranzupeitschen:
1917 war er Mitglied des Russischen Zentralexekutivkomitees (ZEK) und Volkskommissar für nationale Angelegenheiten. Öfter fungierte er auch als Vorsitzender des Rates der Volkskommissare. 1918 war er
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