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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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und fragte: »Welche Pläne habt ihr also?«
    »Wir kehren nach Schwarm zurück«, sagte Isis Wade, der neben Janer auf dem Sofa saß. »Ich bin jetzt alleiniger Eigentümer von ansehnlichen Liegenschaften dort.«
    Wade war in körperlicher Hinsicht komplett wiederhergestellt, obwohl es seiner Redeweise für Erlins Empfinden nach an einem Teil der früheren Gewissheit fehlte. Es blieb Gegenstand von Mutmaßungen, ob das eine absichtliche Emulation darstellte oder Symptom einer tiefer verwurzelten Ursache war.
    »Aber warum gehst du fort?«, wandte sich Erlin direkt an Janer.
    »Ich war schon ein paar Mal auf Schwarm, habe aber nur Teile des Planeten besucht, sodass dort eine ganze Welt wartet, in Augenschein genommen zu werden. Weißt du …« Janer ballte die freie Hand zur Faust und klopfte sich damit an die Schläfe.« … man muss sich beschäftigen.«
    Erlin reagierte, indem sie bedächtig nickte – wohl wahr; wie gut sie das wusste!
    »Halte verdammt noch mal die Klappe!«, brummte Janer den Tragebehälter auf seiner Schulter an.
    Erlin lächelte, konnte sich beinahe denken, was die Schwarmintelligenz gerade zu ihm gesagt hatte – wahrscheinlich eine sarkastische Bemerkung über Janers »Beschäftigung«. Dann blickte Erlin an ihm vorbei, aufmerksam geworden auf einen Tumult auf der anderen Seite der Promenade. »Da kommen sie!«
    Janer und Wade drehten sich gleichzeitig um.
    Obwohl die Promenade nicht besonders belebt war, zeigten sich die Passanten sehr erpicht, der näher kommenden Gruppe den Weg freizugeben. Erlin bemerkte jetzt, dass einige Polisbürger in den Hosentaschen nach ihren Holocams fummelten. Ihre Faszination war verständlich, da vier Alte Kapitäne nur selten auf einmal zu bestaunen waren. Sie boten sicherlich einen eindrucksvollen Anblick.
    Ambel, Ron, Drum und Orbus – sie spazierten mit lässiger Kraftentfaltung einher, wirkten alles beherrschend, als könnten sie diese Mondbasis mit bloßen Händen auseinander reißen. Forlam, der ein solch gewaltiges Alter noch nicht erreicht hatte, wirkte an ihrer Seite nur gefährlich und nervös. Seemann Drooble zeigte nach wie vor die lächelnde Miene des leicht Verrückten. Nur Keech in ihrer Mitte wirkte völlig normal und menschlich, während sein Gefangener, Bloc, fast zur Bedeutungslosigkeit verblasst war. Als dieser kunterbunte Haufen an der Theke eintraf, kehrte der Steinbutt-Verkaufsautomat zurück, beladen mit Krügen voller Seerohr-Rum. Janer blickte Wade an und zog eine Braue hoch.
    »Alte Kapitäne sind immer durstig«, erklärte Wade, der das Tablett per eingebautem Funk gerufen hatte.
    Während sich die Neuankömmlinge ringsherum versammelten, hielt sich nur Keech zurück.
    »Gleich wird es Zeit für meinen Durchgang«, verkündete er. »Ich sollte mich also lieber verabschieden.«
    »Dann tu das auch, Junge«, sagte Ambel. »Gib mir nur den da.«
    Als Ambel Bloc an der Schulter packte, surrte dieser Mann entsetzt zu ihm hinauf. Erlin dachte über das nach, was ihn erwartete: forensische Untersuchung und Verhör durch KI, dann zwangsläufig die Hirnlöschung. Aber vielleicht glaubte Bloc, er könnte diesem Schicksal irgendwie entgehen. So viel Mitgefühl wartete allerdings nicht auf ihn, falls er hier in der Gewalt der Alten Kapitäne zurückblieb.
    »Es war so interessant wie immer.« Keech schüttelte reihum die Hände. Dann blickte er Janer und Erlin an. »Ich sehe euch vielleicht wieder.«
    Er befreite Bloc aus Ambels festem Griff und gab diesem Alten Kapitän einen Klaps auf die Schulter. »Lass es dir gut gehen, Ambel.« Dann trieb er seinen Gefangenen zur Runcible-Abreiselounge.
    »Wir sollten auch gehen.« Wade stand auf.
    »Yeah.« Janer erhob sich ebenfalls schnell.
    Das inzwischen leere Verkaufstablett stieß unvermittelt auf sie herab. Als Janer aufblickte, sah er es nur einen Meter vor seinem Gesicht schweben.
    »Janer Cord Anders!«, sprach ihn das Tablett an. »Sie scheinen etwas vergessen zu haben.«
    »Verzeihung?«
    Das Tablett öffnete zwei kleine Laserluken an der Unterseite.
    »Du bist einfach nicht lustig«, murrte Janer, zog die Singularitätspistole aus der Jacke und warf sie aufs Tablett. »Dürfen wir jetzt gehen?«
    Das Tablett stieg höher. »Natürlich.«
    Janer verabschiedete sich nur kurz von allen, bis er vor Erlin stand.
    »Kommst du je hierher zurück?«, fragte sie ihn.
    Mit breitem Grinsen fasste er sie am Kinn und küsste sie heftig auf die Lippen.
    »Oh, auf jeden Fall!«, sagte er und wandte sich

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