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Die Gruseltour von Schreckenstein

Die Gruseltour von Schreckenstein

Titel: Die Gruseltour von Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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Schloß Rosenfels Auskunft. Auch dort sei derzeit kein Geist am Werk. Erst späteren Generationen werde wieder einer zu schaffen machen, und sie würden ihn Die gelbe Frau nennen.
    Ein Gedanke lag in der Luft. Wer ihn aufschnappte, dem trieb es das unterdrückte Lachen zur Nase hinaus. Auch Lehrkräfte kämpften vergebens dagegen an.
    Sonja Waldmann flüsterte Ottokar ins Ohr: „Das Lieblingskleid von unserer Chefin ist gelb!“
    Mauersäge rettete die Situation, indem er sich über die zahlreichen Geister in seiner Familie verbreitete. Skandalös — wie er sagte — sei’s mit den Geistern auf dem Schloß seiner Schwester. Dort zähle man wenigstens drei, weil sie oft gleichzeitig Türen öffnen, Gegenstände umkippen und Bilder von der Wand fallen lassen würden. Niemand wage es mehr, als Gast über Nacht zu bleiben. Seine Schwester selbst werde erstaunlicherweise nie behelligt. Ob es da kein Mittel gebe, diesen Zustand abzustellen?
    Versonnen lächelte die Hellseherin. Sie nahm sich wieder viel Zeit bis zur Antwort. „Eine Sache für Feiertage“, sagte sie leichthin und ließ sich durch noch so fragende Blicke keine näheren Angaben entlocken. Alsbald beschloß sie den Abend mit einem Appell an alle, ihre Wahrnehmungen für das zu schärfen, was in der Luft liegt, und eine Warnung vor gewissen Hellsehern, die gegen Bezahlung alle Fragen beantworten.
    Die Anwesenden dankten mit stürmischem Beifall und blieben, teils nachdenklich, teils redselig, noch lang im Saal, als müßten sie die ungewohnten Eindrücke erst verdauen.
    „Mann!“ Schnuppernd drehte sich Klaus zu Dampfwalze UM. Was liegt denn bei dir in der Luft?“ jede Menge Schlaf!“ brummte der Schulkapitän. „Dabei bin ich wach wie eine Mokkabohne.“
    „Ich auch!“ pflichtete ihm Mücke bei. „Unser neuester Super-Streß heißt wohl Hellsehen.“
    Ingrid gähnte, daß die Hand, die sie vorhielt, drei Nummern zu klein war.
    Ottokar saß noch und stierte in die Ecke. Was meinte sie nur mit dieser Sache für Feiertage?“ dachte er laut.
    Sophie grinste. „Wenn du die Horn meinst, dann ist es der Fotowettbewerb.“

Unfug der Sonderklasse

    Wer der Ritterschaft etwas mitzuteilen hatte, der gab dem Schulkapitän beim Mittagessen einen Zettel mit entsprechendem Text für die Ansage. Nach der Suppe trabte Oskar zu Dampfwalzes Tisch, legte ihm ein Blatt mit dem Briefkopf Schule Burg Schreckenstein neben den Teller und sagte: „Hier! Vom Rex.“
    Während der Schweigezeit, die auch dazu diente, die einzelnen Punkte der Ansage verläßlicher aufzunehmen, verlas Dampfwalze die Nachricht als letzte. „Auf Rosenfels findet am Sonntag ein Fotowettbewerb statt. Beginn 14 Uhr. Wer Lust und eine Polaroidkamera hat — die’s auch zu leihen gibt — , kann mitmachen. Es winken schmackhafte Preise aus Rosenfelser Marzipan. Die Leitung der Veranstaltung sowie der Jury hat Fräulein Doktor Horn.“
    Über den Tisch hinweg sahen Ottokar, und Stephan einander an. Das war typisch Rex. Auf diese Weise erfuhr niemand, daß sie dahintersteckten. Was die Leiterin in die Hand nahm, das führte sie durch, als sei es ihre ureigenste Idee. Darauf konnten sich der Rex und die beiden Ritter erfahrungsgemäß verlassen.
    Zwar schaute Dampfwalze nach der Ansage leicht argwöhnisch aus seinem alten Hemd. Doch die Züge glätteten sich im Aufwind seiner Gedanken: Wenn die Horn dahintersteckt — so dachte er — . dann haben das die Mädchen schon lang gewußt und sind wohl durch sie auf den Fotostreich gekommen??? Ähnlich äußerten sich auch viele Ritter nach dem Läuten des silbernen Glöckchens.
    „Wenn das die Horn erfunden hat, müssen wir hin!“ meinte Beni . Die Leiterin von Rosenfels war den Rittern Reizsubjekt Nummer eins. Sie garantierte für Unfug der Sonderklasse.

    „Wir sind auf jeden Fall dabei!“ entschied Miniritter Eberhard. Die vier witterten eine Gelegenheit, ihr Mütchen für die erlittene Schlappe zu kühlen.
    „Ihr bringt vor allem das Boot zurück!“ erinnerte sie Dampfwalze an den schwarzen Tag.
    Am Sonntag mittag näherten sich zu Wasser und zu Land Ritter über Ritter dem rosa Schloß. Doch es gab auch Fotomuffel, die lieber auf der Burg blieben, wie Eugen, der sein immer noch schmerzendes Bein schonen wollte. Sie versprachen erhöhte Wachsamkeit zu üben. Der Fotowettbewerb konnte eine Falle oder mit einem Streich verbunden sein.
    „Sonst stellen die unsere Burg in Frage, wo wir doch zusammengehören!“ alberte Mücke mit den Worten der

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