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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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gelegentlich von den Triebwerken erzeugten Geräusche ließen ihn spekulieren, dass die Position des Schiffs sorgfältig justiert wurde. Er blickte über die Reling und sah, dass sie tatsächlich direkt neben dem Kleinen Flint lagen – jener Insel, die Sable Keech zu einem heiligen Ort gemacht hatte.
    Die Schwarmintelligenz unterbrach erneut Janers Monolog. » Windtäuscher hat vor weiteren Geldstrafen gewarnt, falls der Kleine Flint in irgendeiner Form beschädigt wird.«
    »Wahrscheinlich hat er gehofft, dass das Schiff mitten hineinkrachen würde«, brummte Janer.
    »Erzähle mir doch jetzt aus deiner Sicht, was geschah, als du in Olians Bank eintrafst.«
    Janer deutete übers Deck auf eine Versammlung aus Hoopern und Reifikationen, die sich mittschiffs gebildet hatte. »Du wirst warten müssen. Das möchten sicher auch andere hören.«
    Keech hatte Janer erzählt, dass, falls er sich recht erinnerte, seine Zeit hier auf dem Kleinen Flint keine religiöse Erfahrung gewesen war. Vielmehr hatte er damals Visionen einiger sehr menschlicher Teufel, versuchte zu überleben und entkam von hier, um in einem von Janer gebastelten Behelfstank zu landen, wo Erlin ihn als Hebamme in ein neues Leben führte.
    Keech stand jetzt mit Ron und Erlin ein Stück von der Versammlung entfernt. Janer näherte sich ihnen.
    »Was ist hier los?«, erkundigte er sich.
    »Anscheinend haben wir es mit dem zu tun, worum es bei der ganzen Fahrt überhaupt ging«, sagte Keech.
    Mit ärgerlicher Miene warf Erlin ein: »Die Reifis, die noch auf den Beinen sind, möchten die Insel sehen – und ebenso sieben andere, die die Auferstehung erlebt haben.«
    Ron betrachtete die Hornissen auf Janers Schulter. »Dieses Segel? Isis Wade?«, fragte er ihn.
    »Zunächst mal muss ich euch erklären, wer sie waren«, sagte Janer. Er ignorierte das protestierende Schnauben der Schwarmintelligenz und erzählte erst diese Geschichte, ehe er den Ausgang schilderte.
    »Den Tod umbringen?« Ron schüttelte den Kopf und tippte sich an die Schläfe. »Dieses Segel hatte echt nicht alle Tassen im Schrank …«
    »Aber Isis Wade hat überlebt, wenn ich es richtig verstanden habe«, sagte Erlin. »Das freut mich.«
    Ron zog das Funkgerät hervor und sagte: »Okay, Leute, los geht es!«
    Das Deck vibrierte unter der Arbeit schwerer hydraulischer Anlagen, und Janer fragte sich kurz, was eigentlich geschah. Er sah, wie sich die Reling von ihm entfernte und die Menge davon zurückwich, während die bewegliche Sektion des Schiffsrumpfs hinausklappte und sich aufs Meer senkte, wobei auch die Ausstiegstreppe unterhalb des Hauptdecks hervorgeschoben wurde. Ron steckte die Komverbindung in den Gürtel zurück und blickte sich zu Forlam um, der gerade Bloc aufs Deck führte.
    »Was habt ihr mit ihm vor?«, wollte Janer wissen und rechnete mit etwas Scheußlichem.
    Ron zuckte nur die Achseln und deutete auf Keech.
    Keech erklärte: »Er darf einmal über den Kleinen Flint spazieren, dann bringe ich ihn in die Polis zurück. Windtäuscher hat beschlossen, dass es so besser ist – der guten Beziehungen halber.«
    »Du wirst ihn also nicht ins Meer werfen?«
    »Es hat nicht den Anschein.« Ron schien verstimmt.
    Die Rumpfsektion schlug neben dem Kleinen Flint im Meer auf, und die Treppe vom Hauptdeck war jetzt voll ausgefahren. Hooper stiegen hinab, um Laufplanken zu diesem einsamen Felsen auszulegen. Nachdem sie diese gesichert hatten, kehrten sie an Bord zurück, und die sieben Wiedererweckten stiegen hinab.
    »Mir gefällt das nicht«, sagte Keech, als er an Rons Seite trat.
    »Scheint mir nur fair, ihm diesen Ausflug zu gestatten«, entgegnete der Kapitän. »Warum machst du dir Sorgen? Du kriegst ihn doch anschließend.«
    »Trotzdem …« Keech drehte sich um, als Bloc schließlich hinzutrat.
    Jetzt entdeckte Janer noch die Kapitäne Drum und Ambel, die aus dem nahen Hauptmasttreppenhaus hervorkamen und Aesop und Bones vor sich herschoben. Als die vier die Bordkante erreichten, blickte Ambel zum eigenen Schiff hinüber, das noch immer am Schlepptau hinter der Sable Keech hing.
    »Nicht mehr so tief im Wasser«, stellte er fest und warf Ron einen Blick zu.
    Der andere Kapitän nickte, drehte mit dem Daumen die Lautstärke der Komverbindung hoch und hielt sich das Gerät ans Ohr.
    » Ich habe das geschafft! Ich habe sie hergeführt! Ich habe sie zum Kleinen Flint geführt!«, verkündete Bloc unvermittelt, als verliehe ihm diese Äußerung irgendwie Macht über die

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