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Die großen Vier

Die großen Vier

Titel: Die großen Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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hervor, «mon ami Hastings!» Auf mich zustürmend, umfing er mich mit beiden Armen. Unser Wortwechsel bestand zunächst lediglich aus Ausrufen, neugierigen Fragen, unvollständigen Antworten, Übermittlungen von Grüßen meiner Frau, Erklärungen über den Grund meiner Reise, alles völlig zusammenhanglos und wirr durcheinander. «Meine Wohnung ist wohl nicht frei?», fragte ich, als unsere Erregung sich etwas gelegt hatte. «Ich würde gerne wieder hier mit dir zusammenwohnen.»
    Poirots Gesichtsausdruck veränderte sich plötzlich.
    «Mon Dieu, welch vielversprechende Aussichten! Aber siehst du denn nicht, was los ist, mein Freund?»
    Erst jetzt sah ich mich um. An der Wand stand eine wahrhafte Arche Noah, ein Koffer mit prähistorischem Einschlag. Daneben standen Koffer aller Größen, ordentlich hingestellt, vom größten bis zum kleinsten. Die Absicht war klar.
    «Willst du etwa verreisen?»
    «Ja.»
    «Wohin?»
    «Südamerika.»
    «Nicht möglich!»
    «Ja, ein drolliger Einfall, nicht wahr? Ich fahre nach Rio und freute mich, nichts in meinen Briefen an dich darüber erwähnt zu haben; das wäre eine Überraschung gewesen, wenn ich plötzlich vor meinem alten Freund Hastings aufgetaucht wäre!»
    «Wann willst du abreisen?» Poirot sah auf seine Uhr.
    «In einer Stunde.»
    «Ich war stets der Meinung, dass nichts dich verleiten könnte, eine so lange Seereise anzutreten!»
    Poirot schloss die Augen und schauderte. «Erinnere mich nicht daran, mein Freund. Mein Arzt versicherte mir, dass man nicht davon stirbt – und es ist ja auch nur dieses eine Mal; zu deiner Information: ich werde nie mehr hierher zurückkehren.»
    Er nötigte mich in einen Sessel.
    «Komm, lass dir erzählen, wie alles gekommen ist. Weißt du zufällig, wer der reichste Mann der Welt ist? Reicher noch als Rockefeller? – Abe Ryland!»
    «Der amerikanische Seifenkönig?»
    «Genau derselbe. Einer seiner Sekretäre suchte mich auf und erklärte mir, dass mit einer großen Gesellschaft in Rio Unstimmigkeiten aufgetreten seien. Er bat mich, unverzüglich meine Untersuchungen in dieser Angelegenheit vorzunehmen. Ich wies sein Ersuchen mit Entschiedenheit zurück und sagte ihm, dass ich ihm meine Meinung darüber an Ort und Stelle sagen könnte, sofern mir die Tatsachen unterbreitet würden. Er ließ mich jedoch wissen, dass er hierzu leider nicht in der Lage sei. Bei meiner Ankunft in Rio sollte ich in den Besitz der notwendigen Unterlagen gelangen. Normalerweise wäre nun die Angelegenheit erledigt gewesen; denn Hercule Poirot zu etwas zwingen zu wollen, grenzt doch an reine Impertinenz. Jedoch war die Summe, die mir dafür geboten wurde, so erstaunlich, dass ich zum ersten Male in meinem Leben der Lockung des Geldes nicht widerstehen konnte. Sie ist einmalig – und repräsentierte ein Vermögen. Und darüber hinaus bestand die Möglichkeit, jemanden wiederzusehen, nämlich dich, mein Freund! Denn du musst wissen, dass ich in den letzten anderthalb Jahren ein sehr einsamer alter Mann geworden bin. Und so dachte ich mir, warum nicht? Ich fange an, der nicht enden wollenden Lösung von belanglosen Problemen müde zu werden. Ruhm habe ich mir bereits zur Genüge erworben. Ich möchte dieses Geld dazu benützen, um irgendwo in der Nähe meines alten Freundes sesshaft zu werden.»
    Ich war sehr gerührt von der Absicht meines Freundes Poirot.
    «So nahm ich an», fuhr er fort, «und in einer Stunde muss ich aufbrechen, um noch den Zug nach Southampton zu erreichen. Das Leben spielt oft seltsame Streiche, nicht wahr? Aber ich muss zugeben, Hastings, wenn die Summe, die mir geboten wurde, nicht so hoch gewesen wäre, so würde ich letzten Endes doch gezögert haben, zumal ich kürzlich eine kleine, interessante Untersuchung auf meine eigene Rechnung angestellt habe. Kannst du mir erklären, was man gewöhnlich unter der Bezeichnung ‹die Großen Vier› versteht?»
    «Ich nehme an, dass man ihren Ursprung von der Konferenz zu Versailles herleitet. Dann gibt es noch die berühmten ‹Großen Vier› des Films, und schließlich wird diese Bezeichnung häufig völlig belanglos verwendet.»
    «Nun», sagte Poirot gedankenvoll, «ich bin auf diese Bezeichnung unter besonderen Umständen gestoßen, wo keine dieser Definitionen Anwendung finden kann. Sie scheint auf eine Verbindung internationaler Verbrecher hinzuweisen oder etwas dergleichen, nur…»
    «Was, nur?», fragte ich, als er zögerte.
    «Nur, dass ich eine Organisation ganz großen Ausmaßes

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