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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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Garde im Bilde, über die Befehle, die du erhalten hast, und deren Gründe.«
    Die Pradordrohne stieg jetzt ein Stück weit an, als sie ihre AG ausprobierte. Sniper wich zurück und sah zu, wie sie die von ihm herausgezogenen Komponenten und Kabel wieder einzog. Die Selbstreparaturmechanismen verfügten nun wieder über Strom und machten sich ans Werk. Die Luke klappte zu, aber die Drohne konnte noch nicht wieder jede Sondierung blockieren, so dringlich widmete sie sich der Umleitung von Energie zu den Batterien und Akkus, die primär ihre Strahlenwaffen versorgten.
    »Was möchtest du dann?«, fragte sie.
    »Einen Gefallen erwidern – dich retten.«
    »Warum?«
    »Warum hast du mich nicht in die Verteidigungswaffen deines Meisters fliegen lassen?«, lautete Snipers Gegenfrage.
    »Es war mir nicht befohlen worden.«
    »Dann muss die gleiche Antwort reichen. Aber sag mir: Welche Befehle hast du jetzt?«
    Die Drohne reagierte nicht gleich und schien unfähig, mit einer Antwort aufzuwarten. Sie stieg höher.
    Sniper schlug vor: »Dein abschließender Befehl hatte zu deiner Vernichtung führen müssen, sodass ich bezweifle, dass du überhaupt noch Befehle zu befolgen hast.«
    »Ich habe keine Befehle mehr. Was soll ich tun?«
    »Was immer du möchtest«, antwortete Sniper.
    Die Pradordrohne sank auf den Felsboden zurück. Sniper bemerkte, dass sie die Stromzufuhr zu den Waffen reduziert hatte und sich jetzt auf die Selbstreparatur konzentrierte. Während sie ihre aktuelle Lage überdachte, ging Dreizehn wieder online, nachdem er das Studium der Daten abgeschlossen hatte.
    »Ich verstehe«, sagte die kleine Drohne. »Nur ein Vrell war an Bord – diese Drohne.«
    »Exakt.«
    »Solltest du das nicht dem Hüter ausrichten?«
    »Wahrscheinlich, aber ich werde es nicht tun.«
    Ein Tentakel schlängelte sich um Bones und zerdrückte ihn wie eine Hand voll Strohhalme, ehe er ihn wegwarf. Aesop hatte Bloc inzwischen auf den Felsen geschleudert und prügelte auf ihn ein. Es schien, dass der Reifi noch immer nicht gesehen hatte, was hinter ihm aufragte. Bloc jedoch hatte es gesehen. Er brüllte unzusammenhängende Worte und versuchte unter Aesops Schlägen zu den Laufplanken zu kriechen. Die Monsterschnecke wuchtete sich jetzt auf den Rand des Kleinen Flints, und fast schien es, als widerstrebte es ihr, voll aus dem Meer aufzutauchen.
    Erlin empfand eine fast trunkene Belustigung. Ambel legte ihr eine Hand auf die Schulter.
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte er. Dann folgte er Keech, begleitet von Janer und den übrigen Kapitänen.
    Als Keech die beiden Streithähne erreichte, versetzte er Aesop einen kräftigen Tritt in den Magen, der den Reifi von Bloc schleuderte; dann zog er eine Impulspistole und legte sie an. Als Nächster traf Ron ein, gerade rechtzeitig, um von einem Tentakel niedergeschlagen zu werden. Ein weiterer Tentakel zuckte heran, und Drum flog in hohem Bogen durch die Luft und landete krachend auf der Einstiegstreppe zum Schiff. Erlin hielt es für einen Glückssturz – er hätte im Meer landen können –, aber Drum schien es mit dem Wiederaufstehen nicht eilig zu haben. Auf einmal bemerkte Erlin, dass sie, ohne darüber nachzudenken, auf eine der Laufplanken getreten war.
    Keech zerrte Bloc derweil auf die Beine und zurück zum Schiff. Als ein Tentakel über ihm auftauchte, drehte er sich um und jagte einen konstanten Strom Schüsse hinein. Der Tentakel wurde unter dem heftigen Beschuss zurückgerissen. Keech schleuderte Bloc auf die Laufplanke, die an jene angrenzte, auf der Erlin stand, und sie verfolgte, wie der neuerdings zum Leben erwachte Mann auf das Schiff zuhastete. Ambel und Janer bemühten sich jetzt darum, Ron zu befreien, und die enorme geballte Kraft der Alten Kapitäne zeigte erste Wirkung.
    Aber da waren noch mehr Tentakel im Einsatz; einer schlängelte sich um Aesop und hob ihn hoch in die Luft. Als dieser Tentakel wieder herunterpeitschte und ein schwerer dumpfer Schlag an die Schiffsflanke krachte, zuckte Erlin zusammen; sie sah, dass Aesop einen Moment an der Schiffsflanke klebte, ehe er ins Meer stürzte. Als sie den Blick senkte, stellte sie fest, dass sie inzwischen auf dem eigentlichen Kleinen Flint stand.
    Was zum Teufel mache ich hier? Dumme Frage!
    Das einzelne tellergroße Auge wandte sich ihr zu, und die Riesenschnecke stieg höher, zeigte den klappernden Schnabel und fuhr die Korkenzieherzunge aus. Das Tier erkannte sie - Erlin wusste das –, und während es sich entsprechend auf

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